Karl Guth

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Karl Guth (* 21. Oktober 1889 in Neckarsulm; † 1971) war ein Ökonom und Berater großer Konzerne.

Laufbahn[Bearbeiten]

Nach dem Abitur am Gymnasium in Rottweil diente er im Infanterieregiment 180 von 1908 bis 1918. Den Militärdienst beendete er als Hauptmann. An der Handelshochschule in Nürnberg absolvierte er ein Studium der Volkswirtschaft. An der Universität Erlangen erlangte er die Promotion zum Dr. rer. pol.

Stationen in der Wirtschaft[Bearbeiten]

Von 1923 bis 1924 war er Geschäftsführer bei der Vereinigung Bayerischer Spiel- und Metallwarenfabrikanten. Bei den Bing-Werken[1] in Nürnberg war er von 1924 bis 1927 tätig, wo er auch Prokura[2] erhielt. Danach ging er nach Berlin, wo er ab 1927 bis 1934 Geschäftsführer der Gesamtvereinigung der Weiss- und Schwarzblech verarbeitenden Industrie[3] wurde.

Funktionen im NS-Staat[Bearbeiten]

Von Januar 1934 bis Dezember 1934 wurde er Geschäftsführer beim „Führer der Wirtschaft“ Philipp Kessler, den der Reichswirtschaftsminister Kurt Schmitt[4] 1934 ernannt hatte[5]. Danach wurde er zum Geschäftsführer beim Reichsstand der deutschen Industrie[6] eingestellt. Als der Reichsstand der deutschen Industrie in die Reichsgruppe der Industrie (RI) aufging, wurde er am 10. Dezember 1934 Geschäftsführer der RI. Ab 1941 wurde seine Funktion dann Hauptgeschäftsführer der RI.[7] Diese Position behielt er bis zum Ende des NS-Regimes 1945.

Nachkriegszeit[Bearbeiten]

In der Nachkriegszeit beriet er deutsche Konzerne in personalpolitischen Fragen.[8] Eine größere Bekanntheit erlangte er auch durch die Verwandtschaft mit Ludwig Erhard, dessen Schwager er war. Sein 1919 geborener Sohn Wilfried Guth[9] war ab den 1950er-Jahren als Bankmanager tätig.

Schriften (Auswahl)[Bearbeiten]

  • Die Reichsgruppe Industrie: Standort und Aufgabe der industriellen Organisation (= Schriften zum Staatsaufbau. Heft 55/56). Junker & Dünnhaupt, Berlin 1941, DNB 580053024, OCLC 2634165 (67 S.).

Einzelnachweise[Bearbeiten]

  1. Bing-Werke
  2. Prokura
  3. Gesamtvereinigung der Weiss- und Schwarzblech verarbeitenden Industrie
  4. Kurt Schmitt
  5. der konkrete Titel von Kessler war „Führer der gewerblichen Wirtschaft“
  6. Reichsstand der deutschen Industrie
  7. Hermann Teschemacher (Hrsg.): Handbuch des Aufbaus der gewerblichen Wirtschaft. Leipzig 1963, DNB 012915998, S. 22.
  8. Mannesmann AG: Zangen-Geburt. In: Der Spiegel. Nr. 42, 1962, S. 37 (online17. Oktober 1962).
  9. Wilfried Guth
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