Krawall.de

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krawall.de
Das älteste deutschsprachige Online-Magazin für Gamer
Sprachen Deutsch
Sitz Idstein, Deutschland
Online Juni 1997
http://www.krawall.de/

Krawall.de oder das Krawall Gaming Network (KGN) ist nach der Pleite zahlreicher früher erschienener Konkurrenten mittlerweile das älteste, deutschsprachige Onlinemagazin für PC- und Videospiele. 1997 ging Krawall.de erstmals als Projekt der Werbeagentur Global Media ans Netz. Im Jahr 2000 führte die Seite das erste auf den Computerspiele-Sektor spezialisierte Prämiensystem namens "KOINS" ein. 2002 erfolgte die Ausgründung in die Krawall Gaming Network GmbH. Krawall.de berichtet über Computer- und Videospiele aller Art. Die Reviews der Seite erfassen Konsolenspiele ab der sechsten Konsolengeneration: PC, PlayStation 2, Xbox, GameCube, Sony PSP, Nintendo DS, Playstation 3, Xbox 360 und Wii. Zum Krawall Gaming Network gehören neben der Hauptseite auch das Downloadportal K-files.

Kerninhalte[Bearbeiten]

Das Angebot von Krawall.de umfasst insbesondere:

  • Spieletests und Vorschauberichte
  • Interviews mit Spieledesignern
  • Aktuelle Branchenmeldungen
  • Reportagen über angrenzende Themenbereiche wie z.B. Brettspiele, Filme und Bücher mit Spielelizenzen

Das KGN hat sich zudem in den Bereichen der Spiele-Psychologie und des Jugendschutzes als besonders kompetentes Medium etabliert.

Schon 2004 führte das KGN als erstes Onlinemagazin freiwillig eine Altersprüfung per Ausweisnummern-Kontrolle ein. Das K18 genannte System sperrt den Zugang zu Artikeln über Spiele für Erwachsene bis der Nutzer sich durch Eingabe seiner Ausweisnummer legitimiert hat. Die Verifizierung über die Eingabe einer Ausweisnummer stellt in Deutschland keine gerichtlich anerkannte Altersverifikation dar. Die Inhalte, die das KGN durch sein K18-System schützt, sind in der großen Mehrzahl aber ohnehin Artikel und Bildschirmfotos, für die in Deutschland keine Zugangssperre nötig wäre. Laut der Firmenleitung wurde das System freiwillig eingeführt, da man eine Zugangsregelung für Minderjährige sinnvoll findet und diese unterstützen will. Bis heute ist das K18-System die härteste Zugangsregelung zu Inhalten von Online-Spielemagazinen in Deutschland.

2005 führte das KGN gemeinsam mit der Berliner Charité eine der ersten Untersuchungen zum Thema "Spielesucht" durch. Dafür standen über 7000 Nutzer des KGN für einen Fragebogen der Forscher zur Verfügung. Einige Dutzend fuhren zu Laboruntersuchungen persönlich nach Berlin - darunter auch Chefredakteur Andre Peschke.

Zum Thema der so genannten Killerspiele nahm das KGN als eines von wenigen Spielemagazinen von Anfang an eine kritische, aber diskussionsoffene Haltung ein. Schon ab 2005 erschienen dort Interviews mit bekannten Spielekritikern wie Rainer Fromm und Prof. Christian Pfeiffer. Auch Gegenstimmen wurde Gehör geschenkt, wobei den KGN-Berichten eigen ist, dass sie auch die Fürsprecher von Spielen mitunter sehr kritisch befragen.

2007 organsierte das KGN das bis heute einzige Zusammentreffen zwischen Spielekritiker Prof. Christian Pfeiffer und einem Hersteller der von ihm kritisierten "Killerspiele", in Gestalt von Vince Desi, Geschäftsführer der Firam "Running With Scissors" ("Postal 2").

Historie[Bearbeiten]

Das Krawall Gaming Network wurde 1999 vom Programmierer Hendrik Mans und dem Grafiker Jens Otto ins Leben gerufen. Der Name entstand nach Aussage der Gründer schlicht aus dem Bedürfnis "Nicht schon wieder eine Webseite mit "Game" im Namen zu machen". Finanziert wurde das Projekt vom Arbeitgeber, der Global Media GmbH. Schon relativ früh verließ Hendrik Mans das Projekt, welches eher zaghaft anlief. Unter dem neuen Chefredakteur Tan Nguyen konnte das KGN jedoch erste Erfolge, feiern. Insbesondere das Prämiensystem KOINS sorgte mit seiner Einführung im Jahr 2000 für einen geriet das KGN Ende 2001 in eine erste Krise, als die Finanzierung der Mutterfirma auslief. Das bisherige Kernteam wurde daher komplett ausgetauscht und die KGN unter die Leitung von Götz Klingelhöfer gestellt, der zuvor als Tester und Initiator des KOINS-Projekts in Erscheinung getreten war.

Unter Götz Klingelhöfer gelang der Firma die finanzielle Wende. Die Vermarktung des Magazins wurde durch die Erfassung von KOINS-Nutzerprofilen stärker in Richtung Direktmarketing umgestellt. Durch die Verschmelzung mit der Delta Interactive GmbH stieg das Unternehmen zudem in das Geschäft mit Mietservern ein. Hierfür wurde die Marke K-Play ins Leben gerufen. Die K-Play-Server zeichneten sich in der Hochzeit durch sehr guten 24/7-Service und extrem niedrige Pings aus. Gleichzeitig kosteten die Servermieten aber mitunter das vierfache als beim Wettbewerb. Als K-Play bei Erscheinen von "Battlefield 2" exklusiver Ranked-Partner von EA wurde, waren viele Spieler daher extrem verärgert. In den Jahren danach fuhr die KGN den Geschäftsbereich mehr und mehr zurück und unterhält heute nur noch Restbestände älterer Mietserver. Service und Preise wurden deutlich zurückgefahren.

Die Redaktion des Magazins leitet seit 2003 André Peschke, der zuvor bei Gamesmania.de als Ressortleiter Multimedia tätig und im Auftrag der Mannheimer blitztrade GmbH eine Abteilung für Casual Games aufbaute. Peschke fungierte unter anderem auch als Spiele-Autor, zum Beispiel für das Echtzeit-Strategiespiel "Joint Task Force" (Sierra / HD Publishing). Unter und dem stellvertretenden Chefredakteur Gleb Tritus gelang dem KGN der Anschlus an die Top 5 der Onlinemagazine. 2002 war das KGN als erstes deutsches Onlinemagazin auf der Games Convention in Leipzig vertreten, 2005 als erstes deutsches Onlinemagazin auf der Game Developers Conference und 2007 als erstes deutsches Onlinemagazin auf der Tokyo Game Show.

Mitarbeiter[Bearbeiten]

Chefredaktion: André Peschke Marketing: Götz Klingelhöfer, Martin Scheele Technische Leitung: Stefan Siefert, Florian Gerlach

Redakteure: Nils Ehring, Hauke Schweer, Olaf Bleich, Dominik Deußen, Tobias Lange, Tobias Münster, Peter Bathge, Raphael Thanhoffer

KOINS[Bearbeiten]

KOINS ist eine virtuelle Währung auf Seiten des KGN, die vom Nutzer gesammelt und gegen Prämien eingetauscht werden kann. Die KOINS erhält der Nutzer durch Interaktion mit der Webseite, insbesondere für Kommentare, Leser-Testberichte, Bewertungen, Forenpostings und einzelne Minispiele auf der Webseite. Auch das Werben neuer Benutzer und das einlösen von KOINS-Gutscheincodes sind möglich.

Mit einer KOINS-Anmeldung erhält der Nutzer nicht nur die Möglichkeit Prämienpunkte zu sammeln. Sie ist auch Zugangsvoraussetzung zu den Downloads des Portals K-Files.de, für das Abschicken von Kommentaren und die Nutzung zahlreicher anderer Funktionen der Seite. Die KOINS-Anmeldung enthält die Pflicht zum Empfang des so genannten KOINS-Newsletters, einer Werbe-Email, die zwischen ein und vier Mal im Monat versandt wird. Jeder Newsletter enthält zur Entschädigung einen Code der gegen mindestens 10 KOINS eingelöst werden kann.

KWIZ[Bearbeiten]

Seit Ende 2009 betreibt das KGN ein Browser-Quizspiel über Computer- und Videospiele namens KWIZ. Vom Unternehmen wird es als ultimativer Wissenstest für alle Computer- und Videospielbegeisterten angepriesen. Eine Registrierung für das KOINS-System des KGN ist Spielvoraussetzung.

Das Kwiz besteht aus einer Spielrunde mit 10 Fragen in vier verschiedenen Schwierigkeitsgraden. Zwei der Fragen sind zudem Bildfragen, die zwei eigenen Schwierigkeitskategorien zugeordnet sind. Pro Tag kann der Nutzter nur zwei Runden à zehn Fragen spielen. Die bessere Rundenpunktzahl wird dabei in die Tageshighscoreliste eingetragen. Für gute Platzierungen in Tages-, Wochen- und Monatshighscores erhalten die Spieler KOINS, die Prämienwährung des KGN. Zudem verlost das Unternehmen regelmäßig Sachpreise wie Spiele, Spielkonsolen und dergleichen unter den Spielern oder vergibt diese an die Bestplatzierten.

Die Punkte, die der Spieler in einer Runde verdient sammelt er zugleich als Erfahrungspunkte, welche ihn nach und nach in einem Rangsystem voran bringen. Auch für Rangaufstiege in den derzeit 41 Rängen werden ansteigende KOINS-Beträge ausgeschüttet.

Die Fragen werden vom KGN in so genannten "Blöcken" zu je 500 Fragen freigegeben, die von den Nutzern nach und nach gespielt werden. Zwischen zwei Frageblöcken entsteht oft eine Pause von rund einer Woche, in der das Unternehmen Fragen erstellt oder Nutzern mit weniger intensivem Spielverhalten Gelegenheit gibt, Spiele nachzuholen. Bis Januar 2010 erschienen zwei Fragenblöcke, was den Fragenpool des Spiels auf derzeit 1000 Fragen bringt.

Kritik[Bearbeiten]

Von Nutzerseite wird kritisiert, dass das KGN Nutzerprofile erstellt, um Werbung gezielter ausliefern zu können und sich auch vorbehält, Briefpost an die registrierten Nutzer zu senden. Laut Firmenangaben u.a. im offiziellen Forum sei dies aber in der gesamten Firmengeschichte erst zwei Mal vorgekommen. Auch wird dem Magazin vereinzelt vorgeworfen, dass es sich bei der Berichterstattung über die so genannten "Killerspiele" nicht explizit auf die Seite der Verfechter eines freien Zugangs zu Spielen mit gewalttätigen Inhalten stellte.

Von Seiten der Spielehersteller wird dem KGN aufgrund seines oft zynisch-ironischen Schreibstils teilweise vorgeworfen, Produkte unnötig hart abzustrafen oder Meldungen in zu negativer Form zu berichten. Zudem werden Newsmeldungen von der Redaktion oft direkt und mitunter eher hämisch kommentiert, was als Verstoß gegen eine Regel der strikten Trennung von Meldung und Meinung angesehen wird. Die Redaktion hat hierzu verschiedentlich Stellung genommen und betont, dass sie eine solch klassische Neutralität für ein Nachrichtenmagazin als angemessen erachtet, sie für ein Test- und Unterhaltungsmagazin jedoch legitimer Weise aufgehoben werden kann.

Siehe auch[Bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten]

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