Max Wieland

Aus MARJORIE-WIKI
Wechseln zu: Navigation, Suche

Max Wieland (* 15. September 1895 in Auerbach/Erzgebirge; † 23. November 1928 in Breslau) war ein deutscher Unternehmer und Mitinhaber der Firma „A. Robert Wieland Strumpffabriken“ bzw. der „A. Robert Wieland Feinstrumpf-Großwerke ARWA“ .

Privates[Bearbeiten]

Robert Max Wieland wurde als viertes Kind und erster Sohn der Eheleute A. Robert Wieland und Meta geborene Thierfelder am 15. September 1895 in Auerbach (Erzgebirge) geboren. Im Juni 1921 lernte er die Strumpfwarenfabrikantentochter Johanna Langer aus Burkhardtsdorf kennen und heiratete sie am 11. November 1924. Das Paar hatte eine Tochter.

Ausbildung[Bearbeiten]

Ab 1901 besuchte Max Wieland die Auerbacher Volksschule, danach die X. Bürgerschule in Dresden. Um 1906 wechselte er an die „Lehr- und Erziehungsanstalt für Knaben zu Dresden-Striesen - Freimaurerinstitut" und erhielt dort seinen Realgymnasium-Abschluss. Ab 1911 besuchte Max Wieland die „Öffentliche Handels-Lehranstalt zu Chemnitz“ und schloss seine kaufmännische Ausbildung zu Ostern 1914 ab. Während dieser Jahre erlernte Max Wieland Englisch und Französisch.

Am 11. Oktober 1915 wurde Max Wieland zum Militär nach Lobstädt bei Borna eingezogen. Ab November desselben Jahres wurde er zum I. Ersatz-Bataillon Jäger 13 2. Rekruten-Depot versetzt und diente bei Feldwebel Hilbig als Adjutant. Ab Mai 1917 wurde Wieland in die Fliegerkaserne nach Großenhain abkommandiert, wo er in der Fliegerersatz-Abteilung 6 diente und dort auch zum Unteroffizier befördert wurde, später wurde er zur Jagdstaffel in Großenhain versetzt. Im Kriegsgeschehen nahm Max Wieland an Stellungskämpfen in Lothringen und an Kämpfen zwischen Maas und Mosel teil. Hier wurde er verwundet, dass er ins Lazarett nach Großenhain zurückkehren musste.

Unternehmen[Bearbeiten]

Nach dem Ende des Ersten Weltkrieges arbeitete er weiter in der Firma seines Vaters und wurde 1921 in die Firmenleitung aufgenommen. Nach dem Tod seines Vaters sollte er das Unternehmen leiten. Aus diesem Grund liefen viele Fäden bei ihm zusammen. Besonders erfolgreich war er auf den ausländischen Absatzmärkten. Korrespondenz mit Kunden in Danzig, Finnland, Schweden, Norwegen, Dänemark, Lettland, Litauen, Polen, Italien, Griechenland, der Tschechoslowakei und der Schweiz belegen dies. Hervorzuheben sind seine Leistungen auf dem Gebiet der sozialen Versorgung seiner Arbeiter und Angestellten. Bereits in frühen Jahren des Bestehens der Firma wurde eine werkseigene Siedlung gebaut. Weiterhin baue Wieland ein Netz von Versorgung und Absicherung auf und aus, wie etwa die Werkskantine, die Feuerwehr und die Betriebskrankenkasse. Die positive Entwicklung der Firma ARWA hin zu einem der größten Unternehmen der Strumpfwarenbranche, ist das Verdienst von Max Wieland.

Seine gute Vermögenslage bot Wieland die Möglichkeit Werke bei Künstlern wie dem Maler Edward Cucuel, dem Architekten Max Hans Kühne oder dem Bildhauer Bruno Ziegler in Auftrag zu geben und zu fördern oder zu erwerben.

Krankheit und Tod[Bearbeiten]

Ab 1926 mehrten sich die Aufenthalte in Sanatorien, da Max Wieland seit 1910 stark asthmaleidend war. Bereits in früher Jugend war er darum in Henkenhagen und Samedan zur Kur gewesen. Jetzt folgten Kuren in Meran, Karlsbad und anderen Orten. Auch eine Orientreise 1928 sollte durch den Klimawechsel, der Genesung dienen. Zu seinem Asthmaleiden kamen weitere Beschwerden. Er litt unter ständigen Kopfschmerzen, Appetitlosigkeit und Sehnervstörungen, sodass er oft doppelt sah. Über viele Jahre hinweg wurden immer wieder falsche Diagnosen gestellt und aus heutiger Sicht recht merkwürdige Sachen verordnet. Erst im Oktober 1928 wurde die Diagnose „Hirndruck“ gestellt. Daraufhin ließ sich er sich in Breslau bei Prof. Otfrid Förster operieren. An den Folgen dieses Eingriffs verstarb er dort am 23. November 1928, im Alter von 33 Jahren, 2 Monaten, 8 Tagen im Caritas-Krankenhaus. Beigesetzt wurde er am 29. November 1928 in der Familiengruft in Auerbach. Ursache seiner Erkrankung war die Finne eines Bandwurms.

Quellen[Bearbeiten]

  • Nodelzang' un Maschenfang. hrsg. von der Gemeinde Auerbach/Erzgebirge, Stollberg 2001
  • Falk Drechsel: Wieland, August Robert. In: Sächsische Biografie. Herausgegeben vom Institut für Sächsische Geschichte und Volkskunde, bearb. von Martina Schattkowsky.
  • Falk Drechsel: Volkskunst zwischen Strumpfwaren. In: Zwischen Davos und Auerbach. Leben und Wirken des Volksschullehrers Hellmuth Vogel. hrsg. von der Sächsischen Landesstelle für Museumswesen, Dresden 2010.
  • Falk Drechsel: A. Robert Wieland – zum 150. Geburtstag. In: Mitteilungsblatt der Gemeinde Auerbach (Erzgebirge). hrsg.: Gemeindeverwaltung Auerbach/Erz., Januar 2012 ff.
  • Falk Drechsel: A. Robert Wieland (1862-1940) - ein erzgebirgischer Großindustrieller. Zufallsfund im Jubiläumsjahr. In: Familie und Geschichte. hrsg. von Manfred Dreiss, Heft 3, Juli-September 2012, lfd. Nr. 82
  • Falk Drechsel, Heike Krause, Klaus Michael Oßwald: ARWA - Aufstieg und Fall eines Strumpfimperiums. Schmidt, Neustadt an der Aisch 2014
Info Sign.svg Dieser Wikipedia-Artikel wurde, gemäß GFDL, CC-by-sa mit der kompletten History importiert.