John Stuart Mill Institut für Freiheitsforschung

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Das John Stuart Mill Institut für Freiheitsforschung wurde als AN-Institut der SRH Hochschule Heidelberg gegründet. Es nimmt als einziges Institut dieser Art in Deutschland Lehr- und Forschungsaufgaben wahr, die sich explizit der Geschichte der westlichen Freiheitstraditionen und dem Zustand der Freiheit in der Gegenwart widmen.

Inhaltsverzeichnis

Gründungsgeschichte[Bearbeiten]

Um sowohl die Besinnung jedes Menschen auf die eigenen Kräfte zu fördern und ihn für die verschiedenen Formen manipulativer Freiheitseingrenzungen zu sensibilisieren als auch unterstützend dazu beizutragen, neue Energien in Wissenschaft, Gesellschaft und Politik freizusetzen, stellte die Gründung des John Stuart Mill Institutes eine längst überfällige Notwendigkeit dar. Es lässt sich dabei von seinem Namensgeber leiten, der in seiner 1859 erschienenen Abhandlung ‘On Liberty” die Freiheit des Individuums und sein Verhältnis zur Gesellschaft wie folgt definiert hat:

The only freedom which deserves the name is that of pursuing our own good in our own way, so long as we do not attempt to deprive others of theirs, or impede their efforts to obtain it.

Ziel des John Stuart Mill Institut[Bearbeiten]

Freiheit ist das kostbarste Gut der westlichen Zivilisation und ihr wichtigster Motor. Ziel des John Stuart Mill Instituts ist es deshalb, sich auf Freiheit als höchsten Wert unserer Kultur zu besinnen, ihre Durchsetzung und Gefährdung in Geschichte und Gegenwart zu beschreiben und ihre Bedingungen zu erforschen. Im Vordergrund stehen dabei die Wechselwirkungen von politischer, ökonomischer und persönlicher Freiheit.

Freiheitslehre:[Bearbeiten]

An die liberalen Denker des 19. Jahrhunderts anknüpfend, setzt das John Stuart Mill Institut die Tradition der liberalen Freiheitsphilosophie fort und trägt sie in die Öffentlichkeit, um das Freiheitsbewusstsein der Menschen zu wecken, zu fördern und zu stärken sowie Impulse für die Verteidigung und Entfaltung der Freiheit zu setzen. Studierende unterschiedlicher Fakultäten sollen in einem interdisziplinären Studium Generale darüber aufgeklärt werden, was Freiheit bedeutet, welche Bürger- und Freiheitsrechte sie haben und wie diese wahrgenommen und verteidigt werden können. Die Studenten sollen die Hochschule nicht nur als qualifizierte Fachleute, sondern auch als selbstbewusste Staatsbürger verlassen, die sich in ihrem Denken, Reden und Handeln ganz durch das vom Grundgesetz garantierte Recht auf Freiheit leiten lassen. Die zukünftigen Leistungsträger erhalten somit grundlegende Schlüsselkompetenzen zum politischen Argumentieren und einen soliden Boden, um später erfolgreich und durchdacht in der wirtschaftlichen, politischen und gesellschaftlich-öffentlichen Sphäre agieren zu können.

Freiheitsforschung:[Bearbeiten]

Wissenschaftliche und gesellschaftsrelevante Forschungsvorhaben auf dem Gebiet der empirischen und ideengeschichtlichen Freiheitsforschung leisten einen Beitrag dazu, den freiheitlichen Gedanken zu fundieren und Freiheit von einer Idee zu einem „Sentiment“ im klassisch liberalen Sinne zu erheben. Mit dem Wirken des Institutes (durch Studien, Kongresse und Tagungen sowie nationale und internationale Kooperationen) sollen breite Debatten in Wissenschaft, Politik und Öffentlichkeit initiiert werden.

Struktur[Bearbeiten]

Direktorin des John Stuart Mill Instituts für Freiheitsforschung und Inhaberin der Stiftungsprofessur für Freiheitsforschung und Freiheitslehre ist die Sozialwissenschaftlerin Prof. Dr. Ulrike Ackermann.

Wissenschaftlicher Mitarbeiter und Geschäftsführer des John Stuart Mill Instituts ist der Kulturwissenschaftler Dr. Hans Jörg Schmidt.

Dem wissenschaftlichen Beirat gehören an:

  • Dr. Dietmar Doering (Philosoph und Historiker, Leiter des Liberalen Instituts der Friedrich Naumann Stiftung für die Freiheit, Potsdam)
  • Dr. Karen Horn (Wirtschaftswissenschaftlerin, Leiterin des Hauptstadtbüros des Instituts der deutschen Wirtschaft Berlin)
  • Robert Nef (St. Gallen/Präsident des Stiftungsrat des Liberalen Institut Zürich)
  • Prof. Dr. Gerhard Schulze (Soziologe, Universität Bamberg)
  • Prof. Dr. Edgar Wolfrum (Zeithistoriker, Universität Heidelberg/Zentrum für Europäische Geschichts- und Kulturwissenschaften)
  • Prof. Dr. Michael Zöller (Politikwissenschaftler, Universität Bayreuth/Council on Public Policy)

Schwerpunkte[Bearbeiten]

  • Studien/Forschungsprojekte über die Einschränkung bzw. Gewährung von Freiheits- und Bürgerrechten in Deutschland und im internationalen Vergleich.
  • Kongresse und Tagungen zur Freiheitsforschung im In- und Ausland.
  • Nationale und internationale Kooperationen und interdisziplinäre Netzwerke mit öffentlichen und privaten Hochschulen, wissenschaftlichen Institutionen sowie sonstigen Einrichtungen der Forschung und Bildung.
  • Beratungstätigkeit durch die hohe Fachkompetenz in Sachen Freiheit für Politik, Wirtschaftsinstitute, Managementausbildung, Universitäten etc. (sowie auch Stand-UP-Kabarett, Vince Ebert)

Aktuelle Projekte[Bearbeiten]

  • die international besetzte Konferenz zum 60. Jahrestag des Kongresses für kulturelle Freiheit in Zusammenarbeit mit dem Deutsch-Amerikanischen Institut
  • eine gemeinschaftliche Konferenz zur Thematik wirtschaftlicher, politischer, individueller Freiheit mit der ASU Die Familienunternehmer
  • das Projekt eines regelmäßigen Freedom-Monitoring durch ein Expertengremium
  • die Herausgabe der Bibliothek der Freiheit mit entlegenen oder vergessenen Kleinoden des Liberalismus
  • der Aufbau einer parteipolitisch unabhängigen Diskussionsplattform für liberales Gedankengut
  • die Veranstaltung der öffentlichwirksamen Mill Lecture
  • die Verleihung von Preisen an gesellschaftliche Akteure im liberalen Spektrum und exzellente Nachwuchswissenschaftler im Bereich der Freiheitsforschung
  • die Auslobung von Aufsatzwettbewerben zur Verankerung der Freiheitsthematik in den Schulen
  • in Kooperation mit weiteren wissenschaftlichen Institutionen die Erforschung des Wandels der für die Demokratie essentiellen Unterscheidung von Privatheit und Öffentlichkeit im digitalen Zeitalter

Internationale Einbindung[Bearbeiten]

Literatur[Bearbeiten]

Prof. Dr. Ulrike Ackermann:

  • Sündenfall der Intellektuellen. Ein deutsch-französischer Streit von 1945 bis heute (Stuttgart 2000).
  • Welche Freiheit. Plädoyers für eine offene Gesellschaft (Berlin 2007).
  • Eros der Freiheit. Plädoyer für eine radikale Aufklärung (Stuttgart 2008).
  • Freiheit in der Krise? Der Wert der wirtschaftlichen, politischen und individuellen Freiheit (Frankfurt 2009).

Frau Prof. Dr. Ackermann ist mit zahlreichen Beiträgen in überregionalen Zeitungen und mit aktuellen Stellungnahmen im Rundfunk vertreten.

Dr. Hans Jörg Schmidt:

  • Die deutsche Freiheit. Geschichte eines kollektiven semantischen Sonderbewusstseins (Frankfurt 2010).
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