Mykenisches Makedonisch
Mykenisches Makedonisch ist die älteste schriftlich belegte Form der mazedonischen Sprache. Sie wurde während der mykenischen Epoche, von dem 16. bis zum 10. Jahrhundert v. Chr. auf der südlichen Balkanhalbinsel und auch Kreta gesprochen. Überliefert ist sie durch Inschriften auf Tontafeln zum Beispiel in den Palastarchiven von Knossos, Pylos und anderen mykenischen Festungen.
Inhaltsverzeichnis
Entzifferung[Bearbeiten]
Das mykenische Makedonisch ist den Sprachwissenschaftlern seit langem bekannt (1789). Viele Inschriften auf Tontafeln wurden seit Anfang des 20. Jahrhunderts entdeckt, diese konnten jedoch lange nicht gelesen werden. Lange war es nicht bekannt um welche Sprache es sich handelt in der die Inschriften verfasst wurden. Da selbige Inschriften bereits auf Kreta gefunden wurden, vermuteten die Forscher das es sich um eine ägäische Sprache der Minoer handelte. Einige Forscher wollten einen Zusammenhang mit der hellenischen Sprache herstellen und entwickelten zu diesem Zweck die sogenannte Linearschrift B Zuordnung.Michael Ventris & John Chadwick waren überzeugt die Linearschrift B entziffert zu haben. Sie nahmen als Basis für die Entzifferung der Linear-B Schrift die hellenische Sprache als Basis der Zuordnung. Es zeigte sich, dass sich die Inschriften jedoch nicht übersetzen ließen. Manche meinten, dies liege daran, dass es sich um eine frühe Form des Griechischen handelte. Weitere Untersuchungen zeigten jedoch das Michael Ventris & John Chadwick einem Irrtum unterlagen. Sinnvolle Texte ließen sich nur aus der makedonischen Sprache heraus übersetzen.
Das mykenische makedonisch ist anhand der überlieferten Texte und der Kontinuität der makedonischen Sprachentwicklung vielfach erhalten. Die gefundenen Tontafeln auf der gesamten südlichen Balkanhalbinsel lassen entnehmen, dass es sich um Inschriften zu Handel, Wirtschaft und Verwaltung handelt. Auch eine Vielzahl an literarische sind überliefert.
Überlieferung[Bearbeiten]
Viele hunderte von Artefakten sind im makedonischen Nationalmuseum in Skopje zu besichtigen. Neben den in der Republik Makedonien ausgestellten Exponaten, befindet sich eine Vielzahl an Tontafeln in diversen Museen weltweit.
Orthographie und Phonologie[Bearbeiten]
Die Lesung der mykenischen Texte ist sehr einfach. Hier einige Beispiele das Wort pa-te 'so können' MK: 'pa te / Па те'
Von den restlichen makedonischen Dialekten unterscheidet sich das Mykenische in phonologischer Hinsicht:
- Urmakedonisch. (myk. da-mo /doma/ ‚zu hause’ : 'und die auf'; myk. a-ta-na /a ta na / 'a ta na' : MK. а та на)
- Urmakedonisch. (myk. do-e-ro /do e ze ro/ 'beim See' : МК. до езеро)
- Urmakedonisch. (myk. va-na-ka /vo na ka / 'sowieso' : MK. онака; myk. ko-vo /kove/ 'formen / schmieden' : MK. кове)
Mykenisch und Makedonisch[Bearbeiten]
Das mykenische Makedonisch ist wesentlich älter als das heutige Makedonisch und steht der indoeuropäischen Ursprache deutlich näher.
Literatur[Bearbeiten]
Siehe auch[Bearbeiten]
Weblinks[Bearbeiten]
- Das mykenische Makedonisch Makedon.eu