K.D.St.V. Trifels München
Wappen | Zirkel |
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Basisdaten | |
Hochschule/n: | Münchner Hochschulen |
Gründung: | 19. Juni 1922 |
Korporationsverband: | CV |
Kürzel: | Tfs! |
Farben: | |
Wahlspruch: | Fest wie Fels! |
Mitglieder insgesamt: | 360 (2011) |
Website: | http://www.kdstv-trifels.de/ |
Die Katholische Deutsche Studentenverbindung Trifels München (K.D.St.V. Trifels) ist eine katholische, nichtschlagende, farbentragende Studentenverbindung an den Münchner Hochschulen, die dem Cartellverband der katholischen deutschen Studentenverbindungen (CV) angehört.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte[Bearbeiten]
Nach dem Zusammenbruch des Kaiserreiches zum Ende des Ersten Weltkrieges gehörten auch die Nachwirkungen des Bismarckschen Kulturkampfes der Vergangenheit an. Der Katholizismus - besonders in Bayern - erlebte einen bemerkenswerten Aufschwung. Dies zeigte sich auch im Zulauf, den damals die Münchner CV-Verbindungen fanden.
Katholiken war es bis 1982 verboten einer schlagenden Verbindung beizutreten. So hatte die K.D.St.V. Aenania München seit 1920 etwa 50 Füchse pro Jahr. Viele mussten abgewiesen werden, da man bei einer Mitgliederzahl von über 100 Aktiven die Verwirklichung des Grundsatzes der Lebensfreundschaft in Frage gestellt sah.
Als im Sommersemester 1922 bei Aenania wieder rund 70 Aufnahmeanträge vorlagen, wurde der Vorschlag laut, erneut eine Tochterverbindung zu gründen, um möglichst vielen geeigneten Studenten den Weg zum CV offen zu halten. Der in Edenkoben geborene Pfälzer Wilhelm Laforet, damals Ministerialrat im Innenministerium, machte den Vorschlag für die neue Verbindung den Namen Trifels zu wählen. Die alte Reichsburg Trifels in der zu dieser Zeit besetzten Pfalz galt als eines der bedeutendsten Zeugnisse der deutschen Geschichte. Zudem gab es in der Aenania eine starke pfälzische Fraktion und viele Rheinländer.
Beim Aenanenkonvent erklärten sich 27 von 54 Aktiven zum Übertritt in die neue Verbindung bereit. Die vorläufige Satzung der Verbindung wurde von den Aenanen Franz Pfeiffer und Theodor Maunz, dem späteren Verfassungsrechtler und bayrischen Kultusminister ausgearbeitet. Als Farben wurden gewählt silber-blau auf schwarzem Grund, die bayrischen Farben in schwarz-umwölkter Zeit. So verbanden die pfälzer Studenten die bedrohte Pfalz mit Bayern.
Am 20. Juli 1922 fand in der Ludwigskirche der Festgottesdienst statt. Der päpstliche Nuntius in Deutschland Eugenio Pacelli (der spätere Papst Pius XII.) zelebrierte ein Pontifikalamt und war das erste Ehrenmitglied der Verbindung.
Die Verbindung wurde während des Nationalsozialismus zwangsaufgelöst. Im Jahre 1947 wurde die Verbindung als eine der ersten Studentenverbindungen Deutschlands und als erste in München wiederbegründet.
Wissenswertes[Bearbeiten]
Da die K.D.St.V. Trifels schon seit jeher ein auf hohem Niveau befindliches gesellschaftliches Auftreten von ihren Mitgliedern einfordert und demonstriert, hat sie seit Jahrzehnten als einzige nichtschlagende Studentenverbindung das Privileg, für den jährlich stattfindenden Chrysanthemenball – einer der bedeutendsten Debütantinnen-Bälle weltweit – die Begleiter der Debütantinnen zu stellen. Dieses gute Auftreten äußert sich auch im Dresscode, welcher bei Veranstaltungen gepflegt wird. So darf das Verbindungsband nur zu dunklem Anzug und Lederschuhen getragen werden, während es bei anderen Verbindungen mitunter auch zum Polohemd oder T-Shirt getragen wird.
Bekannte Mitglieder[Bearbeiten]
- Franz Matt (1860–1929), Bayerischer Kultusminister
- Franz Schweyer (1868–1935), Bayerischer Staatsminister für Inneres
- Hans Eisele (1876–1957), deutscher Diplomat und Schriftsteller
- Otto Hipp (1885–1952), Bayerischer Kultusminister
- Paul Martini (1889–1964), Mediziner
- Josef Wintrich (1891–1958), Präsident des Bundesverfassungsgerichts
- Ernst Lodermeier (1908–1998), Banker
- Werner Marx (1924–1985), deutscher Politiker (CDU)
- Max Fischer (* 1927), deutscher Politiker (CSU)
- Adolf Ederer (* 1935), deutscher Diplomat
- Hans Wagner (* 1935), deutscher Politiker (CSU)
- Gerhard Ohneis (* 1937), geschäftsführender Gesellschafter der Augustiner Bräu-Wagner K.G., i.R.
- Klaus Kribben (* 1937), deutscher Politiker (CDU)
- Wolfgang Ehrenberger (* 1941), Informationswissenschaftler
- Heinz Klaus Mertes (*1942), Fernsehjournalist und Fernsehmoderator
- Reinhold Bocklet (* 1943), deutscher Politiker (CSU)
- Peter Boekholt SDB (* 1943), Kirchenrechtler und Pastoraltheologe
- Georg Nagler (* 1959), Rechtswissenschaftler
- Josef Alexander Henselmann (* 1963), Bildhauer
Literatur[Bearbeiten]
- Ernst Lodermeier: Geschichte des Cartellverbandes der katholischen deutschen Studentenverbindungen, München 1960 3. Auflage
- Ernst Lodermeier, u.a.: CV-Handbuch, Würzburg 1978