Lord Schadt

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Lord Schadt (* 1977) ist ein deutscher Autor und Foto- und Performancekünstler. Der Autor hat bei Ebay ein kleines Grundstück in Irland von ca. 30 x 30 Centimeter Größe erworben und darf daher offiziell den irischen Grundbesitzertitel "Lord of Cork" tragen. Da sein Name mit Titeln Magister Artium Lord of Cork Dirk Schadt lauten würde, kürzt er ihn mit 'Lord Schadt' ab[1].

Inhaltsverzeichnis

Leben[Bearbeiten]

Lord Schadt lebt in Braunschweig. Er hat bisher neun Bücher veröffentlicht. Sein Romandebüt Galaktika wurde in der Edition PaperONE aufgelegt. Seine Werke bewegen sich in den Genres Popliteratur, Postmoderne und Performancekunst mit den Themen Sex, Drogen & Rock’n’Roll.

Die Bücher LOST MODERN LOVE und Kaspar und Heini in der Heilen Welt sind Collagen, die ausschließlich aus Zitaten bestehen. Die Liebesgeschichte LOST MODERN LOVE gilt mit 1500 Zitaten als eine der zitatreichsten Collagen der deutschsprachigen Literatur [2].

Im August 2009 organisierte Lord Schadt ein Flashmob-Picknick auf dem Braunschweiger Schlossplatz, das aufgrund eines Verbotes durch das Ordnungsamt der Stadt Braunschweig bundesweite Medienbeachtung fand[3]. Zeitnah zum Flashmob kritisierte der Autor den Braunschweiger Oberbürgermeister Gert Hoffmann und bat ihn um Rücktritt[4].

1999 spielte Lord Schadt mit der Band "Atropos" 18 Minuten bei 95 Grad in der Mövenpicksauna in Braunschweig, was der Band den Titel "Heißeste Band der Welt" im Guinnessbuch der Rekorde brachte [5].

Von 2007 bis 2011 organisierte Lord Schadt einmal jährlich die Braunschweiger Weltmeisterschaft im Tret- und Paddelbootfahren.

2014 reichte er beim Braunschweiger Bürgerhaushalt mehr als 140 Vorschläge ein, um nach eigenen Worten, "die Stadt liebens- und lebenswerter zu gestalten." [6]

Rezeption[Bearbeiten]

Das Werk und Leben von Lord Schadt wird sehr unterschiedlich aufgefasst. So sagt beispielsweise die Literaturwissenschaftlerin Sigrid Schüßler: "Lord Schadt ist ein […] begabter VHS-"Ich-lerne-Schreiben"-Kursler, […], ein lebensfremder Theoretiker, der sich selbst gerne reden hört, der selbst aber weder das Zeug zum Predigen oder Hassen hat, dafür aber umso mehr zum Spaßeln, […] ein Weichei, das offenbar alle Merkmale eines typischen, schwuchteligen BRD-Multikulti-Schwaflers vorweist, […] eine mittelmäßige, sinnentleerte Gestalt ist […] und sich den letzten Rest seines Verstandes längst weggekifft hat."[7]

Der Übersetzer Matt Alexander sieht ihn hingegen in einer Traditionslinie mit Karl Kraus: "It became apparent early on that Lord Schadt’s postmodern collage was channeling the spirit of important German language literary figures, foremost among them being the Austrian writer, critic and satirist, Karl Kraus (1874–1936). Lord Schadt’s work builds on the contributions of Kraus, drawing our attention to the pervasive effects of the mass media, what he called 'die Gehirnerweichungen der Zukunft'."[8]

Lord Schadt und das Urheberrecht[Bearbeiten]

Der Autor setzt sich für einen freien Zugang zu Kultur ein und unterstützt die Open-Access-Bewegung. Seine sechs Bücher wurden deswegen von ihm auch unter Creative-Commons-Lizenz veröffentlicht, um „potenzielle Leser nicht zu kriminalisieren“ [9]. Er fordert ein Projekt Gutenberg-DE für zeitgenössische Autoren, Musiker, Regisseure, Comic-Zeichner und bildende Künstler [10]. Aus Sicht des Autors hat sich das Urheberrecht mit der Digitalisierung der Kultur "faktisch überlebt". Wer sich für das Urheberrecht in der alten Form einsetzt, setzt sich auch "für das Verbot von ganzen Kunstgattungen ein, nämlich für das Verbot von 'Mash-Up-Versionen', von 'Literal Versions' und von Literaturcollagen" [11]. In einem Interview mit der Piratenpartei sagt er: „Ich möchte, dass der Kulturgenuss nicht vom Geldbeutel abhängig ist. Creative Commons bieten einem die Möglichkeit, seine Kunstwerke, egal ob Bilder, Musik oder Bücher, einer großen Öffentlichkeit zu präsentieren. Als unabhängiger Autor hat man gleichzeitig alle Freiheiten, was die inhaltliche und ästhetische Gestaltung der eigenen Werke betrifft."[12]

Auszeichnungen[Bearbeiten]

  • 2003 Gewinner beim Kurzgeschichtenwettbewerb „Mein größter Rock- und Popsong“, Literaturbüro Braunschweig
  • 2006 Gewinner beim Kurzgeschichtenwettbewerb „Er oder ich? Frauen schreiben über Fußball", Literaturbüro Braunschweig
  • 2009 Organisator des ersten verbotenen Flashmobs auf dem Schlossplatz
  • 2009 Gewinner beim Wettbewerb "Dichte Dichter dichten dicht"
  • Seit 2012: Stolzes Mitglied der der inoffiziellen "Schwarzen Liste nicht förderungswürdiger Künstler" der Braunschweigischen Stiftungen und der Stadt Braunschweig.

Werke[Bearbeiten]

  • Nana - eine erotische Trancereise für Frauen. Createspace, Berlin 2017 ISBN 978-1-54717-308-2
  • Alle Bücher dieser Welt. Gedruckt in Schwarz auf Schwarz. Createspace, Berlin 2015, ISBN 978-1-51944-420-2
  • Koki, 2015, EA Kulturschaufenster Braunschweig.
  • Das wahre Buch vom nördlichen Bettenland - Eva G. Hamilton im Gespräch mit Maren von Monkiewitsch. Mit Illustrationen von Sandy Sunshine. Createspace, Berlin 2015, ISBN 978-1-51464-260-3
  • Schnuckipussi. Novelle. epubli, Berlin 2014, ISBN 978-1-50033-434-5
  • Johnny & Jack @ Moe's. Theaterstück. epubli, Berlin 2014, ISBN 978-1-50046-637-4
  • (Under dem Pseudonym: Eva G. Hamilton) Unporn my Heart. Online-Veröffentlichung 2014.
  • (Under dem Pseudonym: Eva G. Hamilton) A Hard Day's Night. Online-Veröffentlichung 2014.
  • (Under dem Pseudonym: Eva G. Hamilton) Pussyland. Online-Veröffentlichung 2014.
  • (Under dem Pseudonym: Eva G. Hamilton) Schwanzalas. Online-Veröffentlichung 2014.
  • (Under dem Pseudonym: Eva G. Hamilton) I'm Your Woman. Online-Veröffentlichung 2014.
  • (Under dem Pseudonym: Eva G. Hamilton) Stockings. Online-Veröffentlichung 2014.
  • (Under dem Pseudonym: Eva G. Hamilton) Sexify your life. 69 Sexperimente für den Alltag. Online-Veröffentlichung 2014.
  • (Unter dem Herausgeber-Pseudonym: Thomas Gsella) Ruf mich an! Erotische SMS-Lyrik der 90er Jahre. Lyrikanthologie. Online-Veröffentlichung 2012.
  • (Under dem Pseudonym: Eva Gina) Muschi Mandalas. Online-Veröffentlichung 2011.
  • Die Theaterhasserin. Theaterstück. CANTUS Theaterverlag, Eschach 2010, UA: K9, Konstanz, Regie: Philip Hauser, 17. April 2013, ISBN 978-3-86931-617-8
  • Lost Modern Love. Theaterstück. CANTUS Theaterverlag, Eschach 2010, UA: Wesleyan University, Middletown/Connecticut, 30. März 2012, Regie/Übersetzung: Matt Alexander, ISBN 978-3-86931-620-8,
  • Kaspar und Heini in der Heilen Welt. Theaterstück. CANTUS Theaterverlag, Eschach 2010, ISBN 978-3-86931-616-1
  • Schlaf bei mir. Theaterstück. CANTUS Theaterverlag, Eschach 2010, Buchbaucher Mediengruppe, Evessen 2015, UA: Die Theatermacher, Osnabrück, 14. März 2014, Regie: Nils Stickan, ISBN 978-3-86931-619-2
  • Sinfonie Fantastique. Theaterstück. CANTUS Theaterverlag, Eschach 2010, ISBN 978-3-86931-615-4.
  • Galaktika. Roman. Edition PaperONE, Leipzig 2008, ISBN 978-3-941134-12-6.

Weblinks[Bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten]

  1. Axel Klingenberg: Döner mit Braunkohl und Bier: Das Braunschweig-Buch. Reiffer, Meine 2010, ISBN 978-3-934896-73-4
  2. Artikel auf Newsclick, www.newsclick.de, abgerufen am 25. Mai 2011
  3. Artikel auf Spiegel Online, www.spiegel.de, abgerufen am 26. April 2015
  4. Artikel auf Braunschweig Spiegel, www.braunschweig-spiegel.de, abgerufen am 26. April 2015
  5. Guinness-Buch der Rekorde 2000, Guinness Verlag
  6. Braunschweiger Zeitung 4. Juli 2014, Braunschweiger Zeitung, abgerufen am 26. April 2015
  7. Sigrid Schüßler bei der Bragida-Demonstration am 26.4.2015, Zitat ab Minute 34., www.buendnisgegenrechts.net, abgerufen am 28.4.2015
  8. Bachelor Thesis "LOST MODERN LOVE" von Matt Alexander, www.luckylife.de, abgerufen am 28.4.2015
  9. Interview mit der Piratenpartei, www.piratenpartei.de, abgerufen am 26. April 2015
  10. Heribert Hinrichs: "Die Kohle und die Kreativen. Das Urheberrecht - ein 'work in progress'" in: Federwelt - Zeitschrift für Autorinnen und Autoren Nr. 86. Feb. 2011
  11. Laura Glawion: "Über Urheberrecht, Montageästhetik und den digitalen Literaturbetrieb" in: Anschlag - Magazin für kreatives Schreiben. Januar 2011.
  12. Fabio Reinhardt: Alles nur Theater - Literatur unter freier Lizenz, www.piratenpartei.de, abgerufen am 24. Mai 2011
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