Karl Schrem

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Karl Schrem (* 9. Juni 1895 in Ulm; † 1981 im Landsberg am Lech), war ein deutscher Direktor der Bayerischen Pflugfabrik in Landsberg am Lech.[1][2]

Leben[Bearbeiten]

Karl Schrem wurde am 9. Juli 1895 in Ulm geboren. Sein Vater war Johannes Schrem, die Mutter Anna Schrem, geborene Glocke. 1914 bis 1918 diente er als Unteroffizier in der württembergischen Gebirgs-Artillerie. Nach einer kaufmännischen Lehre arbeitete er ab 1. Juli 1923 in der Bayerischen Pflugfabrik. Dort war er von 1925 bis 1937 als Prokurist tätig, ab 1937 stellvertretender Vorstand und ab 2. September 1938 als Direktor. 1943 wurde er Mitglied im Vorstand.

Nach Beendigung des Spruchkammerverfahrens 1947 war Schrem bis zur Pensionierung wieder in der Bayerischen Pflugfabrik als Direktor tätig.[1][3] Schrem war mit Lore Schrem († 1980) verheiratet.[4]

Mitgliedschaft NSDAP[Bearbeiten]

Schrem war seit 1935 Mitglied der Deutschen Arbeitsfront D.A.F., seit 1937 Mitglied der Nationalsozialistische Volkswohlfahrt N.S.V, von 1933 bis 1934 Mitglied im Stahlhelm und seit 1. Mai 1937 Mitglied der NSDAP.[5]

Karl-Schrem-Bau[Bearbeiten]

Auf dem Gelände der Bayerischen Pflugfabrik wurde während Schrems Geschäftsführung ein großer Erweiterungsbau errichtet. Zu seiner Ehrung der Verdienste wurde dieses Gebäude 1963 zu seinem 40jährigen Dienstjubiläum durch den Aufsichtsrat der Bayerischen Pflugfabrik GmbH als "Karl-Schrem-Bau" benannt.[1] 1974 erwarb die österreichische Pöttinger Landtechnik GmbH das Areal und nutzte es zur Metallverarbeitung, als Lager und Service-Niederlassung in Landsberg. Die wiederholte Namensgebung des geplanten Neubaus als Karl-Schrem-Bau im Jahr 2021 führte zum Beginn einer intensiven Diskussion über die Kontextualisierung und den Umgang mit Nationalsozialisten als Namensgeber von Straßennamen oder Gebäuden.[6][7]

Einzelnachweise[Bearbeiten]

  1. 1,0 1,1 1,2 75 Jahre Bayerische Pflugfabrik GmbH, Landsberg am Lech: Vom Pflugbau zur Landmaschinenfabrik. Hrsg. Bayerische Pflugfabrik GmbH, 1966
  2. Anton Lichtenstern: Glocken für die Weltkriege, in: Landsberger Geschichtsblätter, Jahrgang 1982-1985, Sammelband 7, Seite 95-97
  3. Landsberger Geschichtsblätter, Jahrgang 2003, Hrsg. Historischer Verein Landberg am Lech
  4. Landsberger Geschichtsblätter, Jahrgang 1982-1985, Sammelband 7, Hrsg. Historischer Verein Landberg am Lech
  5. Landesarchiv Baden-Württemberg, Hauptstadtarchiv Stuttgart, Akte Karl Schrem, M709 Nr. 1450
  6. https://www.augsburger-allgemeine.de/landsberg/Landsberg-Landsberger-Kulturreferent-Haucks-Brief-ist-unverschaemt-id59857626-amp.html Landsberger Kulturreferent: Haucks Brief ist unverschämt, Landsberger Tagblatt, Thomas Wunder, 10. Juni 2021, abgerufen 13. Juni 2021
  7. https://www.kreisbote.de/lokales/landsberg/erinnerungskultur-im-landsberger-fokus-90801869.html, Erinnerungskultur im Landsberger Fokus, Kreisbote, Ulrike Osman 14. Juni 2021, abgerufen 14. Juni 2021
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