Innung Sanitär Heizung Klempner Klima Berlin

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Die Innung SHK Berlin ist eine als Körperschaft des öffentlichen Rechts organisierte Selbstverwaltungseinrichtung des Handwerks. Ihr Bezirk umfasst das Land Berlin. Sie vertritt regional und überregional die Interessen der Installateure und Heizungsbauer, Ofen- und Luftheizungsbauer, Behälter- und Apparatebauer sowie der Klempner.

Rund 700 Berliner SHK-Betriebe sind Mitglied der Innung. Eine Mitgliedschaft ist freiwillig. Die Innung hat ihren Sitz in Berlin-Mitte, die Geschäftsstelle ist im Ortsteil Tiergarten, das SHK-Ausbildungszentrum im Bezirk Wedding.

Geschichte[Bearbeiten]

Als Gründungsjahr der Berliner Klempnerinnung gilt das Jahr 1617. Nach der Aufhebung des Zunftzwangs im frühen 19. Jahrhundert wurde die Berliner Klempnerinnung 1899 in eine freie Innung umgewandelt und bestand als solche bis zum 15. Juli 1923. In diesem Jahr entstand dann aus dem Bund der Klempnerinnung mit Bezirksinnungen, der Innung Gas-Wasser-Heizungsfachmänner Berlin und freien Vereinigungen von Klempnern und Installateuren die Klempner-Zwangsinnung Berlin. Dies war zweckmäßig aufgrund der durch zahlreiche Eingemeindungen vergrößerten Stadtgemeinde Groß-Berlin. 1925 gab sich die Innung den Namen Klempner- und Installateur-Innung in Berlin – einer um das Gas-Wasser-Installateurgewerbe erweiterten Pflichtorganisation.

1934 erhielt die Innung den Namen Handwerker-Innung für das Klempner-, Installateur- und Kupferschmiede Handwerk in Berlin und umfasste auch das Zentralheizungsbauerhandwerk. Nach 1945 nahm die Innung ihre Arbeit zunächst als Wirtschaftsbetrieb wieder auf und unterstand dem Magistrat von Berlin. Am 14. Oktober 1949 wurde die Innung des Installateur-, Klempner-, Kupferschmiede- und Zentralheizungsbauer-Handwerks in Berlin e.V. anerkannt und konnte unabhängig vom Magistrat als eingetragener Verein tätig werden. Die Innungsgeschäftstelle befand sich in West-Berlin, Kontakte zu Ost-Berliner Handwerkskollegen wurden noch mühevoll gepflegt. Mit der Gründung der Ost-Berliner Handwerkskammer von Groß-Berlin 1950 erstreckte sich das Wirken der Innung jedoch nur noch auf die Westsektoren.

Am 24. September 1953 wurde die Innung eine Körperschaft des öffentlichen Rechts und im darauffolgenden Jahr den Landesinnungsverbänden gleichgestellt. Von 1969 bis 1973 führte die Innung den Namen Innung für Sanitär- und Heizungstechnik. 1974 wurde sie umbenannt in Innung für Sanitär-, Heizungs- und Klimatechnik Berlin mit dem Untertitel Innung des Gas- und Wasserinstallateur-, Klempner-, Kupferschmiede- und Zentralheizungs- und Lüftungsbauer-Handwerks in Berlin.

Nach dem Fall der Mauer wurde die Innung am 2. Oktober 1990 mit der inzwischen gebildeten Ost-Berliner Innung zusammengelegt zu einer Gesamt-Berliner Innung. Die heutige Bezeichnung Innung Sanitär Heizung Klempner Klima Berlin (Innung SHK Berlin) trägt die Innung erst seit dem 24. Mai 2000.

Organe der Innung[Bearbeiten]

Organe der Innung sind die Innungsversammlung, der Vorstand und die Ausschüsse. Die Innungsversammlung beschließt über alle Angelegenheiten der Innung, soweit die nicht vom Vorstand oder den Ausschüssen wahrzunehmen sind. Die Innungsversammlung besteht aus den Mitgliedern der Innung und wird geleitet vom Obermeister. Der Vorstand besteht aus dem Obermeister, der Vorstandsvorsitzender der Innung ist, seinem Stellvertreter, dem stellvertretenden Obermeister und fünf weiteren Mitgliedern, dem Schatzmeister, Lehrlingswart, Schriftführer und Beisitzer. Der Vorstand versieht seine Ämter ehrenamtlich. Hauptamtlich geleitet wird die Innung von einem Geschäftsführer, dem die Erledigung der laufenden Verwaltungsgeschäfte obliegt. Die Innung bildet zudem zahlreiche Ausschüsse, wie den Ausschuss zur Förderung der Berufsbildung oder den Ausschuss für Lehrlingsstreitigkeiten. Ferner gibt es die Fachgruppen Sanitär Heizung Klima und Ofen- und Luftheizungsbauer sowie die Fachkommission Klempnerei.

Einmal im Monat finden die Bezirksmeistersitzungen statt, an denen die Vertreter der Bezirke und der Fachgruppen sowie der Vorstand teilnehmen. In den Bezirksmeistersitzungen werden die aktuellen technischen und wirtschaftlichen Anforderungen besprochen.

Aufgaben der Innung[Bearbeiten]

Wesentliche Aufgabe der Innung ist die Förderung der gewerblichen Interessen ihrer Mitglieder gegenüber Politik, Verbänden und öffentlicher Verwaltung. Darüber hinaus pflegt die Innung den Gemeingeist und die Berufsehre und fördert das gute Verhältnis zwischen Meistern, Gesellen und Lehrlingen. Die Innung steht ihren Mitgliedern beratend zur Seite und bietet umfassende Beratungsleistungen in den Bereichen Technik, Recht und Betriebswirtschaft an.

Eine zentrale Aufgabe ist die Betreuung der Ausbildung. Die Innung führt die Lehrlingsrolle und nimmt die Zwischen- und Gesellenprüfungen ab. Im Rahmen der Dualen Ausbildung wird zudem die Überbetriebliche Ausbildung umgesetzt. Darüber hinaus entwickelt sie eine Vielzahl von Weiterbildungsangeboten, die im SHK-Ausbildungszentrum Berlin angeboten werden.

Für eine verbesserte Berufsorientierung und die Gewinnung von Fachkräften engagiert sich die Innung SHK Berlin gemeinsam mit 15 anderen Berliner Innungen im Netzwerk Berufspraxis und im Projekt handwerk@school. Sie hat zudem die Ausbildungsstiftung HandWerk stiftet Zukunft gegründet.

Das SHK-Ausbildungszentrum Berlin mit etwa 4400 m² Schulungsfläche besteht seit Mai 1997. Es ist eines der modernsten Ausbildungsstätten Europas für das SHK-Handwerk und verfügt über 10 Werkstatträume für die Heizungstechnik (Gas, Öl, Erneuerbare Energien), Rohr- und Blechbearbeitung, Sanitärtechnik, Elektro- und Regelungstechnik sowie über acht Schulungsräume und ein Computerkabinett. Insgesamt können täglich bis zu 486 Auszubildende und Lehrgangsteilnehmer geschult werden. Das SHK-Ausbildungszentrum Berlin betreut pro Jahr rund 1.200 Ausbildungsverhältnisse, führt etwa 400 Gesellenprüfungen durch und die überbetriebliche Berufsausbildung für alle Berliner SHK-Betriebe. Innerhalb des Zentralverbandes Sanitär Heizung Klima (ZVSHK) hat das Ausbildungszentrum den Status eines Kompetenzzentrums Gebäude- und Energietechnik. Seit 2010 ist die gesamte Innung (Geschäftsstelle, SHK-Ausbildungszentrum Berlin) QM-zertifiziert nach DIN EN ISO 9001 sowie der Verordnung AZWV.

Weiterbildungsseminare werden mit folgenden Schwerpunkten angeboten:

Literatur[Bearbeiten]

  • Innung SHK Berlin (Hrsg.): 390 Jahre Innung Sanitär Heizung Klempner Klima Berlin 1617-2007. Ein geschichtlicher Rückblick im Wandel der Jahrhunderte. (Festschrift) Berlin 2007.

Weblinks[Bearbeiten]

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