Kurt Neukirchner

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Kurt Neukirchner (* 13. August 1914 in Hartmannsdorf, Sachsen; † 13. Februar 2011 in Burkhardtsdorf bei Chemnitz) war ein Kommunist und antifaschistischer Widerstandskämpfer, später Funktionär in Organisationen der DDR. Parteimitglied in der KPD und ihren Folgeorganisationen bis zur Linken.

Leben[Bearbeiten]

Geboren in eine Arbeiterfamilie war Neukirchner anfangs in der Naturfreundejugend, in linken Sportorganisationen und der Roten Hilfe tätig. 1930 trat er dem Kommunistischen Jugendverband Deutschlands (KJVD) und der Revolutionären Gewerkschaftsopposition (RGO) bei. Nach 1933 leistete er illegale antifaschistische Widerstandsarbeit. Seine Gruppe wurde Anfang Februar 1934 unter dem Vorwurf festgenommen, die RGO weiterhin finanziell zu unterstützen. Doch im Prozess Ende August 1934 wurde das Verfahren gegen ihn eingestellt und er unter Polizeiaufsicht entlassen. In den Rüstungsunternehmen, in denen er fortan arbeitete, wirkte er in informellen Widerstandskreisen, bestehend aus Sozialdemokraten und Kommunisten. Im Oktober 1942 wurde seine „Wehrunwürdigkeit“ aufgehoben, und er wurde zum Strafbataillon 999 eingezogen. Seine Einheit kam in Frankreich und später in Nordafrika zum Einsatz. Er desertierte 1943 und geriet in US-amerikanische Kriegsgefangenschaft. Im März 1946 wurde er aus der Kriegsgefangenschaft entlassen, kehrte nach Deutschland zurück und trat erst der KPD, dann der SED bei. Neukirchner arbeitete bis 1953 als SED-Funktionär, danach war er bis 1955 in der Landwirtschaft als Direktor einer Maschinen-Ausleih-Station (MAS) tätig. Danach war er Funktionär der Gesellschaft für Sport und Technik (GST) und der Nationalen Front der DDR. Nach der Wende blieb er in der Partei des Demokratischen Sozialismus (PDS) und in der Partei Die Linke.

Literatur[Bearbeiten]

  • Kurt Neukirchner: Jenseits des Mississippi und diesseits des Fortschritts. Erinnerungen. Verlag: Edition Ost, Berlin 2004, ISBN 3-89793-062-5
  • Enrico Hilbert: Mit Kurt Neukirchner starb einer der letzten Strafsoldaten des 999er Bataillons. in: Junge Welt. 9. März 2011

Weblinks[Bearbeiten]

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