Israelisch-Palästinensischer Konflikt

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Seit 1973 wurde der israelisch-palästinensische Konflikt, eine politische und militärische Auseinandersetzung, zum Hauptelement des umfassenderen arabisch-israelischen Konflikts. Dieser Konflikt ist wiederum ein Teil des Nahostkonflikts, der seit langer Zeit Quelle vieler Auseinandersetzungen und Kriege ist.

Gegenstand des Konflikts ist im Wesentlichen die Forderung der Palästinenser nach einem eigenen Staat und das beanspruchte Recht Israels ebenfalls als souveräner Staat zu existieren. Der zu errichtende palästinensische Staat soll das Territorium des Westjordanlands und des Gazastreifens umfassen. Israel hat sich dieser Staatsgründung lange widersetzt und auch heute noch sind bedeutende Teile der israelischen Bevölkerung dagegen. Andererseits wurde auch das Existenzrecht Israels von der in den Palästinensergebieten einflussreichen palästinensischen Organisation PLO erst 1998 offiziell in ihrer Charta anerkannt.

Überblick[Bearbeiten]

Besonders umstritten sind folgende Punkte:

  • Sollen die Palästinenser ein Rückkehrrecht bekommen, die im Zuge der Staatsgründung Israels ihre Heimat verlassen haben, die heute in Israel liegt? Sind sie vertrieben worden oder haben sie ihre Heimat freiwillig verlassen?
  • Was geschieht mit den von Israel seit 1967 in den besetzten Gebieten völkerrechtswidrig errichteten jüdischen Siedlungen, in denen mittlerweile etwa 200 000 Israelis leben?
  • Welchen Status soll Jerusalem bekommen? Soll die Stadt zukünftig geteilt sein und falls ja, entlang welcher Grenzen?

Gewaltsam geführt wird der Konflikt

  • durch den israelischen Staat, der Gebiete im Westjordanland und im Gazastreifen besetzt hält und dort regelmäßig Militäroperationen durchführt.
  • durch Palästinensische Selbstmordattentate
  • durch israelische Siedler in den besetzten Gebieten, die unbewaffnete palästinensische Zivilisten angreifen [1]
  • durch Teile der palästinensischen Bevölkerung des Westjordanlandes und des Gaza-Streifens, die die Besatzungstruppen — das israelische Militär — angreifen,
  • durch arabische Organisationen und Freischärler, wie der Hisbollah im Libanon.
  • durch die Annektierung Ost-Jerusalems durch Israel 1980

Geschürt wird der Konflikt

  • durch den seit 2001 anhaltenden Beschuss Israels mit Qassam-Raketen.
  • durch Schikanen gegenüber Palästinensern und Ungleichbehandlung von jüdischen Siedlern und ansässigen Palästinensern,[2]
  • durch den Bau illegaler israelischer Siedlungen in den besetzten Gebieten (aktuelle Ausschreibung vom 6.11.2012) [3]
  • durch den Bau der Grenzmauer zwischen dem israelischen Kernland und dem Westjordanland, wovon 85% innerhalb des Westjordanlandes verlaufen und nur 15% entlang der verhandelten Grenze[4]. Speziell der Bau der Mauer um palästinensische Enklaven, die nur von israelischem Gebiet nach Zollkontrollen betreten werden können und von denen daher keine Gefahr von Sprengstoffanschlägen ausgehen kann, wird als Schikane erlebt. Diese Grenzbefestigungen mit nur wenigen Durchlässen pro Gebiet verhindern, dass palästinensische Bauern ihre Grundstücke dort ungehindert erreichen[2].
  • indem Israel Siedlungen der Palästinenser in den besetzten Gebieten nicht mit Infrastruktur (Stromleitungen, Trinkwasserleitungen, Abwasserentsorgung) versorgt und gleichzeitig palästinensischen Siedlern in den besetzten Gebieten Baugenehmigungen verweigert[2][5]. Werden etwa durch Entwicklungshilfe Photovoltaikanlagen oder Zisternen gebaut, so fordern israelische Behörden den Abbruch[6]
  • bei vorhandenen Trinkwasserleitungen werden Palästinenser benachteiligt, die Zuteilung pro israelischem Siedler beträgt 330 Liter pro Tag, Palästinenser bekommen pro Kopf nur 32 Liter pro Tag, außerdem erhalten ganze palästinensische Dörfer ihre Zuteilung mitunter nur einmal am Tag. 40% des Wasservorrats des Gazastreifens erhalten 6.000 israelische Siedler, die restlichen 60% werden den mehr als eine Million dort lebenden Palästinensern zugeteilt[7][8][9]

Entwicklung des palästinensischen Staatsgebiets[Bearbeiten]

Lösungsversuche[Bearbeiten]

Es gab und gibt viele Versuche, den Konflikt friedlich beizulegen. Große Hoffnungen machte das 1993 geschlossene Oslo-Abkommen, das einen Abzug der israelischen Armee aus dem Westjordanland und dem Gazastreifen sowie eine palästinensische Selbstverwaltung in diesen Gebieten vorsah. Nach einer Übergangszeit sollte ein dauerhafter Status der Gebiete ausgehandelt werden. Dieser „Oslo-Prozess“ ist jedoch ins Stocken geraten, nachdem bei einem Treffen zwischen dem PLO-Führer Arafat und dem israelischen Premierminister Barak 2000 in Camp David keine Einigung erreicht wurde. In der Folge nahm die Gewalt wieder zu, besonders seit Beginn der Al-Aksa-Intifada im September 2000.

In den letzten Jahren fanden islamistische Organisationen wie Hamas Zulauf bei Teilen der palästinensischen Bevölkerung. Diese opponieren gegen die Politik der Palästinensischen Autonomiebehörde, die aus ihrer Sicht zu gemäßigt ist. Islamistische Organisationen wie die Hamas haben Selbstmordattentate in Israel etabliert. Mittlerweile haben auch säkulare Organisationen diese Kampfform übernommen.

Todesopfer 1948–heute[Bearbeiten]

Grenzmauern im Westjordanland

In verschiedenen Studien werden unterschiedliche Opferzahlen für den Israelisch - Palästeninensischen Konflikt angegeben. Nach Aussage des Stockholm International Peace Research Institute, wurden 13.000 Israelis und Palästinenser als direkte Folge des Konflikts zwischen 1948 und 1997 getötet [10] Andere Schätzungen gehen von 14.500 Toten zwischen 1948 und 2009 aus.[10][11]

Im Gazastreifen sterben Menschen jedoch nicht nur durch Waffen und Raketenbeschuss sondern vor Allem durch den Mangel an sauberem Trinkwasser, Strom, Nahrungsmitteln und Medikamenten.

Hier verfolgt die israelische Regierung eine Politik die nichts anderes ist als ein grausamer Genozid auf Zeit.

Und bei jeder Kritik daran wird auf Antisemitismus verwiesen obwohl dies absurd ist, da kein Mensch die religiösen Befindlichkeiten angreift sondern die Ungerechtigkeit gegenüber wehrloser Menschen die verhungern und verdursten unter den Augen der sogenannten zivilisierten Weltbevölkerung.

(Die in Klammern aufgeführten Zahlen repräsentieren die Todesopfer mit einem Alter unter 18 Jahren)

Jahr Tote
Palästinenser Israelis
1987 22 (5) 0 (0)
1988 310 (50) 12 (3)
1989 305 (83) 31 (1)
1990 145 (25) 22 (0)
1991 104 (27) 19 (0)
1992 138 (23) 34 (1)
1993 180 (41) 61 (0)
1994 152 (24) 74 (2)
1995 45 (5) 46 (0)
1996 74 (11) 75 (8)
1997 21 (5) 29 (3)
1998 28 (3) 12 (0)
1999 9 (0) 4 (0)
2000 282 (86) 41 (0)
2001 469 (80) 192 (36)
2002 1032 (160) 419 (47)
2003 588 (119) 185 (21)
2004 832 (181) 108 (8)
2005 190 (49) 51 (6)
2006 665 (140) 23 (1)
2007 385 (52) 13 (0)
2008 887 (128) 35 (4)
2009 1034 (314) 9 (1)
2010 81 (9) 8 (0)
2011 118 (13) 11 (5)
Gesamt: 7978 (1620) 1503 (142)

Hinweis: Die Tabelle beinhaltet 1593 Pälestinensische Opfer aufgrund innerpalestinensicher Gewalt. Die 600 Palästinenser, die im Gaza-Streifen seit 2006 durch andere Palästinenser getötet wurden, sind nicht Bestandteil dieser Aufzählung.


Literatur[Bearbeiten]

  • Breaking the Silence (Hrsg.): Breaking the Silence. Israelische Soldaten berichten von ihrem Einsatz in den besetzten Gebieten. ins Deutsche übersetzt von Barbara Kunz. Econ, Berlin 2012, ISBN 978-3-430-20147-6.

Weblinks[Bearbeiten]

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