Online-Galerie für Insider Art

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Die Online-Galerie für Insider Art präsentiert seit 2007 die Kunst von Menschen mit Behinderungen und Handicaps. Ziel ist es, Barrieren und Vorurteile abzubauen und den Künstlern Zugänge zum Kunstgeschehen sowie gesellschaftliche und kulturelle Teilhabe zu ermöglichen.

Online-Galerie für Insider Art
Logo
Rechtsform Ein Projekt von PublicCreations - Agentur für Kunst, Kultur und Kommunikation
Gründung Online seit 2007
Sitz Hans-Otto-Str. 5, 10407 Berlin
Leitung Bea Gellhorn
Branche Kunst und Kultur
Website www.insiderart.de

Inhaltsverzeichnis

Hintergrund[Bearbeiten]

Die virtuelle Galerie für Insider Art differenziert erstmals nicht nach Art der Beeinträchtigung. Die Galerie zeigt Bildende Kunst von zeitgenössischen Künstlerinnen und Künstlern, sowohl von akademisch gebildeten als auch von Autodidakten und ermöglicht ihnen ihre Arbeiten gut vernetzt und kostenlos der Öffentlichkeit zu präsentieren. 2006 wurde die Galerie unter dem Namen „Kunst kennt keine Behinderung“ für die Gesellschaft für Integration, Sozialforschung und Betriebspädagogik ISB gGmbH Berlin von der Agentur PublicCreations für Kunst, Kultur und Kommunikation konzipiert, entwickelt und ab 2008 in eigener Regie als ein Social Entrepreneurship übernommen.

Verein Insider Art e.V.[Bearbeiten]

Der gemeinnützige Verein Insider Art e.V. wurde 2009 in Berlin gegründet. Er hat zur Aufgabe, das Engagement der Plattform für Insider Art für Künstler mit Handicaps zu unterstützen, zu fördern und verfolgt folgende Zwecke:

  • Etablierung von Insider Art als aktiven Beitrag zur Chancengerechtigkeit und kultureller Teilhabe für Künstlerinnen und Künstler mit Behinderungen und Handicaps.
  • Erhalt und Weiterentwicklung der Online-Galerie für Insider Art als kostenfreie Präsentationsfläche für die Kunst von Menschen mit Behinderungen und Handicaps.
  • Aufbau einer gemeinnützigen Stiftung für Insider Art zur langfristigen Sicherung oben genannter Aufgaben sowie den Ankauf von Insider Art für einen zukünftigen, fest etablierten Ausstellungsort für diese Kunst

Kunst-Aktion „Schirmherrschaft für Insider Art“[Bearbeiten]

Mit dieser Kunst-Aktion des Vereins Insider Art e.V. wird ein tradiertes Privileg hinterfragt, das bisher allein prominenten Persönlichkeiten des öffentlichen und gesellschaftlichen Lebens vorbehalten war. Eine Schirmherrschaft für Insider Art kann jeder übernehmen, der sich den Zielen für Insider Art verpflichtet sieht und öffentlich für diese einsetzt. Auf diese Weise entsteht ein deutschlandweites Netzwerk von Repräsentanten [1], die das Bewusstsein für die Teilhabe von Künstlern mit Handicaps stärken und Insider Art durch Bekanntmachung, Empfehlung oder einzelne Projekte etablieren.

Würdigung[Bearbeiten]

„Es ist notwendig Freiheiten und Freiräume für künstlerisches Schaffen zu garantieren. Die Online-Galerie "Kunst kennt keine Behinderung" ist ein solcher Freiraum. Durch eine innovative Herangehensweise, die Chancen der Neuen Medien nutzend, ist sie ein hervorragendes Beispiel, wie die UNESCO-Empfehlung mit Leben gefüllt werden kann. Das Konzept ‚Insider Art’ entspringt den Grundwerten der UNESCO durch Chancengleichheit künstlerische Ausdrucksformen von Allen für Alle zugänglich zu machen." Roland Bernecker, Generalsekretär, Deutsche UNESCO-Kommission für Kultur und Bildung e.V. (2010)

„Kunstausübung ist insbesondere für Menschen mit Behinderungen ein Weg zu authentischen Ausdrucksformen und ein ideales Medium der Kommunikation. Die Beschäftigung mit der Kunst ist eine Möglichkeit, das enorme kreative Potenzial zu erschließen, über das viele Menschen mit Handicaps verfügen. Die Kunst hilft ihnen, schöpferische Lebensfreude zu entwickeln und soziale Anerkennung sowie selbstbestimmte Teilhabe am gesellschaftlichen und kulturellen Leben zu erlangen[2]. Für den Betrachter kann die Kunst nicht nur zum Abbau von Berührungsängsten und Vorurteilen beitragen, sondern neue Sichtweisen und Erkenntnisse eröffnen. So baut die Kunst Brücken von Mensch zu Mensch. Die Online-Galerie Insider Art hat sich Chancengerechtigkeit und die Integration von behinderten Künstlerinnen und Künstlern zur Aufgabe gemacht. Sie bietet nicht nur eine eigene Ausstellungsplattform, sondern darüber hinaus auch Vernetzung und weitgehende Unterstützungsmöglichkeiten. Innovativ ist dabei das Konzept der Online-Galerie, nicht nach Art oder Grad der Behinderungen von Künstlerinnen und Künstlern zu differenzieren. Der Begriff der „Insider Art“ ist Ausdruck dieses integrierenden Ansatzes der Galerie.“ Bernd Neumann, Mitglied des Deutschen Bundestages, Staatsminister bei der Bundeskanzlerin und Beauftragter der Bundesregierung für Kultur und Medien (2010)

„Die Online-Galerie ist zu einem lebendigen virtuellen Raum geworden im Netz und doch mitten in unserer Gesellschaft. Menschen mit Behinderung überwinden ihre Ausgrenzung, die sozialen und kulturellen Folgen ihrer Behinderung. Die ehemaligen Outsider können in unserer Gesellschaft zu Insidern werden, um von diesem Ort und aus dieser Perspektive gleichzeitig wieder den kritisch distanzierten Blick des Künstlers auf unsere Welt werfen zu können. Kunst kann Räume des inneren Ausdrucks, der sozialen Wirksamkeit und der Kommunikation eröffnen, Distanz und Nähe schaffen, ein Balancieren zwischen Normalität und radikaler subjektiver Besonderheit ermöglichen. Menschen, die in unterschiedlicher Weise die Barrieren unserer Gesellschaft erleben und erleiden, erfahren Ermutigung im Überschreiten ihrer inneren und äußeren Grenzen. Die Unterschiedlichkeiten ihrer Behinderungen verlieren an Bedeutung, vielmehr verbindet sich eine gemeinsame Erfahrung, gesellschaftliche Barrieren erleben und überwinden zu können.“ Jürgen Armbruster, Mitglied des Vorstands der eva Evangelische Gesellschaft Stuttgart e.V. (2009)

„Die Online-Galerie stärkt mit ihrem Ansatz das Leitbild einer Gesellschaft, die allen Chancen dafür eröffnet, ihre Kreativität einzubringen, und die eigene unternehmerische Verantwortung fördert. Für mich dient ein solches Vorhaben dem Leitbild der gerechten Teilhabe.“ Wolfgang Huber, bis 2009 Ratsvorsitzender der EKD (Evangelische Kirche in Deutschland) (2008)

Betreute Künstler (Auswahl)[Bearbeiten]

  • Birner, Karin
  • Hindelang, Peter
  • Korn, Silja
  • Risch, Karin
  • Zimmermann, Rainer
  • Globisch, Michael
  • Beck, Gerhard
  • Reintgen, Markus Georg
  • Thomsen, Reimar
  • Nick, Thomas
  • Bleichert, Fritz
  • Vinyl, Matt
  • Pietrzik, Michaela
  • Lamb, Matt
  • Llabega, Carla
  • Merz, Karl-Peter
  • Schmitz, Gudrun
  • Hasse, Ralf
  • Scharf da Silva, Inga
  • Rubies, Alejandra

Veröffentlichungen[Bearbeiten]

  • Die BKK 10/2011, Gut für die Seele: Psychische Gesundheit und Kunst, S.576-577
  • kunst und material 09/2010, Ein anderer Blick auf die Kunst und die Welt, Sonderthema von Sabine Burbaum-Machert
  • Klarer Kurs 04/2010, Künstler brauchen eine individuelle Visitenkarte – Eine Internet-Plattform für Künstlerinnen und Künstler mit Behinderung
  • www.evangelisch.de / Rubrik Kultur, Galerie im Internet: Kunst kennt keine Behinderung, 3. Dezember 2009
  • Der Tagesspiegel /Rubrik Wirtschaft, Schlechte Zeiten für gute Menschen, 19. Januar 2009

Weblinks[Bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten]