Münchner Nordring (S-Bahn München)

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S-Bahn-Nordring München
Spurweite:1435 mm (Normalspur)
   
München-Pasing
   
Stammstrecke nach München Ost
S-Bahnhof
München-Berduxstraße
   
Bahnstrecke über Karlsfeld nach Ingolstadt
S-Bahnhof
München-Moosach
Abzweig – in Gegenrichtung: nach rechts
München Nord Rangierbahnhof
S-Bahnhof
München-Lasallestraße
S-Bahnhof
München-Lerchenau
   
zum BMW Werk 1
S-Bahnhof
München-Knorrstraße
S-Bahnhof
München-Ingolstädter Straße
S-Bahnhof
München-Freimann Süd
Straßenbrücke
A 9
   
U6
Brücke über Wasserlauf (groß)
Föhringer Eisenbahnbrücke (Isar)
S-Bahnhof
München-Unterföhring (Süd/West)
Abzweig – in Fahrtrichtung: nach links
Bahnstrecke über Unterföhring nach Flughafen München
BSicon eABZgl.svg
Ehemalige Verbindung nach Feldkirchen
Tunnel – Anfang
Tunneleingang (geplant)
   
München-Johanneskirchen
   
München-Englschalking
   
München-Daglfing
Tunnel – Ende
Tunnelausgang (geplant)
Straßenbrücke
A 94
Abzweig – in Fahrtrichtung: nach rechts
Bahnstrecke nach München Ost
Abzweig – in Fahrtrichtung: nach links
Bahnstrecke über München-Riem nach Mühldorf
   
S2
S-Bahnhof
München-Berg am Laim (Ost)
S-Bahnhof
München-Trudering

Der S-Bahn-Nordring München ist ein seit 2015 diskutiertes Ausbauprojekt der S-Bahn München. Die Strecke soll als überwiegend oberirdische Verbindung von Pasing über Milbershofen nach Trudering verlaufen und dabei weitestgehend über den Münchner Nordring geführt werden. Insbesondere der Autobauer BMW forciert diese Erschließung, da zukünftig etwa 15.000 weitere Arbeitsplätze durch den Ausbau des Forschungs- und Innovationszentrums in Milbertshofen entstehen sollen.[1] Die Freien Wähler haben hierzu mit dem Planungsbüro Vieregg-Rössler ein Erschließungskonzept erarbeitet.[2]

Geplanter Verlauf[Bearbeiten]

Pasing bis Moosach[Bearbeiten]

Westlicher Start der Verbindung ist der Bahnhof München-Pasing. Neben Umsteigemöglichkeiten zu fünf S-Bahn-Linien sowie zur Trambahn bestünde zukünftig auch eine Verbindung zur U5.[3] Danach führt die Strecke Richtung Norden auf die Gleise der S2 Richtung Dachau mit einem neu zu bauenden Halt an der Berduxstraße, westlich des Nymphenburger Schlossparks, wo sich als Turmbahnhof eine Umsteigeverbindung mit der S2 herstellen ließe. Danach folgt der Verlauf der S1 und trifft diese dort am bereits existierenden Halt in Moosach. Dort bestehen Umsteigemöglichkeiten zur U3 und zur Trambahn.

Moosach bis Johanneskirchen[Bearbeiten]

Nach dem Halt in Moosach fädeln die S-Bahnen in die Bestandsstrecke des Güterverkehrs ein. Erster Halt wäre an der Lasallestraße, wo ein neuer Bahnhof entstehen soll. Hier ist eine Verknüpfung mit der U1 denkbar, welches jedoch eine Weiterführung vom ca. 500m entfernten Olympia-Einkaufszentrum erfordert. Danach ist eine ebenfalls neu zu bauende Station an der Lerchenau, nördlich der Knorr-Bremse, angedacht. An der Knorrstraße würde ein neuer Halt in Mitten des BMW-Forschungszentrums entstehen. Dort besteht am Frankfurter Ring Verbindung zur U2. Eine weitere Station soll an der Ingolstädter Straße, südlich des Euro-Industrieparks, gebaut werden. Bei Fortführung der Tramlinie 23 über den Frankfurter Ring wäre hier auch eine Verknüpfung mit dem Trambahnnetz denkbar. Als weitere neue Station würde bei der Hochbrücke Freimann ein Halt „Freimann Süd“ entstehen, bei dem ein Umsteigemöglichkeit zum U-Bahnhof Freimann gegeben ist. Dadurch würde auch eine Verbindung zum Stadion hergestellt. Über die Föhringer Eisenbahnbrücke queren die Bahnen die Isar und erreichen in Unterföhring den neu zu bauenden Halt „Unterföhring (Süd/West)“ nördlich des Heizkraftwerks Nord. Hier wäre bei Fortführung ab St. Emmeram eine Verbindung zur Tramlinie 18/19 möglich. Danach biegt die S-Bahn in die Bestandsstrecke der S8 auf dem Stadtgebiet ein.

Johanneskirchen bis Trudering[Bearbeiten]

Ab Johanneskirchen soll die Strecke zukünftig vierspurig und unterirdisch verlaufen.[4] Neben den Umsteigemöglichkeiten zur S8 würden bei Fortführung der U4 nach Englschalking dann zu jeder U-Bahn-Linie Umsteigeverbindungen existieren.[5] Nach Querung der A 94 in Zamdorf könnte als Turmbahnhof ein Halt „Berg am Laim (Ost)“ entstehen, bei dem Umsteigeverbindungen zur S2 ermöglicht werden. Dies würde die Erschließung des Gewerbegebiets am Moosfeld verbessern. Danach erreicht die Strecke in Trudering ihre Endstation mit Verbindungen zur S4 und S6 sowie zur U2.

Weitere Anbindungsoptionen[Bearbeiten]

Der Plan von Vieregg-Rössler sieht über die o. g. Streckenführung weitere Anbindungsoptionen vor. Vom Westen gesehen könnte eine direkte Anbindung aus Dachau über den Rangierbahnhof München Nord erfolgen. In Unterföhring könnte zusätzlich in die Strecke der S8 nach Norden eingefädelt werden, womit eine direkte Verbindung zur dortigen S-Bahn-Station sowie weiter nach Ismaning bzw. sogar zum Flughafen München möglich wäre. In Zamdorf wäre eine Abzweigung wie die der S8 zum Ostbahnhof denkbar mit einer Option zur Weiterführung nach Giesing. Auch eine direkte Abzweigung auf die Strecke der S2 Richtung Riem wurde im Plan angedacht.

Verkehrstechnischer Nutzen[Bearbeiten]

Der S-Bahn-Nordring würde den Hauptmakel des Münchner Verkehrssystems beseitigen, nämlich das rein auf das Zentrum sternförmig ausgerichtete System. Laut der Studie von Vieregg-Rössler würde die Reisezeit von Pasing zur Knorrstraße dann nur noch 10 statt aktuell 40 Minuten betragen.[6] Entlastung wird auch für die A 99 erwartet, da der S-Bahn-Nordring Teile dieser Verkehrsströme kompensieren könnte. Die tangentialen Verbindungen werden insgesamt gestärkt und würden, auch durch die Verknüpfungen mit dem U-Bahn-Netz, die stark frequentierten Umsteigepunkte in der Innenstadt (insbesondere Marienplatz und Hauptbahnhof) entlasten. Allerdings wurde in der Studie auch deutlich gemacht, dass dies keine Alternative zur zweiten Stammstrecke darstellt. Bei täglich ca. 70.000 erwarteten Reisenden wurde jedoch ein Kosten/Nutzen-Faktor von 5 angegeben. Im Gegensatz zu einer möglichen Ertüchtigung der S-Bahn auf dem Münchner Südring sind hier deutlich weniger Anwohner direkt betroffen. Der bisher nicht für den Personenverkehr genutzte Streckenteil führt überwiegend durch Industriegebiet. Zudem sind nahezu alle für den Bau der Stationen relevante Grundstücke im Besitz der Deutschen Bahn, was eine Realisierung erleichtert.

Einzelnachweise[Bearbeiten]

  1. BMW hilft beim S-Bahn-Nordring. In: sueddeutsche.de. Süddeutsche Zeitung, abgerufen am 24. Mai 2016.
  2. Neues Konzept für S-Bahn: Nordring als Ergänzung zur Stammstrecke. In: merkur.de. Merkur München, abgerufen am 24. Mai 2016.
  3. U5 nach Pasing offiziell beschlossen; in: Merkur Online vom 14. Juli 2015
  4. Tunnelbau: Unterirdisch zum Flughafen. In: sueddeutsche.de. Süddeutsche Zeitung, abgerufen am 8. Juni 2016.
  5. Stadtratsvorlage zum Nahverkehrsplan (NVP) der Landeshauptstadt München. (PDF; 165 kB) Landeshauptstadt München, Referat für Stadtplanung und Bauordnung, 30. September 2015, S. 8 f., abgerufen am 16. Februar 2016.
  6. S-Bahn über den Nordring? So würde die Strecke verlaufen. In: tz.de. tz München, abgerufen am 24. Mai 2016.
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