Max Stutterheim
Max Johannes Alexander Stutterheim (* 5. März 1873 in Berlin[1]; † 1936 in Bad Freienwalde[2]) war ein deutscher Architekt und Bauunternehmer, der hauptsächlich in dem aufstrebenden späteren Berliner Ortsteil Oberschöneweide Bauten entwarf und ausführte.
Leben[Bearbeiten]
Max Stutterheim, Sohn des Malers Carl Stutterheim, machte nach Schulbesuch zunächst eine Ausbildung zum Maurer, später studierte er in der damaligen Technischen Hochschule Charlottenburg mit Abschluss als Baumeister.
Im Jahr 1900 heiratete Stutterheim Gertrud Zickert[3], sie zogen in das vor allem industriell aufstrebende Oberschöneweide bei Berlin und nahmen ihre Wohnung vorerst in der Siemensstraße (später Edisonstraße) 21.[4]
Später bewohnte er ein nach seinen Plänen und von seiner Firma errichtetes Mehrfamilienhaus in der Helmholtzstraße im gleichen Ortsteil. Offenbar zum Beginn des Ersten Weltkriegs zog die Familie, die inzwischen einen Sohn bekommen hatte, in das von ihnen in Bad Freienwalde erworbene Einfamilienhaus in der Weinbergstraße 17/17a.[5]
In seinen architektonischen Entwürfen und ausgeführten Bauwerken bevorzugte Stutterheim Gestaltungen im damals modernen Jugendstil und in Heimatschutzarchitektur. Er setzte vor allem „bodenständige“ Materialien wie Backsteine, Werkstein oder Sandstein, Kalksteinquader aus Rüdersdorf bei Berlin, Holz und Schiefer ein.
Werke (Auswahl)[Bearbeiten]
- 1903/1904: Friedhofskapelle und Verwaltungsbau für den Waldfriedhof Oberschöneweide sowie die Grabstätte der Familie König[6]
- 1903–1907: Helmholtzstraße 5/7/9 in Oberschöneweide, drei nebeneinander gebaute vieretagige Mietwohnhäuser, die seit den 1970er Jahren unter Denkmalschutz stehen und nacheinander von Stutterheim gestaltet wurden.[7]
Viele Original-Details im Inneren, wie verzierte Kachelöfen oder Malereien an den Flurwänden und an der Fassade – unter anderem eine Kartusche über der Eingangstür des Hauses Nummer 5 mit den Insignien „MS“ von Max Stutterheim – sind erhalten.[8][9] Zum Denkmalsensemble gehört ebenfalls der Gartenhof des Hauses Nummer 5.[10]
In das Haus Nummer 5 zog Stutterheims Familie ein, das hofseitige Ateliergebäude diente ihm für seine Tätigkeit.[11] Wegen seiner außergewöhnlichen Gestaltung erhielt das Gebäude in späteren Jahren auch den Namen „Palais Stutterheim“.[12][13]
- Im Jahr 1908 führt das Berliner Adressbuch unter den Hausnummern 2 bis 8 den Architekten M. Stutterheim als Eigentümer, der zu dieser Zeit im Haus Nummer 18 wohnte.[14] Im Jahr 1910 werden die Grundstücke 2 bis 8 als „Baustellen“ ausgewiesen, der Name Stutterheim tritt nur noch für Nummer 18 auf, deren Eigentümer jedoch der Baurat J. Th. Hamacher ist.[15] Im Weiteren werden für die Häuser Helmholtzstraße 5, 7 und 9 jeweils verschiedene Eigentümer (Nummer 5: Hübner aus Brandenburg a. d. Havel, Nummer 7: W. Bischoff, ein Architekt aus Wilmersdorf, Nummer 9: A. Rewald, ein Berliner Kaufmann sowie Nummer 9a – auch Wattstraße 16 – : ein Gastwirt) ausgewiesen. Unter den Namen der Bewohner dieser Straße erscheint ab 1912 kein „Stutterheim“ mehr. Dagegen findet sich dessen Adresse nun in Berlin W 50 (Schöneberg), Passauer Straße 34.[16] So hat der Architekt nach Fertigstellung der Bauten Oberschöneweide verlassen, zog kurzfristig in den westlichen Vorort Berlins und um 1914 nach Bad Freienwalde.
- nach 1907: Umgestaltung einer Wohnvilla in Bad Freienwalde, die Max Stutterheim vom Vorbesitzer gekauft hatte.[17] Obwohl er nun bis zu seinem Tod hier wohnte, betätigte er sich in dieser Stadt nicht als Architekt.[5]
Einzelnachweise[Bearbeiten]
- ↑ Taufregister Jerusalemskirche Berlin, Nr. 214/1873
- ↑ Sterberegister StA Bad Freienwalde, Nr. 161/1936
- ↑ Heiratsregister StA Weißensee, Nr. 110/1900
- ↑ Stutterheim, Max > Architekt und Maurermeister. In: Berliner Adreßbuch, 1903, I, S. 1784.
- ↑ 5,0 5,1 Auskunft der Verwalterin des Museums Bad Freienwalde an Benutzerin:44Pinguine: „1905 ist er (=Max Stutterheim) als Eigentümer eingetragen, wohnte dort aber nicht. Auch seine Witwe nicht. Lt. Adressbuch 1929/30 wohnte dann aber Max Stutterheim dort und war auch noch Eigentümer, demnach war seine Frau vorher verstorben […] Ebenso wohnte sein Sohn dort. Danach haben wir leider keine Adressbücher mehr. Als Architekt war er hier nicht tätig.“, 23. Dezember 2016.
- ↑ Kulturdenkmal An der Wuhlheide 131A, Waldfriedhof Oberschöneweide, Friedhofskapelle und –verwaltung, Grabstätte König
- ↑ Georg Dehio: Handbuch der deutschen Kunstdenkmäler. Berlin, Deutscher Kunstverlag 2006, S. 581.
- ↑ Baumeister für Berlin: Jugendstil von Max Stutterheim. In: Berliner Morgenpost, 14. September 2005, abgerufen am 16. Dezember 2016.
- ↑ Baudenkmal Helmholtzstraße 5/9, Mietshäuser und Ateliergebäude
- ↑ Gartendenkmal Helmholtzstraße 5, Gartenhof
- ↑ Zu den Häusern in der Helmholtzstraße 5, 7, 9 auf www.deutsche-digitale-bibliothek.de; abgerufen am 16. Dezember 2016.
- ↑ Aus der Homepage einer Firma, die im Jahr 2004 Material- und Farbprüfungen am Haus Helmholtzstraße 5 ausgeführt hat, abgerufen am 16. Dezember 2016.
- ↑ In den 2010er Jahren entstand darüber hinaus ein bautechnisches Gutachten des Bauensembles. Referenzliste des Sachverständigenbüros Grossmann & Coll., abgerufen am 16. Dezember 2016.
- ↑ Oberschöneweide > Helmholtzstraße 18. In: Berliner Adreßbuch, 1908, V, S. 280.
- ↑ Oberschöneweide > Helmholtzstraße 18. In: Berliner Adreßbuch, 1910, V, S. 319.
- ↑ Stutterheim, Max > Architekt. In: Berliner Adreßbuch, 1911, I, S. 2962.
- ↑ Baudenkmal Weinbergstraße in Bad Freienwalde auf www.deutsche-digitale-bibliothek.de; abgerufen am 16. Dezember 2016.
Personendaten | |
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NAME | Stutterheim, Max |
ALTERNATIVNAMEN | Stutterheim, Max Johannes Alexander |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Architekt und Bauunternehmer |
GEBURTSDATUM | 5. März 1873 |
GEBURTSORT | Berlin |
STERBEDATUM | 1936 |
STERBEORT | Bad Freienwalde (Oder) |