Montanmaschinenwesen

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Montanmaschinenwesen bezeichnet einen Studiengang an der Montanuniversität Leoben. Montanmaschinenwesen ist ein technisches Studium, in dem den Studierenden Fähigkeiten auf den Gebieten der Forschung und Entwicklung, der Bauteilauslegung und -optimierung sowie der Automatisierung von Maschinen und Anlagen vermittelt werden. Zusätzliche Kenntnisse bestehen im Bereich der metallischen Werkstoffe, der Kunststoffe und in der Maschinenauslegung (insbesondere der Schwermaschinen und Förderanlagen).

Inhaltsverzeichnis

Aufbau und Abschluss[Bearbeiten]

  • Abschluss: Diplomingenieur, Dipl.-Ing.[1]
  • Weiterbildungsmöglichkeit: Doktoratsstudium (Abschluss mit dem Titel "Dr. mont.")

Das Studium des Montanmaschinenwesens untergliedert sich bis zum Diplomingenieur in drei Abschnitte:

1. Studienabschnitt: 4 Semester[Bearbeiten]

Im ersten Studienabschnitt erhalten die Studierenden eine umfassende Ausbildung in den Grundlagenfächern, die sich nicht nur auf die Bereiche Mathematik und Physik erstrecken, sondern in einem wesentlichen Umfang die notwendigen Grundkenntnisse maschinentechnischer und konstruktiver Art vermitteln. Lehrveranstaltungen für Automatisierung und Computeranwendung verschaffen ihnen neben maschinentechnischer Ausbildung die erforderlichen Grundlagen für das weitere Studium.[2]

2. Studienabschnitt: 3 Semester[Bearbeiten]

Der zweite Studienabschnitt befasst sich mit der Vertiefung der maschinentechnischen und konstruktiven Grundlagen. In diesem Abschnitt erfolgt auch eine umfangreiche Ausbildung im Bereich der Werkstoffwissenschaften, die sich von den metallischen und keramischen Werkstoffen bis zu den Kunststoffen hin erstreckt. Am Ende des zweiten Studienabschnittes steht eine fachübergreifende Projektarbeit. Mit Abschluss des zweiten Studienabschnittes entspricht der Ausbildungsstand dem eines Bachelor of Science bzw. Bachelor of Engineering an anerkannten Universitäten im anglo-amerikanischen Raum.

3. Studienabschnitt: 3 Semester[Bearbeiten]

Spezialisierung in einem von drei wählbaren Modulen:

  • Fertigungstechnik
  • Automation and Performance Testing
  • Computational Design

Im Anschluss haben die Studenten ein Semester Zeit, um die Diplomarbeit zu verfassen.

Durch Wahl eines Modules können die Studierenden das breite Grundwissen im Maschinenbau entsprechend ihrem Interesse in Spezialbereichen vertiefen. Das Diplomstudium ist mit einer Diplomarbeit aus einem der drei Module des dritten Studienabschnittes abzuschließen. Im Studium des Montanmaschinenwesens wird dem engen Bezug zur Praxis und zur industriellen Anwendung ein hoher Stellenwert beigemessen, daher ist eine Praxis in fachspezifischen Firmen von insgesamt 6 Monaten vorgesehen. Auch den Diplomingenieuren des Montanmaschinenwesen steht nach Abschluss des Studiums oder nach fachlicher Tätigkeit in der Praxis die Möglichkeit offen, durch eine entsprechende wissenschaftliche Arbeit (Dissertation) das Doktorat der montanistischen Wissenschaften (Dr. mont.) zu erwerben.

Vertiefungsfächer[Bearbeiten]

Computational Design[Bearbeiten]

Schwerpunkt des Wahlfachzweiges Computational Design bildet der Entwicklungsprozess durch computerunterstützte Methoden (CAE). Besonders im Vordergrund steht hierbei die Betriebsfestigkeit, der Leichtbau Topologieoptimierung und Akustik. Dies betrifft unter anderem die Berechnung der Lebensdauer von Bauteilen wie Fahrzeugkomponenten, die Ableitung eines leichten, den Werkstoff bestmöglich ausnützendes Design oder die Schwingungsoptimierung von Bauteilen.

Die Diplomarbeiten fokussieren auf den Einsatz wissenschaftlicher Methoden bei industrierelevanten Anwendungen.

Die Absolventen sind im Maschinen- und Anlagenbau, in der Fahrzeug- und Luftfahrtindustrie, der Erdölindustrie, in Consulting und Engineering, an namhaften Forschungsinstituten und Universitäten tätig.

Fertigungstechnik[Bearbeiten]

Behandelt werden die Umsetzung einer Idee in ein komplexes Bauteil, bzw. in ein technisches Produkt, die wichtigsten Fertigungsverfahren, die dazu erforderlichen Maschinen sowie Werkzeuge. Gefüge-, Eigenschafts- und Schadensmodelle sind dabei eine wesentliche Wissensbasis. Einen weitern Schwerpunkt bilden innerbetriebliche Fördermittel sowie Betrachtungen zur Wirtschaftlichkeit in der Produktion.

Im letzten Studienabschnitt sowie bei der Diplomarbeit beschäftigen sich die Studenten typischer Weise mit der Optimierung von Herstellungsprozessen und Bauteileigenschaften sowie mit der Erarbeitung von Konzepten zum wirtschaftlichen Materialtransport.

Tätigkeiten der Absolventen sind Produktionsbetriebe jeglicher Art, Planung und Engineering, Unternehmen der Fördertechnik, Anlagenbau, Consulting, Forschung und Entwicklung.

Automation & Performance Testing[Bearbeiten]

Es werden die wissenschaftlichen, technischen und organisatorischen Fähigkeiten zu Automatisierung von Maschinen und Anlagen vermittelt z.B. auf den Gebieten Sensorik, Automatisierungssysteme, Regelungstechnik, Prozesstechnik, Kinematik und Robotik.

Ein Highlight für die Studenten ist das jährlich stattfindende Roboterseminar, bei dem sich ein selbst konstruierter und programmierter autonomer Roboter gegen die anderen Teams durchsetzen muss.

Forschungsschwerpunkte liegen am Lehrstuhl für Automation vor allem im Bereich der optischen Geometrievermessung und der Infrarot-Thermografie sowie der Simulation und virtueller Darstellung von Maschinen und Anlagen mit Anwendungen im Bereich der Metallurgie, Hüttenindustrie und Schwermaschinenbau.

Im Rahmen der Diplomarbeit lernen die Studenten, mit Hilfe von wissenschaftlichen Methoden innovative Problemlösungen selbstständig zu erarbeiten, meist in enger Zusammenarbeit mit der Industrie.

Als Absolvent findet man von der Forschung über die Produktentwicklung bis hin zur Produktion und Produktionsmanagement in sämtlichen Branchen Beschäftigung. Auch eine Karriere an nationalen und internationalen Universitäten kann angestrebt werden.

Praxis[Bearbeiten]

Im Studium des Montanmaschinenwesens wird dem engen Bezug zur Praxis und zur industriellen Anwendung ein hoher Stellenwert beigemessen. Diesem Ziel wird auch dadurch Nachdruck verliehen, dass die Studierenden vor Abschluss des Studiums insgesamt sechs Monate Praxis in fachspezifischen Firmen absolvieren müssen.

Weblinks[Bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten]

  1. Curriculum Montanmaschinenwesen. (pdf) Montanuniversität Leoben, 17. August 2009, abgerufen am 17. Januar 2010 (deutsch, Curriculum Montanmaschinenwesen).
  2. Aufbau und Abschluss. (HTML) Verein Leobner Maschinenbauer, abgerufen am 17. Januar 2010 (deutsch, Aufbau und Abschluss des Studiums Montanmaschinenwesen).

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