K.Ö.H.V. Mercuria Wien

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Wappen Karte
Wappen Mercuria Wien.svg
Austria wien.svg Kartewien9.png
Basisdaten
Universität: Wirtschaftsuniversität Wien
Gründung: 25. Januar 1947 in Wien
Verband: Österreichischer Cartellverband
Farben: weiß-rot-gold
Wahlspruch: Für Glaube, Freiheit, Wissen!
Kürzel: Merc!
Zirkel: Zirkel Mercuria Wien.svg
Adresse: Franz-Hochedlinger-Gasse 23
1020 Wien
Website: mercuria.org

Die Katholische Österreichische Hochschulverbindung Mercuria ist eine katholische, nichtschlagende, farbentragende Studentenverbindung in Wien und Mitglied im Österreichischen Cartellverband (ÖCV).

Die K.Ö.H.V. Mercuria Wien versteht sich selbst als die österreichische Wirtschaftsverbindung. Das zeigt sich in der hohen Anzahl von Mitgliedern der Wirtschaftsuniversität Wien, darunter Rektoren und Professoren. Bei den diversen Veranstaltungen wird häufig auf wirtschaftliche Fragen und Probleme eingangen oder versucht die Themen mit wirtschaftlichen Aspekten zu verknüpfen.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte[Bearbeiten]

Nach Ende des Zweiten Weltkrieges 1946 wurde an der Hochschule für Welthandel, der heutigen Wirtschaftsuniversität Wien, beabsichtigt eine eigene Studentenverbindung zu gründen. Am 25. Januar 1947 wurde die Gründung der Mercuria im Café Hochschule beschlossen und am 31. Januar 1947 fand im Restaurant Passecker die Gründungsfestkneipe statt. Mercuria ist damit die erste ÖCV-Verbindung, die nach Ende des Zweiten Weltkrieges gegründet wurde. Die Gründer waren der spätere Vorsitzende des Hauptausschusses der Österreichischen Hochschülerschaft an der Hochschule für Welthandel Egon A. Zimmel und der damalige Senior der MKV-Verbindung Thuiskonia Hans Prögelhöf. Im Wintersemester 1947/48 konnte in Anwesenheit des Bundesministers für Unterricht, Felix Hurdes, sowie des damaligen Rektors der Hochschule für Welthandel Richard Kerschagl, welcher 1953 auch das Ehrenband Mercurias bekommen sollte, der Promulgations-Kommers gefeiert werden.[1]

Am 3. Mai 1948 erfolgte auf der 6. Cartellvollversammlung (CVV) die Aufnahme als befreundete Verbindung in den ÖCV; auf der 8. CVV am 25. Mai 1950 als freie Vereinigung und schließlich am 19. Mai 1955 auf der 13. CVV als vollberechtigte Verbindung des Österreichischen Cartellverband (ÖCV).[2]

Die Verbindung versteht sich seit ihrer Gründung als konfessionelle Sammlungsbewegung und katholisches Gegengewicht an der Hochschule zu materialistischen und liberalen Kräften.[3]

Das erste Korporationshaus wurde im Wintersemester 1954/55 eingeweiht und befand sich in der Langegasse im 8. Wiener Bezirk. Nach umfassenden Renovierungsarbeiten im Wintersemester 1966/67 wurde das Korporationshaus von Kardinal Franz König neu geweiht. Im Sommersemester 1979 wurde mit Bezug der neuen Bude in der Himmelpfortstiege im 9. Wiener Bezirk begonnen.[1]

Im Studienjahr 1968/69 sowie 1971/72 war die Mercuria vorsitzende Verbindung des Wiener Cartellverbandes (WCV). 1968 und 1972 wurde in dieser Funktion von Mercuria der WCV-Ball in der Hofburg organisiert. Dieser stand beide Male unter dem Ehrenschutz von Franz Josef II., des Fürsten von und zu Liechtenstein. In den Jahren 1969/70, 1971/72 und 1972/73 stellte man den Vorort-Vizepräsidenten des ÖCV. Am 26. Oktober 1988 kam es zum ÖCV-Übergabekommers, ab dem Mercuria die Geschicke des ÖCV als Vorortsverbindung leitete. Nach einem schweren Erdbeben in Armenien wurden 1988 von Mercuria 500.000 Schilling an Spenden für die Erdbebenopfer gesammelt und gespendet.

Das Verbindungsmitglied Peter Hofbauer publizierte von 1973 bis 1980 die ÖCV-Zeitschrift Academia. Seit 1968 besteht eine Freundschaft mit der K.Ö.H.V. Nordgau Wien im ÖCV und seit 1998 mit der K.D.St.V. Churpfalz Mannheim im CV.[1] Das karitatives Engagement der Verbindung äußerte sich neben wiederholter Mithilfe in der Wiener Gruft darin, dass mehrere Mitglieder 2011 an der Aktion Bauern helfen Bauern teilnahmen und in Srebrenica ein Haus bauten.[4] Im Zuge der seit 1999 stattfindenden Mercuren-Sporttage werden seit 2009 auch die ÖCV- und SCV- Golfmeisterschaften am Golfplatz Zell am See-Kaprun ausgetragen.[5]

Couleur, Wahlspruch und Wappen[Bearbeiten]

Die Verbindungsfarben Weiß-Rot-Gold sind die österreichischen Nationalfarben verbunden mit dem Gold des Akademikers. Die Mützen bestehen aus schwarzem Samt. Mercuria ist eine der Studentenverbindungen in Österreich mit vollständig schwarzen Pekeschen. Diese wurden gewählt, um die Trauer über den blutigen Zweiten Weltkrieg zu vergegenwärtigen. Der Wahlspruch lautet: Für Glaube, Freiheit, Wissen!

Bekannte Mitglieder[6][Bearbeiten]

  • Edmund Grünsteidl (1900–1971), Rektor der Hochschule für Welthandel 1958 bis 1960, Abgeordneter zum Österreichischen Nationalrat
  • Anton Egger (* 1932), emeritierter Universitätsprofessor an der WU Wien
  • Kurt Ruso (* 1937), Generaldirektor a.D. der Bundesländer Versicherung
  • Peter Hackl (* 1942), Fachstatistischer Generaldirektor der Bundesanstalt Statistik Österreich
  • Gerhard Vogel (* 1944), Universitätsprofessor an der WU Wien
  • Peter Hofbauer (* 1946), österreichischer Produzent, Moderator und Direktor des Wiener Theaters Metropol
  • Friedrich Seher (* 1949), Geschäftsführer Interspar Österreich, Vorstandsmitglied
  • Josef Schmid (* 1949), Vorstandsdirektor österreichische Hagelversicherung
  • Lukas Leitner (* 1967), Gesellschafter der Cayenne Marketingagentur GmbH und Stadtrat der Stadtgemeinde Traismauer
  • Gerhard Tschugguel (* 1954), Generalsekretär der Katholischen Medienakademie
  • Karlheinz Rüdisser (* 1955), Wirtschafts- und Gewerbelandesrat in der Vorarlberger Landesregierung
  • Matthias Tschirf (* 1957), Landesobmann des ÖAAB Wien und Wiener Landtagsabgeordneter
  • Jochen Pack (* 1981), Abgeordneter zum Österreichischen Nationalrat

Ehrenmitglieder

  • Richard Kerschagl (1896-1976), österreichischer Nationalökonom und Rektor der Hochschule für Welthandel in Wien
  • August Marx (1906–1990), Rektor der Wirtschaftshochschule Mannheim, Priester
  • Fritz Bock (1911–1993), Mitbegründer der österreichischen Volkspartei, längstdienender Handelsminister Österreichs, Vizepräsident des Dokumentationsarchives des Österreichischen Widerstandes (DÖW), Vizekanzler der Republik Österreich
  • Stephan Koren (1919–1988), Staatssekretär im Bundeskanzleramt, Finanzminister von Österreich, Präsident der österreichischen Nationalbank
  • Alois Derfler (1924–2005), Abgeordneter zum Österreichischen Nationalrat
  • Franz Fischler (* 1946), ehemaliger EU-Kommissar, Präsident des Ökosozialen Forums

Weblinks[Bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten]

  1. 1,0 1,1 1,2 Anton Egger: 50 Jahre Mercuria, Wien 1997
  2. Gerhard Hartmann: Der CV in Österreich – Seine Entstehung, Geschichte und Bedeutung. Lahn, Wien 2001, S. 177.
  3. Charakteristik K.Ö.H.V. Mercuria Wien, abgerufen am 25. November 2009
  4. http://www.mercuria.org/mercuria-baut-ein-haus/
  5. http://www.gcoecv.at/
  6. siehe ÖCV Gesamtverzeichnis 2009, S. IV-126f.
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