Joseph A. Bower

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Joseph A. Bower (* um 1881; † 15. August 1977 in Florida) war Banker bei der Liberty National Bank in New York City und Präsident der Detroit International Bridge Company. Bower war Initiator an Antreiber für die 1929 fertiggestellte Ambassador Bridge, die Detroit (USA) mit Windsor (Kanada) verbindet.

Vita[Bearbeiten]

Joseph A. Bower kam im Alter von zwei Jahren mit seinen Eltern nach Detroit. Nach dem Tod seines Vaters verließ er nach der fünften Klasse die Schule und begann im Alter von nur 10 Jahren mit der Arbeit. Er hatte drei Jobs gleichzeitig: morgens als Bürojunge für den ehemaligen Richter am Circuit Court, William M. Lillibridge, nachmittags als Verkäufer in einem Sportartikelgeschäft und von 1 Uhr morgens bis zum Morgengrauen als Signaloffizier der Detroit Police Department.

Gemäß einer alten Tradition „las er das Gesetz“ unter dem Richter und bestand die Anwaltsprüfung ohne formale Ausbildung. Er war jedoch entschlossen, in das Finanzwesen einzusteigen, und trat in die Detroit Business University ein. Im Alter von 19 Jahren wurde der junge Joseph von der Detroit Trust Company eingestellt. Bis zum Jahr 1924 stieg er zum Vizepräsidenten der New York Trust Company von J. P. Morgan auf. In diesem Jahr wandte sich John W. Austin von der Detroit Graphite Company mit der Idee eines Brückenprojekts an ihn und sie einigten sich auf den Bau einer privat finanzierten Brücke zwischen Detroit (USA) und Windsor (Kanada), die später Ambassador Bridge heißen sollte.

Nach erfolgtem Studium vorhandener Brückenbauten in den USA und Europa übernahm Bower Ende 1924 ein älteres und bis dato nicht realisiertes Projekt und kaufte die Aktienoptionen der kanadischen und amerikanischen Transitgesellschaften, welche in das alte Projekt involviert waren. Er ernannte John Austin zum Schatzmeister, übernahm das Unternehmen McClintic-Marshall, das die Brücke konstruieren und bauen sollte, und begann, die Genehmigungen einzuholen. Bower formulierte zudem das Ziel, die längste Hängebrücke der Welt zu bauen. Nach der Zustimmung einiger staatlicher Stellen und der Absicherung der Finanzierung musste man sich zunächst in Essex County, Ontario, einem Referendum stellen, welches mit einer Zustimmung der Bürger zu diesem Projekt ausfiel. Schwieriger wurde es in Detroit, wo das Referendum zu einem Politikum wurde, da sich der damalige Bürgermeister Smith gegen das Projekt stellte. Am 28. Juni 1927 konnte aber auch dieses gewonnen werden.

Der Bau dauerte etwas mehr als zwei Jahre und wurde am 11. November 1929 vollendet. Die Kosten des Projekts beliefen sich auf 23,5 Millionen US-Dollar.[1] Bower war mittlerweile Vorsitzender und Präsident der Detroit International Bridge Company geworden. In den 1930er-Jahren, unter anderem während der großen Depression, geriet das Unternehmen zunehmend in finanzielle Schwierigkeiten, die Bower vor die größte Herausforderung seiner Karriere stellten. Am 1. Juli 1939 gelang ihm die Restrukturierung des Unternehmens. Nachdem die Wirren des Zweiten Weltkrieges überstanden waren und es in den 1950er-Jahren zu einem Aufschwung gekommen war, zog sich Joseph A. Bower Ende des Jahrzehnts als Vorsitzender zurück, und der Sohn Robert Bower übernahm die Position. Der Senior blieb aber Direktor. 1965, fünf Jahre nach seinem Rücktritt als Vorsitzender, ging er auch als Direktor in den Ruhestand. Er wurde zum Ehrenvorsitzenden ernannt. Zehn Jahre später wurde ein zweiter Sohn, Joseph W. Bower, in den Verwaltungsrat gewählt, der 1977 seinem Bruder Robert die Nachfolge verlieh. Beide waren Abgesandte der Gesellschaft. Am 15. August 1977 starb Joseph A. Bower im Alter von 96 Jahren in seinem Haus in Florida.

Quelle[Bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten]

  1. Finding Aid: Ambassador Bridge records (1927–1930). University of Michigan Library, abgerufen am 21. April 2019 (englisch).
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