Karl Schmidt (SS-Oberscharführer)

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Karl Schmidt (†) war ein SS-Oberscharführer und als Lagerführer verschiedener Außenlager des KZ Buchenwald eingesetzt:

Inhaltsverzeichnis

Berichte über besonders brutales Verhalten[Bearbeiten]

Karl Schmidt war für seine Brutalität schon im Stammlager Buchenwald berüchtigt:[1]:S.90

„1943 mißhandelte der Kommandoführer (erg: SS-Oberscharführer) Schmidt-Thüringen beim Bau der Gustloff-Werke, einer Rüstungsfabrik in Buchenwald, mit Vorliebe die Russen, die Polen und die Juden. Schon am frühen Morgen pflegte er mit Knüppeln, Spaten und Hachen wie ein Tobsüchtiger auf die Gefangenen einzuschlagen. Eines seiner Hauptopfer war ein gewisser Schreiber. Fast jeden Tage wurde er von Schmidt schwerstens mißhandelt. Er mußte sich nackt ausziehen, auf einem Baum klettern und von oben herunter rufen: ‚Ich bin eine dreckige Judensau!‘ Der Mann war schon oft zu schwach, um rasch auf den Baum zu kommen, er wurde dann von Schmidt so lange geprügelt, bis er oben war.“

Der im Lager Rebstock gefangene Micyslaw Darbrowski berichtet von Karl Schmidt:[3]

„Ich erinnere mich, dass der Lagerkommandant Schmidt hieß. Er sprach nur Deutsch und war um die 40 Jahre alt, groß und gut gebaut. Alle hatten panische Angst vor ihm, denn die Kapos haben uns in seiner Gegenwart ohne Grund geschlagen.“

Verbleib[Bearbeiten]

Nach dem Krieg galt er als verschollen und wurde 1962 für tot erklärt. Nach Berichten von Zeitzeugen ist er während eines Todesmarsches von seinen eigenen SS-Leuten erschossen worden.[3]:S.15

Literatur[Bearbeiten]

  • Dorit Gropp: Aussenkommando Laura und Vorwerk Mitte Lehesten – Testbetrieb für V2-Triebwerke. Westkreuz-Verlag, 1999.

Einzelnachweise[Bearbeiten]

  1. 1,0 1,1 Eugen Kogon: Der SS-Staat. Das System der deutschen Konzentrationslager. 7. Auflage. W. Heyne, München 1974, ISBN 3-453-00671-2.
  2. KZ-Gedenkstätte Laura: Chronik des Lagers. Abgerufen am 26. Oktober 2016.
  3. 3,0 3,1 3,2 Das Lager Rebstock 1943/44 – Rüstungsbetrieb und KZ im Ahrtal, Reihe Blätter zum Land, Band 70. (PDF) Landeszentrale für politische Bildung Rheinland-Pfalz, abgerufen am 25. Oktober 2016.
  4. Wolfgang Benz, Barbara Distel, Angelika Königseder (Hrsg.): Der Ort des Terrors. Band 3: Sachsenhausen, Buchenwald, München 2006, ISBN 978-3-406-52963-4, S. 409
  5. Jens Christian Wagner: Außenlager Artern, in: Wolfgang Benz, Barbara Distel (Hrsg.): Der Ort des Terrors – Geschichte der nationalsozialistischen Konzentrationslager, Band 7. München 2008, S. 291.
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