Nachttischbuch-Verlag

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Der Nachttischbuch-Verlag ist ein deutscher Verlag mit Sitz in Hamburg.

Geschichte und Konzeption[Bearbeiten]

Der Nachttischbuch-Verlag wurde 2002 in Berlin gegründet, publizierte allerdings erst ab 2004 in Hamburg. Als Gründer wurden „Buchfreunde“ genannt; im Impressum zeichnete bis 2014 die Berliner Psychologie-Professorin Antje Hadler als Verlagsleiterin verantwortlich, presserechtlich ist es der Hamburger Journalist Rainer B. Jogschies, der seit 2015 zudem als Inhaber auftritt.[1]

Die Erstveröffentlichungen (insbesondere im Lyrikbereich) und Reprints (insbesondere im Sachbuchbereich) erschienen unregelmäßig, mal waren es vier Titel pro Jahr, in 2007 jedoch kein einziger.

Konzept des Verlages ist nämlich die Veröffentlichung von Buchtitel nach Bedarf, die „bei anderen Verlagen vermutlich nicht auf genügend Zuneigung gestoßen wären“.[2] Daher wird print on demand in Deutschland, den USA, Kanada, Großbritannien und der Schweiz gedruckt, nach eigenen Angaben auch um die klassischen Kosten – beispielsweise für Lagerhaltung – zu senken und lange Vertriebswege und Zölle zu meiden.

Mit dieser betriebswirtschaftlichen Ausrichtung sind für den Independent-Verlag Martketing-Überlegungen nachrangig: „Uns interessieren keine ‚Trends‘ oder ‚Zielgruppen‘. Uns ist der Leser allein als Leser wichtig und die Autorin oder der Autor mit dem, was sie schreiben. Keine Eitelkeiten, kein Hype für ein paar Tage. Unsere Bücher sollen lange im Handel bleiben und nicht sofort verschwinden, wenn im Lager Platz für angeblich ‚Neues‘ gemacht werden muss.“[3]

Um diesem Anspruch gerecht werden zu können, hat der Nachttischbuch-Verlag einen eigenen Onlineshop eingerichtet, der die Verbreitung der Bücher abseits vom schwierigen Tagesgeschäft im stationären Buchhandel dauerhaft erlauben soll. Gleichwohl sind die Bücher des Verlages auch auf weiteren Vertriebsplattformen wie amazon im Internet erhältlich, obwohl dies den Einzelhandel vor Ort nicht stärkt.

Der Name Nachttischbuch-Verlag ist eine Verbeugung vor Kurt Tucholsky, der in den Zwanzigerjahren des zwanzigsten Jahrhundert viele seiner Buchbesprechungen in verschiedensten Tageszeitungen mit „Auf dem Nachttisch …“ überschrieb oder einleitete.[4]

Autoren des Verlags[Bearbeiten]

Verlagsschwerpunkte[Bearbeiten]

Der Nachttischbuch-Verlag veröffentlichte bislang vor allem Sachbücher, Lyrik, kurze Erzählungen und (satirische) Romane.[5] Es wurden drei „Schwerpunkte“ des Verlages benannt: Die Reihe „Hermes´ Wege“ setzt sich an Fallbeispielen medienkritisch mit der bundesdeutschen Publizistik auseinander. Der „Schwerpunkt Zeit“ soll essayistisch und ratgeberhaft Probleme wie „Burn out“, „Stress“ und „Langeweile“ beleuchten (Verlagswerbung: „Lesen, was die Stunde geschlagen hat“). In der „Reihe |: Reprints“ erschienen ehemals erfolgreiche, aber inzwischen vergriffene Bücher aus anderen Verlagen nochmals. Mal wurden sie komplett überarbeitet, mal lediglich aktualisiert, um sie der Leserschaft abseits von Flohmärkten und in Antiquariaten vorzustellen.[6] (Verlagswerbung: „Lesen, was zu lange aus den Buchhandlungen verschwunden war“)

Weblinks[Bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten]

  1. Siehe Impressum des Nachttischbuch-Verlages
  2. Siehe „Und was, bitte, liegt denn auf Ihrem Nachttisch?“, Startseite der Internetauftritts des Nachttischbuch-Verlages
  3. Siehe den Artikel „Was ist neu an diesem Verlag?“, Startseite
  4. Siehe den Artikel „Im Nachttischbuch-Verlag denken wir dabei gern an Kurt Tucholsky“, [1]
  5. Siehe die vollständige Programmliste
  6. Siehe die Erläuterungen im „Nun mal schön der Reihe nach? Und dann?“ zu den Buch-Reihen
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