Klaus Schitthelm

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Klaus Schitthelm in seiner Werkstatt 2018

Klaus Schitthelm (* 30. Dezember 1957 in Salzwedel) ist ein deutscher Bildhauer und Maler.

Leben[Bearbeiten]

Klaus Schitthelm, geboren als Klaus-Dieter Schulz, 1957 in Salzwedel (DDR) als Sohn von Emmy Schulz und des Kirchenangestellten Carlheinz Schulz. Nach dem Abitur am Jahngymnasium in Salzwedel 1976 und der Armeezeit in Mecklenburg begann er ein Studium der Arbeits- und Produktgestaltung an der TU Dresden. Nach Konflikten mit der Staatsmacht wechselte Klaus Schitthelm in die Bundesrepublik, wo er von 1984 bis 1986 Umweltschutz  an der TU Berlin/West studierte. Nach Auslandsaufenthalten in Italien, Frankreich und den USA schloss sich 1987 ein Studiensemester Bildhauerei bei  Mercedes Kruchewisky[1] an der „Escola de Belas Artes Bahia“[2] in Salvador (Brasilien) und Zusammenarbeit mit dem Graffitikünstler Bel Borba und der street-art- Gruppe „Rats“ an. Er studierte von 1988 bis 1992 Bildhauerei bei Yoshimi Hashimoto[3] und Rolf Szymanski an der Hochschule der Künste in Berlin. 1992 übersiedelte Klaus Schitthelm nach Berlin, arbeitete in Bürgerinitiativen der Spandauer Vorstadt und baute mit anderen Künstlern (Stephan Hüsch u. a.) einen Skulpturenpark in der Mulackstr. auf. 2002 erwarb er eine Werkstatt mit Hof in der Uckermark und ist seither  dort als Bildhauer und Maler[4] tätig. Er ist seit 2007 verheiratet mit der ebenfalls aus Salzwedel stammenden Buchbinderin und Papierkünstlerin Sylvia Juhl[5]. Klaus Schitthelm ist Mitglied der Künstler*innengruppe „UmKunst“,[6] in der Künstlerinnen und Künstler aus der Uckermark sich lose organisiert haben.

Werke[Bearbeiten]

Charakteristisch für die gegenwärtige Schaffensphase von Klaus Schitthelm ist eine experimentelle Malerei, die typische Landschaftselemente in abstrakten Flächen frei kombiniert. Die Tiefe gewinnen die Bilder von Klaus Schitthelm durch die selbst hergestellten Pigmentfarben, die eine besondere Art der Dreidimensionalität in der Fläche aufscheinen lassen.

Die Bildwerke widersetzen sich dem Wahrnehmungsmodus des Wiedererkennens. In ihnen werden neue Qualitäten in der Art einer säkularen Kosmologie (Himmel, Landschaft) in kontrastreichen Farbaufträgen sichtbar.  Gerne kombiniert Klaus Schitthelm die Texturen von Naturmaterialien mit lasierten Farbaufträgen, so dass palimpsestähnliche Werke entstehen.

Als paradigmatisch für das bildhauerische Werk kann die Installation „preußische Quadriga“ betrachtet werden. Das Material der Geschichte und die Geschichte des Materials werden hier ineinandergeschoben.

Preussische Quadriga

Klaus Schitthelm spielt mit Materialwahl und Formgebung zum einen auf den Kontext der Geschichte Preußens als Material der Geschichte an, zum anderen legt er im Zusammenbringen von politikgeschichtlicher Dimension und der Geschichtlichkeit des verwendeten Materials zwei ursprünglich voneinander unabhängige Erzählungen übereinander in einer Art produktiver Analogie. Der Streitwagen ist aus Basalt modelliert, der vulkanischen Ursprungs ist. Das Zusammenpiel der Teile und das Gesteinsmaterial lassen sich als Metapher für das Eruptive und Katastrofische des preußischen Staatswesens deuten, das gleichsam in den Verwerfungen der selbst erzeugten Geschichte ausgebrannt ist.

Menschengeschichte und Naturgeschichte fließen in diese steinerne Deutung sinnbildend ein. Dies ist ein zentrales Motiv des Gesamtwerkes von Klaus Schitthelm.

Ausstellungen (Auswahl)[Bearbeiten]

  • “diesseits- jenseits“ Berlin 2011
  • Beteiligung an der “1. Kunstausstellung“ der Gruppe „UmKunst“  Angermünde 2012
  • Beteiligung an der “2. Kunstausstellung“ der Gruppe „UmKunst“ Angermünde 2013
  • “Retrospektive“, Einzelausstellung Prenzlau 2014
  • “Eden“ Beteiligung an der Gruppenausstellung Umkunst Berlin 2014 /
  • „von Minus nach Plus“ Beteiligung an der Gruppenausstellung Umkunst Angermünde 2015
  • „die Wirklichkeit ist so oder so“ Einzelausstellung Kunstladen Seehausen 2016
  • Beteiligung an der UmKunst-Ausstellung „far enough“ Nunton Steadings 2016[7]
  • Einzelausstellung in der Galerie Tageswerk Neustrelitz 2018[8]
  • Gemeinsame „Sommerausstellung“ mit Werken von Achim Kühn, Coco Kühn und Klaus Schitthelm im Schmiedeatelier Grünau 2018
  • Beteiligung an der 6. Kunstausstellung, Künstlergruppe UmKunst, Klosterkirche Angermünde 2018[9]

Einzelnachweise[Bearbeiten]

  1. Mercedes Kauark Kruschewisky. Abgerufen am 8. August 2018 (brasilianisches Portugiesisch).
  2. Hochschule der schönen Künste Bahia: Website der Hochschule. In: Escola de Belas Artes - UFBA. Escola de Belas Artes da UFBA, 9. August 2018, abgerufen am 9. August 2018 (portugiesisch).
  3. Yoshimi Hashimoto. Abgerufen am 8. August 2018.
  4. Klaus Schitthelm Kunst aus der Uckermark Skulptur Malerei Aktion. Abgerufen am 8. August 2018.
  5. Buchbinderei Juhl: Buchbinderei Juhl » start. Abgerufen am 8. August 2018.
  6. http://www.umkunst-uckermark.de/. Abgerufen am 8. August 2018.
  7. Gerald Narr: umKunst - Künstlergruppe: Ein Artikel des HEBRIDES Magazin bespricht unsere gemeinsame Ausstellung in Angermünde, sowie die beiden in Nunton Steadings. In: umKunst - Künstlergruppe. 18. September 2016, abgerufen am 8. August 2018.
  8. Tageswerk Neustrelitz - Veranstaltungen. Abgerufen am 8. August 2018 (de-DE).
  9. Aus den Ateliers ans Licht. In: MOZ.de. (moz.de [abgerufen am 8. August 2018]).
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