Otto Schmethüsen

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Otto Schmethüsen (* 3. Dezember 1926 in Bochum); † 20. August 2022 in Bad Berleburg war ein deutscher Kunstmaler, Zeichner und Kunstpädagoge, der vor allem wegen seiner Porträts vieler Prominenter überregionale Beachtung fand.

Leben und Wirken[Bearbeiten]

Der Kunstmaler wurde in Bochum geboren und lebte in einem Bad Berleburger Ortsteil. Schmethüsen wurde bereits als 16jähriger Student an der Folkwang-Hochschule in Essen angenommen, wo er bei Joseph (Jo) Pieper die Grundlagen des Sehens und der künstlerischen Techniken erlernte.

Nach Kriegseinsatz und Gefangenschaft setzte Schmethüsen seine Studien an der Kunstakademie Düsseldorf fort. In den Semesterferien arbeitete er in der Kunstgewerbewerkstatt auf Burg Blankenstein in Hattingen, wo er seine Frau kennenlernte. Nach seinem Studienabschluss arbeitete er im Bereich der Industriewerbung, wurde Werbeabteilungsleiter der Rhein-Stahl-AG, entwarf Plakate und arbeitete für Zeitungen. 1964 lernte Schmethüsen bei einem Urlaub in Neuastenberg seine jetzige Wahlheimat im Wittgensteiner Land durch Vermittlung des Bildhauers Wolfgang Kreutter kennen, der seinen Nebenberuf als Kunsterzieher am Berleburger Johannes-Althusius-Gymnasium aufgeben wollte und Schmethüsen als seinen Nachfolger empfahl.[1] Da Schmethüsens Bewerbungsunterlagen verschwanden, kam es dort nicht zur Anstellung. Schmethüsen betätigte sich in seiner neuen Heimat zunächst sechs Jahre freiberuflich, bevor er 1970 an der Realschule in Berleburg als Kunstlehrer angestellt wurde. 1973 wechselte er zum Gymnasium Schloss Wittgenstein.[2] 1975 bis 1990 arbeitete Schmethüsen als Kunsterzieher am Winterberger Gymnasium.

Schmethüsens Schwerpunkte waren Porträts, Landschaften und Tiere, die er in naturalistischer Perfektion malte. Bereits 1952 erhielt er die Möglichkeit, den damaligen Bundespräsidenten Theodor Heuß zu porträtieren. Danach folgten zahlreiche Aufträge: u. a. Bundespräsident Karl Carstens, die Kanzler Willy Brandt und Helmut Schmidt sowie Angela Merkel, die ein Porträt von Konrad Adenauer bei Schmethüsen bestellte. Rita Süssmuth, die schwedische Königin Silvia, der tunesische Staatspräsident Zine El Abidine Ben Ali sowie Nathalie zu Sayn-Wittgenstein-Berleburg haben sich ebenfalls von Schmethüsen porträtieren lassen.[3][4]

Nach seiner schulischen Pensionierung begann er, eigenen Angaben zufolge, 1992 seine Lehrtätigkeit in der Schweiz.[5] Seit 1998 war Schmethüsen wieder freiberuflich tätig; er stellte weiterhin aus und unterrichtete an seiner Sommerakademie in der Schmelzhütte. Otto Schmethüsen starb am 20. August 2022 im Alter von 95 Jahren.[6]

Familie[Bearbeiten]

Der Kunstmaler war seit 15. Oktober 1949 mit Erika Schmethüsen geb. Jordan (1925–2021) verheiratet.[7] Aus der Ehe ging eine Tochter hervor.

Auszeichnungen[Bearbeiten]

Quelle:[3]

  • 1973 Medaille des Europarates
  • 1975 Preis der Internationalen Jagdkunstausstellung
  • 1976 Auszeichnung durch den Kulturminister des Landes NRW
  • 1980 Aufnahme in Who´s who in art in Europe

Ausstellungen[Bearbeiten]

  • 1971 Fredensbourg/Dänemark
  • 1974 St. Hubert/Belgien
  • 1975 Montreal/Kanada
  • 1978, 1982, 1985, 1987, 2009 Atelierausstellung in Bad Berleburg-Girkhausen
  • 1980, 1991, 1999 Bad Berleburg
  • 1989, 1990 New York, USA

Literatur[Bearbeiten]

  • Otto Schmethüsen: Maler – Zeichner – Lehrer. Selbstverlag, Bad Berleburg, DNB 983796408, OCLC 180742108 (44 S., ohne Jahr [2007?]).

Einzelnachweise[Bearbeiten]

  1. Naturalistisch nur auf den ersten Blick. In: Westfalenpost. 5. August 2013, abgerufen am 16. März 2019.
  2. Festschrift 50 Jahre Gymnasium Schloss Wittgenstein: Otto Schmethüsen 1973 bis 1975, Seite 32.
  3. 3,0 3,1 KHB 03.01 Professor Otto Schmethüsen. In: Kulturhandbuch für den Kreis Siegen-Wittgenstein. Abgerufen am 16. März 2019.
  4. Lars-Peter Dickel: Girkhäuser Maler porträtiert Kanzler, Könige und Präsidenten. 1. Dezember 2016, abgerufen am 16. März 2019.
  5. Eine behauptete Professur Schmethüsens konnte trotz intensiver Recherche bisher nicht belegt werden.
  6. Todesanzeige in Wittgensteiner Wochenpost vom 10. September 2022.
  7. https://www.57trauer.de/traueranzeige/erika-schmethuesen
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