Industrielle Logik

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Mit der Globalisierung wachsen Wirtschaft und Komplexität, Spezialisierung und Fachwissen. Um die Welt überschaubar und die Realität wieder fassbar zu machen, erscheinen ständig neue Erklärungen und Konzepte geziert mit faszinierenden Fachtermini.

Die Industrielle Logik ist ein neuer Begriff dieser Art, der seit den 1990er Jahren in der jüngeren Fachliteratur und in der Praxis verstärkt verwendet wird, jedoch von den einzelnen Autoren und Opponenten unterschiedlich interpretiert wird. Die Industrielle Logik wird hierbei als zentrale Begründung für diverse unternehmerische Aktivitäten verwendet und in der Presse häufig zitiert. Jeder ist sich einig: „die Industrielle Logik besticht.“ Und allein die Nennung des Begriffes dient in der Praxis „als entscheidendes Argument“, unternehmerische Strategien und Aktivitäten, Kooperationen und Fusionen und Übernahmen starten und durchsetzen zu können, um global Marktanteile, Umsätze und Gewinne zu steigern.

Daher wurde der Begriff innerhalb einer Disseration am Studienzentrum der Hohen Warte in 2010 umfassend definiert und gekennzeichnet. Hierzu wurden empirische wie theoretische Untersuchungen vorgenommen. Die Untersuchungen zeigen, dass es sich bei der Industriellen Logik um das Informations-, Erklärungs-, Denk- und Handlungsverständnis eines Unternehmens handelt. Die Industrielle Logik spiegelt dabei in komprimierter Weise die komplexen Rahmenbedingungen und Zusammenhänge von Unternehmen wider und beschreibt wie das Unternehmen funktioniert, wie Märkte und Branchen funktionieren in denen sich das Unternehmen befindet, wie sich Beziehungen zwischen Märkten, Branchen und Unternehmen darstellen lassen und wie diese Faktoren gesamthaft durch ökonomische, gesellschaftliche und natürliche Rahmenbedingungen beeinflusst werden und welche Aktivitäten für das Unternehmen daraus notwendig werden, um den wirtschaftlichen Erfolg langfristig zu sichern. Der wirtschaftliche Erfolg besteht in der Absicherung der Gewinnsituation durch stetige Verbesserung der Effizienz und Effektivität des Unternehmens.

Die Industrielle Logik steht somit für einen Entwicklungsprozess in den Wirtschaftswissenschaften und der Unternehmenspraxis zugleich, bei dem sich Unternehmen, ausgehend von der ursprünglich stark innenorientierten Sichtweise, zunehmend den umliegenden Umwelten und Anforderungen öffnen. Verstärkt etablieren sich Ansätze die Industrie- und Mikroökonomie miteinander zu verbinden und mit makroökonomischen Elementen anzureichern, um daraus ein ganzheitliches Denk- und Handlungsverständnis im strategischen Management zu entwickeln. Hierbei geht es um die Darstellung der Interdependenzen zwischen Makroökonomie, Märkten, Branchen und Unternehmen, die ein Systemdenken generieren und auch von der Unternehmensführung in der Praxis berücksichtigt werden müssen, wenn Unternehmen in einer komplexen Umwelt erfolgreich agieren wollen. Die Industrieökonomie gibt hierbei als praxisorientierte Verbindung von Betriebs- und Volkswirtschaftslehre zusammen mit der dargestellten wirtschaftswissenschaftlichen Perspektivenerweiterung mit gesellschaftlichen und ökologischen Themenstellungen die Systematik für das neue Denk- und Handlungsverständnis und damit namentlich den industrieökonomischen Charakter vor. Hierbei rückt der Blickwinkel der strategischen Interaktion in den Vordergrund. Hierzu wird das Unternehmen im Rahmen der gesamten Umwelt und dessen Wechselbeziehungen (Innen- und Außenorientierung) betrachtet, um der Praxis geeignete Konzepte zur zukunftsorientierten Sicherung der wirtschaftlichen Erfolge bereit zu stellen. Der Wissensfortschritt durch diesen Entwicklungsprozess in der modernen Industrieökonomik wurde jedoch bislang mit zunehmender Unsicherheit über die Richtigkeit des praktischen Handelns erkauft. Die Industrielle Logik soll hierbei helfen die Sicherheit praktischen Handels zu erhöhen, indem Entscheidungen und Aktivitäten in der Praxis objektiv vollzogen und nachvollziehbar dargestellt werden, um die reale Umsetzungschance von ausgewählten unternehmerischen Aktivitäten in der Unternehmensführungspraxis zu stärken. Das logische Denken soll hierbei der Praxis helfen die komplexen Problemstellungen und Zusammenhänge besser analysieren und hieraus objektiv nachvollziehbare Erkenntnisse und Herausforderungen darstellen zu können, um auf dieser Grundlage alternativ wählbare Handlungsmöglichkeiten und Lösungen abzuleiten, aus denen eine geeignete Strategie ausgewählt wird, die als industriell logischer Schritt dargestellt werden kann. Die Logik selbst resultiert also aus der Situation und der Umwelt in denen sich das Unternehmen befindet und erklärt den systematischen Übergang von der Makro- zur Mikroebene im Rahmen einer vom Unternehmen getroffen Handlungsauswahl. Diese Systemanalyse von Unternehmen und Umwelt als Voraussetzung zur Erkenntnisgewinnung soll helfen die analytische und synthetische Betrachtung eines Problems zu schaffen und einen blinden Symptom-Aktionismus auf Basis einzelner Managementkonzepte in der Praxis bestmöglich zu vermeiden.

Quelle: Dissertationsschrift "Industrielle Logik, ganzheitliche Unternehmensführung & erfolgreiches Management von Mergers & Acquisitions" von Matthias Szupories PhD. unter Betreuung von Univ.Prof. Dr. hab. Dr. Dr.h.c. mult. Peter Linnert

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