Irving Wolther

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Irving Benoît Wolther (* 2. Juli 1969 in Eppstein) ist ein Sprach- und Kulturwissenschaftler, Journalist und Buchautor.

Leben[Bearbeiten]

Wolther wuchs als Sohn einer französischen Mutter und eines deutschen Vaters in Montabaur im Westerwald auf, wo er 1990 am Landesmusikgymnasium Rheinland-Pfalz sein Abitur machte. Er gründete 1987 die deutsche Sektion des internationalen Eurovision-Song-Contest-Fanclubs OGAE[1], aus der 2001 die beiden Nachfolgeorganisationen Eurovision Club Germany e. V. (ECG) und OGAE Germany e. V. hervorgingen.

Schon während seines Studiums am Fachbereich Angewandte Sprach- und Kulturwissenschaft der Johannes Gutenberg-Universität Mainz und der Ecole de Traduction et d’Interprétation der Universität Genf war er als freier Journalist und redaktioneller Mitarbeiter beim deutsch-französischen Kulturkanal Arte tätig. Nach seinem Abschluss als Diplom-Übersetzer studierte er am Institut für Journalistik und Kommunikationsforschung der Hochschule für Musik, Theater und Medien Hannover Journalistik und promovierte dort 2006 über den Eurovision Song Contest. In seiner Dissertation „‚Kampf der Kulturen‘ – Der Eurovision Song Contest als Mittel national-kultureller Repräsentation“ analysierte er erstmals die komplexen Zusammenhänge des Wettbewerbs im Spannungsfeld zwischen Medien, Musikwirtschaft, Politik und Nationalkultur[2]. Er gilt als führender Forscher zum Eurovision Song Contest im deutschsprachigen Raum und wird von den Medien als „Dr. Eurovision“ bezeichnet[3][4].

Wolther ist Mitgründer und Inhaber des _phonos-Journalistenbüros[5] in Hannover und arbeitet u. a. als Journalist und wissenschaftlicher Berater für die offizielle deutsche Eurovision-Song-Contest-Webseite eurovision.de[6]. 2009 rief er mit Studierenden verschiedener Bildungseinrichtungen in Hannover den Kompositionswettbewerb HÖREN! ins Leben, der für seinen interdisziplinären Ansatz als „Ausgewählter Ort im Land der Ideen 2011“ ausgezeichnet wurde[7]. Als Journalist und Kulturwissenschaftler schreibt Wolther regelmäßig Artikel und Gastbeiträge für nationale und internationale Magazine und Tageszeitungen und hält wissenschaftliche Vorträge, so zum Beispiel 2011 am Informationszentrum der Deutschen Botschaft in Paris in Zusammenarbeit mit dem Institut d’études politiques de Paris (Sciences Po)[8].

Publikationen[Bearbeiten]

  • Wolther, Irving und Lackner, Mario R. (2014). Conchita Wurst – backstage. Edition Innsalz: Braunau a. Inn.
  • Wolther, Irving (2012). „... und eine junge Dame“ – Feminisierung und männliche Dominanz beim Eurovision Song Contest. In M. Gerards, M. Loeser, K. Losleben (Hrsg.), Musik und Männlichkeiten in Deutschland seit 1950. Allitera: München.
  • Wolther, Irving (2010). Musik im Medienkorsett: Der Eurovision Song Contest zwischen Kompositionswettbewerb und Fernsehereignis. In P. Moormann (Hrsg.), Musik im Fernsehen: Sendeformen und Gestaltungsprinzipien. VS-Verlag: Wiesbaden.
  • Wolther, Irving (2009). Musikformate im Fernsehen. In H. Schramm (Hrsg.), Handbuch Musik und Medien. UVK Verlagsgesellschaft: Konstanz.
  • Wolther, Irving (2008). ‚Die perfekte Welle’: Possible solutions to the crisis of the international music industry with the help of national language music? Popular Music, 27 (2). Cambridge University Press: Cambridge.
  • Wolther, Irving (2008). ‘Allemagne, douze points’. Schlagerwettbewerbe in Deutschland. In Stiftung Haus der Deutschen Geschichte (Hrsg.), Melodien für Millionen. Das Jahrhundert des Schlagers. Kerber: Bielefeld/Leipzig.
  • Wolther, Irving (2007). Mehr als Musik: Die sieben Dimensionen des Eurovision Song Contests. In S. Weinacht und H. Scherer (Hrsg.), Wissenschaftliche Perspektiven auf Musik und Medien. VS-Verlag: Wiesbaden.
  • Wolther, Irving (2006). ‚Kampf der Kulturen‘. Der Eurovision Song Contest als Mittel national-kultureller Repräsentation. Königshausen und Neumann: Würzburg.
  • Wolther, Irving (2005). Musikwettbewerb vs. Wettbewerbsmusik – Das Dilemma des Eurovision Song Contests. In D. Helms und T. Phleps (Hrsg.), Beiträge zur Popularmusikforschung (Bd. 33). Transcript: Bielefeld.

Einzelnachweise[Bearbeiten]

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