Missionarisches Zentrum Hanstedt I

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Das Missionarische Zentrum (MZ) Hanstedt ist ein christliches Tagungshaus in der Lüneburger Heide. Auf dem Gelände des MZ Hanstedt stehen vier separate Häuser, die unter anderem mit Übernachtungsräumen, Wohnzimmern und Seminarräumen ausgestattet sind. In den Häusern können insgesamt etwa hundert Betten belegt werden.

Neben einem festen Team aus hauptamtlichen Mitarbeitern (Diakone, Pastoren, Geschäftsführer usw.) bildet besonders die jährlich wechselnde Hausgemeinde (bestehend aus neun FSJ-lern) das Herz vom „Tagungshaus mit Herz“. das Missionarische Zentrum gehört zum Fachbereich 2 des Haus kirchlicher Dienste der Evangelisch-lutherischen Landeskirche Hannovers.


Geschichte und Anlage[Bearbeiten]

Am 1. Mai 1979 wurde das MZ Hanstedt eingeweiht. Das ursprüngliche Gebäude der Dorfschule wurde mithilfe des Freundeskreises Missionarischer Dienste (FMD), der Landeskirche Hannover und vielen Freunden zum stilvollen Freizeithaus ausgebaut. Initiator und erster Leiter des MZ Hanstedt ist Pastor a.D. Eckhardt H.Krause.

Das Haupthaus (Lutherhaus) bietet die größten Übernachtungsmöglichkeiten sowie die Küche und Essräume für alle Gäste. Ein Hauskiosk (Coffeebar) und der sogenannte Sportpalast (mit Tischtennisplatte und Kicker) stehen ebenfalls zur Verfügung.

Im Harmshaus befindet sich neben einigen wenigen Zimmern das Büro des FMD und des MZ. Im neu eingeweihten Werner-Steinbrecher-Raum (01.05.2010) sind die Werke vom Auferstehungs- und Schöpfungsweg des Allenbosteler Künstlers ausgestellt. Der Auferstehungsweg beginnt in der Hanstedter Feldsteinkirche und endet am Kloster in Ebstorf. Von Ebstorf bis Melzingen führt dann der Schöpfungsweg.

1993 kam das Koyahaus zum vorhandenen Luther- und Harmshaus dazu. Im Koyahaus tagen heute hauptsächlich die erwachsenen Gäste, Seminar- und Wohnräume haben hier einen erhöhten Standard. Im Keller ist neben einer kleinen Teeküche auch eine Sauna vorhanden.

2005 wurde das Repertoire des MZ um ein weiteres Haus erweitert: das Emmaushaus. Aufgrund der Möglichkeit, die Schlafplätze im Emmaushaus um einige Ausziehbetten zu erweitern, eignet es sich gleichermaßen für erwachsene wie auch für jüngere Gäste (Konfirmandengruppen, Schulgruppen etc.). Das Emmaushaus macht einen Spagat zwischen dem Standard im Lutherhaus und dem im Koyahaus.

Emmaus- und Koyahaus wurden bei Gustav Viebrock (Gründer der Viebrockhaus-AG) in Auftrag gegeben und maßgeblich von ihm mitfinanziert.

Für 2011 sind unter dem Motto „Große Dinge tun – mit Herzen, Mund und Händen“ weitere spendenfinanzierte Umbaumaßnahmen im Lutherhaus (hauptsächlich Erweiterung der Küche und der Essräume) geplant.

Das Team[Bearbeiten]

Ein dauerhaftes Team von elf hauptamtlichen Mitarbeitern übernimmt im MZ Hanstedt unterschiedliche Aufgaben. Die meisten Mitarbeitenden werden durch die Belegung finanziert, eine Diakonen-Stelle wird ausschließlich durch Spenden aufgebracht.

Die Leiterstelle des MZ ist mit der Pastorenstelle der Kirchengemeinde Hanstedt verbunden. Sie wird momentan von Pastor Wolfhardt Knigge besetzt.

Zwei Pastoren und zwei Diakone sind verantwortlich für die seelsorgerliche Begleitung der Hausgemeinde. Auf Wunsch begleiten oder gestalten sie auch das inhaltliche Programm von Gästegruppen. Dabei gibt es je eine(n) Verantwortliche(n) für verschiedene Alters- und Interessegruppen (Konfirmanden, Schulklassen, junge Erwachsene, Erwachsene, Eltern mit Kindern, Hauskreise etc.).

Der Geschäftsführer und Hausvater teilt sich das Büro im Harmshaus mit der Sekretärin des FMD.

Das feste Hauswirtschafts- und Küchenteam unterstützt die Hausgemeinde u.a. durch das Kochen für die Gäste sowie die Reinigung von Koya- und Emmaushaus.

Hausgemeinde[Bearbeiten]

Die Hausgemeinde (HG) macht das Missionarische Zentrum zum "Tagungshaus mit Herz". Neun junge Erwachsene leben für ein Jahr in christlicher Gemeinschaft zusammen, dienen den Gästen und laden Menschen zum Glauben ein. Sie begleiten die Gästegruppen als Ansprechpartner für das Haus oder können sogar als Freizeitbegleiter mit in das thematische Programm einer Gruppe eingeplant werden. Das Jahr in der Hausgemeinde teilt sich in drei Bereiche auf:

Lebensgemeinschaft[Bearbeiten]

Neun junge Erwachsene leben und arbeiten zusammen. Untergebracht sind sie in Zweibettzimmern auf der eigenen HG-Etage im Lutherhaus. Zur Gestaltung gemeinsamen Lebens steht der Hausgemeinde ein Wohnzimmer, eine Teeküche und ein Andachtsraum zur Verfügung. Die Herausforderung des gemeinsamen Jahres: Auf engem Raum bei viel Arbeit mit unterschiedlichen Leuten in geistlicher Gemeinschaft zusammenleben und für die Gäste da sein.

Dienstgemeinschaft[Bearbeiten]

Ziel und Aufgabe des Hauses ist es, Gastfreundschaft zu praktizieren. Zwar wird in den einzelnen Arbeitsbereichen täglich „nur“ 6-8 Stunden gearbeitet, es ist jedoch ständige Präsenz und Hilfsbereitschaft gefordert. Das braucht eine gute Motivation und die Bereitschaft, sich voll auf das Leben im Haus einzulassen. Die Arbeitszeit richtet sich nach den Erfordernissen des Hauses. In wöchentlichen Dienstbesprechungen werden Dienstplanung und Arbeitsaufteilung vorgenommen.

Im 2-Monate-Rhythmus lernt man die verschiedenen Arbeitsbereiche kennen und kann so seine Gaben und Fähigkeiten entdecken und ausbauen.

Freizeitbegleitung: Arbeitet bei Gästegruppen mit, ist beim Programm dabei und übernimmt manchmal Teile davon (z.B. Geländespiel, Wanderung, Kleingruppe).

Küche: Bereitet Frühstück und Abendbrot selbstständig, hilft der Hauswirtschaftskraft beim Kochen, sorgt für den Abwasch.

Technik: Erledigt kleinere Reparaturen.

Außendienst: Pflegt die Außenanlagen.

Beim Putzen des Hauses sind alle einbezogen (hier gibt es besonders viel zu tun, wenn Gruppen abreisen), außerdem gibt es noch spezielle Aufgaben, die in der Hausgemeinde verteilt werden (z.B. Fahrdienst, Verkauf im Kiosk).


Je Woche ist ein freier Tag, je Monat ein freies Wochenende (genauer: 2 Tage zusammenhängend) und je Jahr sind 25 Tage Urlaub vorgesehen (die zum Teil festgelegt und vorgegeben sind). Hinzu kommen gemeinsam gestaltete Zeiten wie z.B. die FSJ-Seminare. Neben Verpflegung und Unterkunft bekommt jeder 160 € Taschengeld im Monat und wird über den FMD versichert. Während des FSJ wird das staatliche Kindergeld weiter ausgezahlt.


Glaubensgemeinschaft[Bearbeiten]

Dieser Akzent der Gemeinschaft in der Hausgemeinde spielt nicht nur in den gemeinsamen Andachten, sondern in allen Bereichen des Zusammenlebens eine Rolle.

Zur liturgischen Andacht trifft sich die Hausgemeinde morgens und abends in der Kirche. Abends sind auch die Gäste dazu eingeladen. Das Besondere an den gemeinsamen Abendandachten ist, dass sie von der Hausgemeinde gestaltet werden. Jeweils ein Mitglied der Hausgemeinde legt einen Bibeltext aus, ein anderes führt durch die Andacht.

Einmal in der Woche ist „Teamabend“ der Hausgemeinde, wo interne Dinge, Gruppenprozesse und Glaubensfragen zur Sprache kommen. Einer oder mehrere der Hauptamtlichen sind mit dabei.

Träger[Bearbeiten]

Träger des Hauses (MZ) ist der FMD.

Träger der FSJ-ler ist der Ring missionarischer Jugendbewegungen (RMJ).
Das FSJ (auch anstelle des Zivildienstes) ist über den RMJ anerkannt und wird mit Seminaren entsprechend begleitet.

Weblinks[Bearbeiten]

http://www.fmd-online.de/zentren/
Kirchliche Dienste
Landeskirche Hannover
Kirche im Tourismus
Hanstedt beim RMJ
www.gruppenhaus.de
www.gruppenunterkünfte.de

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