Lakeside Labs

Aus MARJORIE-WIKI
Wechseln zu: Navigation, Suche

Die Lakeside Labs sind ein Cluster für Forschung und Innovation im Bereich der Informations- und Kommunikationstechnik in Klagenfurt am Wörthersee. Im Zentrum steht dabei das Thema “Selbstorganisierende vernetzte Systeme”. Neben Grundlagen zur Selbstorganisation werden neue Technologien und Anwendungen zu mobilen Systemen, Multimedia- und Sensor-Crowds und autonomen Flugrobotersystemen erforscht. Die Lakeside Labs GmbH wurde 2008 gegründet.

Lakeside Labs
Lakeside Labs
Lakeside Labs
Träger: Lakeside Labs Verein
Sitz des Trägers: Klagenfurt, Österreich
Art der Forschung: Angewandte Forschung, Grundlagenforschung
Fächer: Ingenieurwissenschaften, Informatik
Leitung: Christian Bettstetter

Claudia Prüggler

Mitarbeiter: Circa 50 (Februar 2012)
Homepage: lakeside-labs.com

Inhaltsverzeichnis

Entstehung und Entwicklung[Bearbeiten]

 
Die Lakeside Labs Leiter Bettstetter and Prüggler

Der Startschuss für die Lakeside Labs fiel im Jahr 2007 mit der Vorstellung des Forschungsthemas und der Freigabe von Fördermitteln[1]. Mit der wissenschaftlichen Leitung wurde Christian Bettstetter, Professor am Institut für Vernetzte und Eingebettete Systeme der Universität Klagenfurt, beauftragt. Im Februar 2008 wurde die Lakeside Labs GmbH gegründet, die als Drehscheibe des Forschungsclusters agiert. Im April 2008 wurde Claudia Prüggler als Managing Director mit der Geschäftsführung beauftragt. Hauptinitiator für die Einrichtung der Lakeside Labs war der Kärntner Wirtschaftsförderungsfonds.

Die Lakeside Labs GmbH ist eine Non-Profit-Organisation, die aus Mitteln der Europäischen Union, des Landes Kärnten und staatlichen Fördergebern unterstützt wird. Sitz der Lakeside Labs GmbH ist im Lakeside Science & Technology Park.[2]

Derzeit arbeiten über 50 Personen im Lakeside Labs Cluster. Seit der Gründung entstanden über 100 wissenschaftliche Publikationen.[3] Es wurden acht Patenteinreichungen vorgenommen, von denen drei im Eigentum der Lakeside Labs GmbH sind.[4]

Forschung[Bearbeiten]

Die Lakeside Labs bündeln Forschungsaktivitäten in Kärnten zum Thema “selbstorganisierende vernetzte Systeme”. Hierzu zählen insbesondere Projekte der Fakultät für Technische Wissenschaften an der Alpen-Adria-Universität Klagenfurt in diesem Bereich.[5]

Das Forschungsportfolio setzt sich aus folgenden Themenschwerpunkten zusammen:

Weiterhin beteiligen sich die Lakeside Labs an einem europäischen Doktoratskolleg zu interaktiven und kognitiven Systemen, das in der Erasmus-Mundus-Programmlinie der EU gefördert wird.[6]

Im Folgenden werden einige konkrete Forschungsaktivitäten der Lakeside Labs erläutert.

Kollaborative Mikrodrohnensysteme[Bearbeiten]

 
Ein von dem Drohnensystem erzeugtes Übersichtsbild aus der Luft bei einem Feuerwehreinsatz mit Flugroute der Drohne.

Die Lakeside Labs entwickeln eine Systemlösung für vernetzte und autonom fliegende Mikrodrohnen.[7] Die mit einer Kamera und diversen Sensoren ausgestatteten Quadrotoren fliegen das vom Benutzer auf einer elektronischen Landkarte aufgezeichnetes Gebiet selbstständig ab und funken Luftbilder zu einer Bodenstation. In dieser werden die Einzelbilder in Echtzeit zu einem hochauflösenden Gesamtbild zusammengesetzt. Neben herkömmlichen Kameras kommen auch Infrarot-Kameras zum Einsatz. Solche Multidrohnensysteme sollen insbesondere im Katastrophenmanagement verwendet werden. Aktuelle Forschungsfragestellungen sind unter anderem die Bildverarbeitung und die Routenplanung mit mehreren Drohnen. Die Lakeside Labs verwenden in ihrem System verschiedene Drohnen der deutschen Firmen microdrones und Ascending Technologies und fokussieren sich auf zivile Anwendungen.

Mobile Netze mit kooperativen Relays[Bearbeiten]

Entwickelt wurden Kommunikationsprotokolle und Übertragungsverfahren für mobile Netze, in denen mehrere Geräte in der Datenübertragung kooperieren und somit eine feste Infrastruktur überflüssig machen.[8] Solche Ad-hoc-Vernetzung findet unter anderem Anwendung in der Fahrzeug-zu-Fahrzeug-Kommunikation und in drahtlosen Sensornetzen. Von der Lakeside Labs GmbH wurde ein MAC-Protokoll für solche Netze und eine neuartige OFDM-Übertragungtechnik mit Unique Words patentiert.[4] Letztere wurde mit dem EEEfCOM-Innovationspreis 2010 ausgezeichnet.[9] Die Praxistauglichkeit der Verfahren wurde mittels Implementierungen auf einer FPGA-basierten programmierbaren Hardwareplattform der Firma Mango Communications sowie auf Sensorknoten der Firma Crossbow erprobt.

Intelligente Multisensornetze[Bearbeiten]

Die Lakeside Labs entwickeln ein Sensornetz zur Erkennung und Lokalisierung von Ereignissen anhand akustischer und optischer Signale. Dieses wird im Nationalpark Hohe Tauern eingesetzt. Die Forschungsaktivitäten werden in Kooperation mit den Startup-Firmen EyeTech und infoFactory aus Udine durchgeführt.

Entwurfsverfahren für selbstorganisierende Systeme[Bearbeiten]

Es werden Entwicklungsmethoden und Implementierungsmodelle für selbstorganisierende Systeme erforscht. Im Projekt DEMESOS wurde dazu ein generisches Software-Tool entwickelt. (Frevotool.tk) Im Nachfolgeprojekt MESON wird an Modellen für selbstorganisierende Systeme gearbeitet, welche eine Umsetzung für technische Problemstellungen (insb. für Robotik und mobile Kommunikationsnetze) unterstützen.

Research Days[Bearbeiten]

 
Diskussion bei den Research Days

Zur Begleitung der Forschungsaktivitäten werden jährlich die „Research Days“ durchgeführt. Diese einwöchigen interdisziplinären Workshops dienen zur intensiven und kreativen Diskussion fernab von administrativen Zwängen und Aufgaben. Eingeladene Experten diskutieren mit lokalen Forschern zu einem Schwerpunktthema im Bereich Selbstorganisation. Das Konzept unterscheidet sich bewusst von Mainstream-Konferenzen, auf denen Frontalvorträge dominieren.

Der Workshop wurde in den vergangenen Jahren von Wilfried Elmenreich und Christian Bettstetter organisiert. Zu den Teilnehmern gehörten unter anderem Carlos Gershenson, Francis Heylighen, Raissa D'Souza und Marc Timme.

Struktur und Organisation[Bearbeiten]

 
Lange Nacht der Forschung in den Lakeside Labs

Innerhalb des Lakeside Labs Clusters agiert die Lakeside Labs GmbH im Bereich Administration, Forschungsmanagement und Wissenschaftskommunikation. Die Lakeside Labs GmbH wickelt die kaufmännischen und rechtlichen Aspekte von Forschungsprojekten ab und gibt die strategische Ausrichtung und Zusammenstellung des Forschungsportfolios vor. Weitere Kompetenzen der Lakeside Labs GmbH liegen im Bereich der Rekrutierung von wissenschaftlichem Personal.

Die Qualität der Forschungsaktivitäten werden durch einen wissenschaftlichen Beirat gewährleistet, der aus Personen aus Wissenschaft, Forschung und Wirtschaft zusammengesetzt ist. Sprecher des Beirats ist Jörg Eberspächer.

Gesellschafter der Lakeside Labs GmbH ist der Lakeside Labs Verein, deren Mitglieder sich aus folgenden regionalen Einrichtungen zusammensetzen:

Folgende Professoren der Alpen-Adria-Universität Klagenfurt wirken im Lakeside Labs Cluster mit:

Die Lakeside Labs bzw. die Alpen-Adria-Universität Klagenfurt kooperieren formell oder informell unter anderem mit folgenden Unternehmen und Einrichtungen:

Weblinks[Bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten]

Wikilinks - Wikis & Websites mit Artikeln zum Thema[Bearbeiten]

(Trage deinen Link zum Artikel ein, wenn du eine Seite zum Thema oder diesen Artikel in dein Wiki exportiert hast)

Social Networks[Bearbeiten]

Netzwerke[Bearbeiten]

Blogs[Bearbeiten]

Twitter[Bearbeiten]

  Dieser Wikipedia-Artikel wurde, gemäß GFDL, CC-by-sa mit der kompletten History importiert.