M29 (Buslinie)

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Bus der Linie M 29 am U-Bahnhof Wittenbergplatz

M 29 (bis 12. Dezember 2004: 129) ist eine Buslinie der Berliner Verkehrsbetriebe, die als eine von 17 sogenannten MetroBus-Linien rund um die Uhr zwischen der Haltestelle Roseneck im Ortsteil Grunewald und dem U-Bahnhof Hermannplatz im Bezirk Neukölln verkehrt.

Die Buslinie zählt mit täglich 55.000 Fahrgästen zu den am stärksten frequentierten Berlins und ist insbesondere bei Touristen sehr beliebt, da sie viele bedeutende Orte und Sehenswürdigkeiten Westberlins anfährt.[1][2] Auch in die Berliner Alltagskultur hat die Buslinie Eingang gefunden.[3][4]

Fahrtroute[Bearbeiten]

Die Linie M 29 bedient insgesamt 45 Haltestellen, die reguläre Fahrtzeit beträgt 64 Minuten.[5]

Die Linie durchquert auf ihrer Fahrt die drei Bezirke Charlottenburg Wilmersdorf, Friedrichshain-Kreuzberg und Neukölln. Sie verbindet die bürgerliche Wohngegend Grunewald mit dem sozial schwächeren Neukölln. Dabei durchquert sie das alte Zentrum Westberlins und passiert eine Reihe historisch bedeutender Orte, was sie insbesondere für Touristen attraktiv macht, denen die Linie auch in zahlreichen Reiseführern empfohlen wird.[1][2][6][7]

Wichtige Stationen auf der ersten Streckenhälfte sind der S-Bahnhof Halensee mit Umstieg zur Ringbahn, diverse Haltestellen am Kurfürstendamm und die U-Bahnhöfe Uhlandstraße (U1), Kurfürstendamm (U1, U9) sowie Wittenbergplatz (U1, U2, U3). Anschließend folgt die Linie dem Verlauf des Landwehrkanals, bietet am U-Bahnhof Mendelssohn-Bartholdy-Park eine erneute Umstiegsmöglichkeit zur U2 und durch den Halt am Anhalter Bahnhof zur Nord-Süd-Achse der S-Bahn. Auf dem letzten Teilabschnitt, der zum großen Teil der Oranienstraße folgt, werden über den U-Bahnhof Kochstraße die U6 und über den U-Bahnhof Moritzplatz die U8 angebunden. Nach dem erneuten Anschluss an die U1 am Görlitzer Bahnhof endet der M 29 am U-Bahnhof Hermannplatz im Herzen Neuköllns, wo neben vielen Buslinien Umstiegsmöglichkeit zur U7 und U8 besteht.[5][8]

Fahrzeugeinsatz und Betrieb[Bearbeiten]

Die Linie M 29 ist Teil des 24-Stunden-Netzes der Berliner Verkehrsbetriebe und verkehrt den Tag über im 5-Minuten-Takt. Eingesetzt werden dabei täglich 200 Ein- und Doppeldeckerbusse verschiedener Baureihen. Anfang 2013 wurde die Linie an einem durchschnittlichen Werktag von 55.000 Menschen genutzt.[6]

Der Betrieb der Buslinie sorgte wiederholt für Kritik seitens der Fahrgäste.[9] So berichtete eine Reportage der Berliner Morgenpost im März 2013, der planmäßige Takt werde nur selten gehalten, häufig komme es zu sogenannter „Pulkbildung“, bei der mehrere Busse der Linie unmittelbar hintereinander verkehrten. In der Folge entstünden Lücken von bis zu 40 Minuten.[6]

Als Ursache hierfür nannte ein Sprecher der Berliner Verkehrsbetriebe den dichten Takt, parkende Autos und insbesondere auf dem Kreuzberger Abschnitt Lieferverkehr. Im Bereich des Kurfürstendamms behinderten zudem Baustellen und häufige Demonstrationen den Verkehr. Dennoch sei die Linie nicht häufiger verspätet als die übrigen Buslinien im Netz. Die Autorin der Morgenpost-Reportage machte zudem unerfahrene Fahrgäste, vornehmlich Touristen, die die Lichtschranken an den Türen blockieren, für die regelmäßigen Verspätungen verantwortlich.[6]

Kulturelle Bedeutung[Bearbeiten]

Bereits zur Zeit der Linie 129 entstand eine private Fan-Website mit umfangreichen Informationen zu der Buslinie.[4]

Die Tageszeitung taz betreibt seit 2008 mit M29 Kreuzberg einen nach der Buslinie benannten Weblog, auf dem die Redakteurin Elisabeth Wirth über Vorkommnisse an und auf der Buslinie schreibt.[3] In der Beschreibung heißt es, die Linie M 29 sei „Berlins schönste Buslinie“, denn sie führe „vom Hermannplatz, über Kreuzberg – durch die bekannte Oranienstraße, vorbei am geschichtsträchtigen taz-Verlagshaus, entlang dem Landwehrkanal über die alte West-Berliner Luxusmeile Kurfürstendamm bis in die Villenviertel am Grunewald“.[7]

Wiederholt wurden die Unzulänglichkeiten des Linienbetriebs durch Fahrgäste angeprangert und künstlerisch verarbeitet. So spielen Aufkleber mit dem Aufdruck „M29 – Warte, gleich kommen fünf“, die von aufgebrachten Fahrgästen an diversen Haltestellen der Linie angeklebt wurden, auf die Pulkbildung an. Anfang 2013 entstand eine Fanseite auf Facebook, die den Ausdruck „Bus der Hölle“ für die Linie prägte und innert kurzer Zeit 900 Fans erreichte.[6][9][10]

Weblinks[Bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten]

  1. 1,0 1,1 Robert Freiberg: Sightseeing mit der BVG – Teil 1: Die besten Routen und Tipps Veröffentlicht auf Leben in Berlin am 21. Mai 2012. Abgerufen am 4. März 2013.
  2. 2,0 2,1 R.H.: Fahrt mit dem M29er - vom verschlafenen Roseneck zum lebendigen Hermannplatz Veröffentlicht auf In-Berlin-Brandenburg.com am 8. Juni 2012. Abgerufen am 4. März 2013.
  3. 3,0 3,1 M29 Kreuzberg
  4. 4,0 4,1 Gregor Elpel: Die Berliner Buslinie 129 Abgerufen am 4. März 2013.
  5. 5,0 5,1 Berliner Verkehrsbetriebe: Linienverlauf M29 ab 3. Juni 2012 (PDF). Abgerufen am 3. März 2013.
  6. 6,0 6,1 6,2 6,3 6,4 Uta Keseling: M29 – über den "Bus der Hölle" spricht ganz Berlin Erschienen in der Berliner Morgenpost am 3. März 2013. Abgerufen am 3. März 2013.
  7. 7,0 7,1 Elisabeth Wirth: Über den Blog Abgerufen am 4. März 2013.
  8. Gregor Elpel: Die Fahrtroute Abgerufen am 4. März 2013.
  9. 9,0 9,1 J. Rosenkranz: Berlins schlimmste Linie hat jetzt eine Facebook-Seite: M29 „Der Bus der Hölle“ Bild am 21. Februar 2013. Abgerufen am 3. März 2013.
  10. Facebook: M29 - der Bus der Hölle Abgerufen am 3. März 2013.
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