Kein Krieg, nirgends

Aus MARJORIE-WIKI
Wechseln zu: Navigation, Suche

Kein Krieg, nirgends: Die Deutschen und der Terror ist ein 2002 erschienenes Buch von Henryk M. Broder über die Reaktionen in Deutschland auf die Anschläge von New York am 11. September 2001 und den darauf folgenden Krieg in Afghanistan. Das Buch behandelt die Debatte, die nach den Terroranschlägen auf das World Trade Center und das Pentagon in Deutschland geführt wurde und deren vermeintliche Oberflächlichkeit Broder beklagt.

Laut Broder hätten sich schon kurze Zeit nach dem anfänglichem Schock über die Anschläge unzählige Journalisten, Kommentatoren, Prominente (z. B. Günter Grass, Eugen Drewermann, Roger Willemsen) und vorgebliche Fachleute zunehmend antiamerikanisch geäußert und den Amerikanern das Geschehene selbst zur Last gelegt. Die Debatte habe sich zu einer Anklage gegen die USA, ihre Politik und Lebensweise, letztendlich der westlichen Kultur insgesamt entwickelt, die zum wahren Auslöser der Attentate halluziniert worden sei, während den Attentätern und ihren Sympathisanten trotz obligatorischer Verurteilung viel Verständnis für ihre „Verzweiflungstat“ entgegengebracht worden sei. Broder dokumentiert „die zum Teil grotesken Äußerungen des deutschen Zeitgeistes“ durch kommentierte Zitate aus Talkshows, Presseartikeln und Stellungnahmen aus der Zeit nach dem Anschlägen bis zum Fall Kabuls und dem Ende des Afghanistanfeldzuges.

Rezeption[Bearbeiten]

  • Die Zeit: „Richard Herzinger gibt Broder recht. Er preist die Schärfe - wenn auch nicht unbedingt die Präzision - mit der der Publizist die Äußerungen deutscher Intellektuelle nach dem 11. September vorführt und auseinander nimmt.“
  • Die Süddeutsche Zeitung kritisiert das Buch. „Es lese sich wie ein "Zitatenschatz" oder eine Materialsammlung für den "Essay", den Broder "eigentlich hätte schreiben sollen".“

[1]

Ausgaben[Bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten]

Info Sign.svg Dieser Wikipedia-Artikel wurde, gemäß GFDL, CC-by-sa mit der kompletten History importiert.