Peter Kamenz

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Peter Kamenz (* 22. November 1958 in Elsterwerda) ist ein deutscher Musiker, Komponist, Arrangeur und Dirigent. Er ist außerdem Gründer und musikalischer Leiter von Peter Kamenz und seine Goldenen Egerländer. Er gilt neben u.a. Ernst Hutter als musikalischer Nachfolger von Ernst Mosch.

Geschichte[Bearbeiten]

Die frühen Jahre (bis 1977)[Bearbeiten]

Peter Kamenz war das erste Kind der Familie Kamenz. Er hat noch zwei weitere Geschwister. Eine Schwester und einen Bruder, der ebenfalls der Egerländer Blasmusik verschrieben ist.

In seiner Heimatstadt Lübbenau im Spreewald begann er mit seinem Schuleintritt auch das Erlernen des Klarinettenspiels. Seine schon damals vorhandene Liebe zur Blasmusik äußerte sich im Hören des in der DDR verbotenen Deutschlandfunks. Jeden Sonntag 13:10 Uhr nutzte er einen alten Küchenhocker und zwei Gabeln, um die damals noch oft gespielten Egerländer als Schlagzeuger vor dem Radio zu begleiten.

Seit 1969 spielte er als Klarinettist beim Jugendblasorchester Lübbenau und beim Bergmannsorchester ständig mit. Das genügte ihm aber nicht, denn er fühlte sich mehr dem "weichen Blech" hingezogen. So begann er, sich auf dem alten Tenorhorn seines Musikerkollegen die ersten Grundbegriffe selbst anzueignen. Mit viel Fleiß und Zielstrebigkeit gelang es ihm, sein Tenorhornspiel soweit zu qualifizieren, dass er in kürzester Zeit bei verschiedenen Formationen mitspielen konnte.

1977, im Jahr seines Abiturs, belegte er ein Vorstudienjahr an der Musikhochschule Hanns Eisler in Berlin im Fach Klarinette. Im November 1977 bekam er die Einberufung zum Wehrdienst in der NVA. Da lag es nahe, sich in einem Musikkorps zu bewerben. So begann sein Weg als Militärmusiker im Stabsmusikkorps der Luftstreitkräfte/Luftverteidigung der damaligen NVA.

Die Zeit bis zur Pension (1978 bis 2011)[Bearbeiten]

Von 1978-1981 absolvierte er die Fachschule in Cottbus. Neben dem Hauptfach belegte er zusätzlich die Fächer Komposition/Arrangement und Dirigat.

Von 1982 an machte er in verschiedenen Bands (wie "Connex", Da Capo II") 25 Jahre lang Tanzmusik am Schlagzeug mit Gesang.

Im Mai 1982 kam der endgültige Umstieg von der Klarinette auf Tenorhorn/Bariton. Von 1980 bis 1989 fungierte er als Lehrer an der Musikschule in Lübbenau, wo er auch von 1987-1989 das Jugendblasorchester musikalisch leitete. 1987-1991 war er ständiges Mitglied der " Original Spreewaldmusikanten", einer Blasmusikformation des Staatstheaters Cottbus. Nach der Wende, im April 1991 wurde er zum neuaufgestellten Heeresmusikkorps Ost in Potsdam versetzt.

- 1996 erfolgte die Versetzung nach Berlin/Tegel, wo aus dem damaligen Heeresmusikkorps 400 später das Stabsmusikkorps der Bundeswehr wurde, in dem er ab 2006 als Musikzugführer fungierte und somit maßgeblich an allen Staatsempfängen im In- und Ausland beteiligt war.

Die "Märkerländer Musikanten" und "Peter Kamenz und seine Goldenen Egerländer" (1991 bis heute)[Bearbeiten]

Im September 1991 gründete er die "Märkerländer Musikanten", eine Egerländer Besetzung des Musikkorps, die vorwiegend dienstlich eingesetzt wurde und die er bis zu seiner Pensionierung im November 2011 führte. Nach seiner Pensionierung gehörte er zu den Gründungsmitgliedern des "Orchester Goldenes Egerland" im August 2012.

Nach Anfangsschwierigkeiten der Findung, verbunden mit Personaländerungen, erfolgte im Februar 2014 die Namensänderung in Peter Kamenz und seine Goldenen Egerländer, deren musikalische Leitung er übernahm.

Peter Kamenz und seine Goldenen Egerländer[Bearbeiten]

Gründung[Bearbeiten]

Im August 2012 trafen sich die Gründungsmitglieder des jetzigen Orchesters zu einer ersten Probe in Berlin. Begeistert von dem Gedanken, professionelle Egerländer Blasmusik auch im Nordosten der Bundesrepublik zu etablieren, gingen sie mit ihrer wöchentlichen Probenarbeit frisch ans Werk.

Unter dem Namen „Orchester Goldenes Egerland“ machten sich die 22 Musikerinnen, Musiker und Techniker daran, sich einen Namen in der Region zu schaffen. Mit mehreren Konzerten z.B. in Görlitz (2013) und Eberswalde (2014) sowie der CD-Produktion "Herzenssache" gelang ihnen ein glänzender Start mit durchweg positiven Reaktionen ihres Publikums. Diese positive Entwicklung erfuhr, auf Grund fundamental abweichender Auffassungen über die musikalische Weiterentwicklung des Orchesters, Anfang April 2014 durch das plötzliche Ausscheiden eines der Gründungsmitglieder, eine kleine Zäsur.

Die 21 verbliebenen Goldenen Egerländer waren sich sofort einig, ihre begonnene Arbeit fortzusetzen. Ihr Kollege Carsten war bereit, die entstandene Lücke in der Besetzungsliste mit seinem Flügelhorn zu füllen. Die Leitung übernahm der bereits bis dato als Probenleiter fungierende Peter Kamenz, worauf das Orchester in Peter Kamenz und seine Goldenen Egerländer umbenannt wurde.

Seitdem tourt es erfolgreich durch Deutschland, läuft auf allen gängigen Radiostationen und im TV und gewinnt somit einen immer größer wachsenden Hörerstamm. Dabei ist den Musikern stets wichtig, einen guten Kontakt zu den Konzertgästen zu haben, was schon mal dazu führen kann, dass die Musiker zwei Stunden nach dem Konzert noch immer mit den Gästen reden, um ein Feedback zu bekommen. Diese Fan-Nähe zeichnet das Orchester neben der großartigen Interpretation der Stücke aus. Nicht ohne Grund heißt auch das aktuelle Programm Auf den Spuren von Ernst Mosch. Eben jener Klang und die Präzision ist der Anspruch dieses Orchesters.

Aktuelle Besetzung[Bearbeiten]

Die aktuelle Besetzung besteht aus Peter Kamenz, Mariena Brauner, David Hobeck, Ingo Frank, Alfred Frank, Reinhard Loose, Karsten "Pinga" Springborn, Milan Kristin, Paul Hoffmann, Werner Biskup, Florian Jähnert, Wolfgang Bienert, Gerhard Voigt, Andreas Zschocke, Heinrich Biskup, Siegbert Ferch, Jörg Schäfer, René Schulze, Nicola Biskup-Breitenfeld und Peter Esser

Musikalisches[Bearbeiten]

Kompositionen (Auswahl)[Bearbeiten]

  • "Die Märkerländer laden ein" (Kamenz)
  • "Mein Märkerland" (Kamenz)
  • "Jesenice-Polka" (Kamenz)
  • "Spreewaldfahrt und Kahnpartie" (Kamenz)
  • "Zum Muttertag" (Kamenz)
  • "Schöne Urlaubszeit" (Kamenz)
  • "Für unsere Freunde" (Kamenz)

Sound und Autoren[Bearbeiten]

Kamenz hat es sich immer zum Ziel gemacht, den Klang so nah wie möglich an sein Vorbild Ernst Mosch zu bringen. Aus diesem Grund spiet das Orchester auch in dieser Besetzung ausnahmslos mit aktiven oder ehemaligen Berufsmusikern. Er selbst komponiert einen Teil der Titel, die sich im Repertoire des Orchesters befinden. Natürlich werden aber auch Kompositionen der großen Egerländer Komponisten wie Ernst Mosch oder Franz Bummerl gespielt.

Diskographie (Auswahl)[Bearbeiten]

  • 1991 "Original Spreewaldmusikanten" - "Spreewaldfahrt und Kahnpartie"
  • 1997 "Stabsmusikkorps Berlin" - "Gottfried Piefke / Großer Zapfenstreich"
  • 2006 "Stabsmusikkorps Berlin" - "Preußens Gloria"
  • 2007 "Stabsmusikkorps der Bundeswehr" - "Märsche am Preußischen Hofe"
  • 2007 "Die Märkerländer Musikanten" - "Frühlingsklänge"
  • 2009 "Stabsmusikkorps Berlin" - "Märsche und Balladen aus den Freiheitskriegen 1813-1815"
  • 2010 "Die Märkerländer Musikanten" - "Die Märkerländer laden ein"
  • 2012 "Heeresmusikkorps 12" - "Pro Patria"
  • 2014 "Peter Kamenz und seine Goldenen Egerländer" - "Herzenssache"

Auszeichnungen[Bearbeiten]

  • 1993 - Ehrenmedaille der Bundeswehr
  • 2001 - Ehrenkreuz der Bundeswehr in silber

Weblinks[Bearbeiten]

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