Krieger
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Dieser Artikel behandelt Kämpfer. Für weitere Bedeutungen wie Personen mit Familiennamen Krieger siehe Krieger (Begriffsklärung). |
Krieger ist Sammelbezeichnung für Personen, die an gewaltsamen Konfrontationen beteiligt sind oder für solche Auseinandersetzungen vorbereitet gehalten werden. Der Begriff findet vorzugsweise Verwendung für Beteiligte von stammesgeschichtlichen Auseinandersetzungen oder wenn keine genauere Spezifikation zur Person bekannt ist. Sofern mehr zum Status der Person bekannt ist, werden exaktere Begriffe wie Ritter, Legionär, Söldner oder Soldat verwendet.[1][2] Umgangssprachlich findet der Begriff “Müder Krieger” Anwendung zur Bezeichnung einer abgekämpften Person.[3][4]
Inhaltsverzeichnis
Chinesischer Krieger der Sui-Dynastie
Mochekrieger, Peru, 100 v. Chr. – 200 n. Chr
Profil eines Kriegers mit Helm, Leonardo da Vinci, um 1472
Foto eines nauruischen Kriegers im Stammeskrieg um 1880
Denkmal tapfere Österreichische Krieger Koalitionskrieg 1813/14
Völkerkunde[Bearbeiten]
In der Völkerkunde bezeichnet "Krieger" Angehörige eines Stammes, wenn sich deren sozialer Status vorrangig über die Funktion als Kämpfer definiert. In Stammesgesellschaften stellen sie oft eine eigene Kaste dar, doch nicht alle Kulturen kennen diese Abgrenzung (vgl. Jägergesellschaft der Inuit).
Europäische Geschichte[Bearbeiten]
Ausgehend von der Bedeutung des bewaffneten Kämpfers bis zur Völkerwanderung, der zur Verteidigung oder auf Eroberungs- oder Raubzügen für seinen Stamm kämpfte, wandelte er sich der Kriegerbegriff im beginnenden Mittelalter zur Bezeichnung eines Mannes, der ehrlichen Waffendienst tat (vgl. Waffenknecht, Reisige, Huscarl). Der Begriff bezeichnet einen legitimen Kämpfer: So spricht man im Zusammenhang zu den Sachsenkriegen oder den Wikingern von Kriegern, nicht jedoch bei ausschließlich zu Raubzwecken organisierten Piraten oder Räuberbanden des Mittelalters.
Ebenso wurden die Landsknechte der Söldnerheere der Neuzeit als Krieger bezeichnet. Keine Krieger hingegen waren Gesetzlose, auch die Aufständischen der Bauernkriege wurden nicht so bezeichnet.
Mit der Unterscheidung von Kombattanten wurde spätestens seit Ratifizierung der Genfer Konvention der Begriff im Sprachgebrauch zu undifferenziert, da er weder über den rechtlichen Status noch über eine vorrangig verwendete Taktik Aussagen trifft. (Vgl. Guerillakämpfer, Gotteskrieger, Rebell, Terrorist)
Kriegerinnen[Bearbeiten]
Obwohl Krieger zumeist männlich waren, gab es in einigen Kulturen auch Kriegerinnen, so z. B. bei den nordischen Pikten (Boudicca) und im Kaiserreich China. Ebenfalls bekannt sind die mythische Kriegerprinzessin Urduja der Philippinen und im europäischen Kulturkreis das legendäre Volk der Amazonen. Im christlichen Mittelalter war Frauen der Kampf verboten. (Vgl. Jeanne d’Arc)
Kriegerethos[Bearbeiten]
Aufgrund der herausragenden Stellung der Krieger innerhalb der Gesellschaft etablieren sich Bräuche, die einerseits den Zugang zu dieser Kaste und andererseits das Verhalten ihrer Angehörigen regulieren.[5] Daraus entwickelten sich im Übergang zur Ständegesellschaft Verhaltenskodizes wie der des europäischen Rittertums oder der Bushidō der Samurai. Die soldatischen Leibgarden heutiger Monarchien gingen aus den Haustruppen frühgeschichtlicher Häuptlinge hervor.
In der Bezeichnung "Kriegerdenkmal" oder "Kriegerehrenmal" für Denkmäler der Weltkriege kommt heute eine Betonung eines Ehrenaspekts des Kampfes gegenüber dem Begriff des regulär für Sold dienenden Soldaten zum Ausdruck.
Im Rahmen mancher Kriegergemeinschaften wurde der Aspekt des Kampfes auch als Pflicht zur Bekämpfung eigener Schwächen wie Gewalt, Gier, Neid oder Zorn verstanden.[6]
Weblinks[Bearbeiten]
Commons: Krieger – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Wiktionary: Krieger – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen
Wikisource: Kriegerspruch – Quellen und Volltexte
Wikiquote: Krieger – Zitate Einzelnachweise[Bearbeiten]
- ↑ Krieger im Duden
- ↑ Adelung: Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, Eintrag: Krieger
- ↑ Carl Friedrich Bahrdt, Tacitus, Band 2, Seite 783
- ↑ Siegfried Fischer-Fabian, Preußens Gloria: Der Aufstieg eines Staates, Seite 137
- ↑ Scham, Schweigen und Stolz: Das gewandelte Bild vom „Menschenfresser“ und Kriegerethos auf Fidschi
- ↑ André Kloska: „miles“ und „bushi“- Gab es wirklich Ritter in Japan?: Eine vergleichende Studie Online
