Kurt Otterski

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Otterski als Masure (1910)

Kurt Otterski (* 13. August 1891 in Drengfurth; † 19. August 1983 in Baden-Baden) war ein deutscher Industriekaufmann.

Inhaltsverzeichnis

Leben[Bearbeiten]

Otterskis Vorfahren stammten aus der Krain und waren nach der Großen Pest über Böhmen und Polen 1715 nach Ostpreußen gekommen. Als Sohn eines Pfarrers im Landkreis Rastenburg besuchte Otterski das Königliche Wilhelms-Gymnasium in Königsberg. Nach dem Abitur immatrikulierte er sich im Sommersemester 1910 an der Albertus-Universität Königsberg und wurde Fuchs beim Corps Masovia.[1] Da er Kaufmann werden wollte und das Jurastudium nach zwei Semestern abbrach, wurde ihm der Austritt gestattet. Nach Abschluss seiner Berufsausbildung in Hamburg wurde er Corpsschleifenträger. Zum 100. Stiftungsfest wurde ihm 1930 das Masurenband verliehen.[2][3]

Erster Weltkrieg[Bearbeiten]

Vom 1. Tag an bis Ende Dezember 1915 diente Otterski als Batterie- und Ordonnanzoffizier in „seinem“ 1. Ostpreußischen Feld-Artillerie-Regiment Nr. 16 an der Ostfront, in der Schlacht bei Tannenberg, am Njemen, vor Warschau, in den Karpaten, in Galizien, Südpolen und Wolhynien. Im Januar 1916 zum Feldartillerie-Regiment „Prinz August von Preußen“ (1. Litthauisches) Nr. 1 versetzt und für die neu aufgestellte Luftabwehr und ihre Ballonabwehrkanonen umgeschult. Nachdem er in der Schlacht um Verdun als Zugführer teilgenommen hatte, wurde er zum Großen Hauptquartier in Bad Homburg vor der Höhe kommandiert. Mit einer Flakformation sollte er das Kaiserliche Schloss schützen. Zu Besuch kamen u. a. Kaiser Karl von Österreich-Ungarn, Bulgariens Kronprinz Boris und Prinz Waldemar. In ihm sah Otterski „eine Allerweltserscheinung“, in Ludendorff ein „bösartiges Nervenbündel“.[4]

Mit der Verlegung des Großen Hauptquartiers nach Spa im März 1918 wurde Otterski in die Stabswache beordert. Schießen konnte er allerdings „nur auf Rehböcke, Birkhähne und schottische Moorhühner im Hohen Venn“.[4]

Als in Kiel und Berlin die Novemberrevolution ausbrach, schickten einige Hundert Offiziere des Großen Hauptquartiers eine Botschaft an den Kaiser, dass sie ihn „bis zum äußersten“ vor den Arbeiter- und Soldatenräten schützen wollten. Allein Wilhelm II. zogen es vor, „sich bei Nacht und Nebel nach Holland abzusetzen und die Truppe im Stich zu lassen“. [4]

Industrie und Zweiter Weltkrieg[Bearbeiten]

Als technischer Kaufmann bei Siemens-Schuckert war er seit 1919 in Den Haag und Amsterdam, später in Mannheim, Saarbrücken und Hamburg. Seit 1938 war er kaufmännischer Direktor bei Siemens-Schuckert in Bremen. Am Zweiten Weltkrieg nahm Otterski zuletzt (seit dem 1. März 1944) als Major teil. Er war Gruppenleiter Luftwaffe beim Rüstungskommando Lüneburg. Seine Mutter kam bei den britischen Luftangriffen auf Königsberg ums Leben. Der jüngere Sohn fiel im März 1945.

Nach seiner Pensionierung bei Siemens-Schuckert in Bremen verlebte er seinen Ruhestand in Baden-Baden. Den aufschlußreichen und vergnüglichen Bericht über seine Zeit im Großen Hauptquartier schrieb er im Alter von 87 Jahren. Beerdigt wurde er am 26. Juli 1983 auf dem Stadtfriedhof in Baden-Baden.

Otterski war seit 1918 mit der Holländerin Li Zurloh († 1966) verheiratet.[5] Der ältere Sohn war Kaufmann in Amsterdam.

Weblinks[Bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten]

  1. Kösener Corpslisten 1960, 87, 995
  2. H.-H. Müller-Dieckert: Kurt Otterski. Corpszeitung der Altmärker-Masuren 73, Kiel 1983, S. 2082 f.
  3. Verzeichnis sämtlicher Mitglieder des Corps Masovia 1823 bis 2005. Potsdam 2006
  4. 4,0 4,1 4,2 K. Otterski: Anderthalb Jahre im Großen Hauptquartier. Corpszeitung der Altmärker-Masuren 64 (1978/79), S. 1616–1619
  5. Genealogie van der Kroft


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