Neurologisches Krankenhaus Döbling

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Das Neurologische Krankenhaus Döbling ist ein Krankenhaus in Wien.

Geschichte[Bearbeiten]

Wesentliche lmpulse zur Entwicklung der modernen Psychiatrie gingen von Oberdöbling aus. Zu Beginn des 19. Jahrhunderts war der wichtigste Ort der Behandlung psychisch Kranker der »Narrenturm« im Allgemeinen Krankenhaus. Die Ärzte standen psychischen Krankheiten hilflos gegenüber, Behandlungen mit Medikamenten gab es erst in Ansätzen. Es bestanden kaum andere Möglichkeiten, als die Kranken so zu verwahren, dass sie andere und sich selbst nicht gefährden konnten. Kranke, die man für gefährlich oder unberechenbar hielt, wurden angekettet, manche am Hals. Ein Primararzt des Narrenturms, Bruno Goergen, wollte diese unmenschlichen Zustände ändern. 1819 erwarb Bruno Goergen die Bewilligung zur Führung einer »Privatirrenanstalt«. Er betrieb sie zuerst in Gumpendorf, dann konnte er eine palastartige Villa in einem großen Garten im Bereich zwischen Billrothstraße und Krottenbachstraße erwerben, in der er seine Anstalt unterbrachte.

Er strebte vor allem mit ausführlichen Gesprächen, Beschäftigungstherapie und intensiver Betreuung eine erfolgreiche Behandlung an. Aufenthalt und Betreuung in seiner Klinik waren entsprechend teuer und nur reichen Leuten möglich.

Einer dieser Patienten war Nikolaus Lenau starb am 22. August 1850 in der Privatirrenanstalt in Döbling.[1]

Am 15. April 1865 erschoss sich István Széchenyi, einer der eifrigsten Anhänger des Magyarenthums , seit einiger Zeit in der Irrenanstalt zu Döbling bei Wien. [2]

Ignaz Semmelweis fiel am 13. August 1865 in Oberdöbling einem Tötungsdelikt zum Opfer. Er war ein ungarndeutscher Chirurg und Geburtshelfer im damaligen Kaisertum Österreich. Er studierte an den Universitäten Pest und Wien Medizin und erhielt 1844 seinen Doktorgrad an der Universität Wien. Er starb in Wien unter nicht näher geklärten Umständen während eines 2-wöchigen Aufenthalts mit 47 Jahren in der Psychiatrischen Klinik „Landesirrenanstalt Döbling“ bei Wien. Zahlreiche Widersprüche und Ungereimtheiten deuten neben dem Exhumierungsbericht aus dem Jahr 1963 und Motiven für seine Beseitigung auf willkürliche Psychiatrisierung und ein darauf folgendes Tötungsdelikt. Mitte 1865 bemerkte seine Frau an Semmelweis stark manische Wesensveränderungen, die sich zunehmend manifestierte worauf Semmelweis auf Vermittlung von Ferdinand von Hebra am 31. Juli 1865 in die „Landesirrenanstalt“ Döbling bei Wien eingewiesen wurde. Die einweisenden Ärzte waren die Drs. en:János Bókai, hu:Wagner János (belgyógyász) Professor für Innere Medizin und en:János Balassa, die die Diagnose „Manie“ stellten. [3]

Als Stiftungen des Nathaniel Meyer von Rothschild entstand eine Nervenheilanstalt in Döbling (19, Hofzeile 18-20; Eröffnung 1914 Maria-Theresien-Schlössel (Wien Hofzeile) 19. Sie ging 1939 ins Eigentum der Gemeinde Wien über, die sie als „Neurologisches Krankenhäuser der Stadt Wien" führt; mit den Rothschildschen Erben wurde 1963 ein Vergleich geschlossen. Neurologisches Krankenhaus [4]

Einzelnachweise[Bearbeiten]

  1. Christine Klusacek, Kurt Stimmer, Döbling: vom Gürtel zu den Weinbergen, Compress, 1988 - 261 S. S. 173
  2. Europäische Chronik von 1492 bis Ende April 1865 bis Ende April 1865, [1]
  3. Michael Scholz,Kritische Beiträge zur Alternativmedizin: Gesammelte Blogbeiträge 2015-2018, S.265
  4. Maria-Theresien-Schlössel (19, Hofzeile), [2]