Hermann Georg Lechler
Hermann Georg Lechler (* 10. September 1912 in Stuttgart; † ebenda) war ein deutscher Maler und Grafiker.
Leben und Werk[Bearbeiten]
Lechler begann ab 1927 die handwerklich-künstlerischen Ausbildung als Lithograf (Steindrucker) in einer Kunstanstalt in Stuttgart. Von 1927 bis 1931 beteiligte er sich an Abendkursen für Modell-, Akt-, und Naturzeichnen und Malen und legte 1931 die Gesellenprüfung als Lithograf mit Auszeichnung ab. Bis 1934 war er ordentlicher Studierender an der „Stuttgarter Schule“ unter der Leitung von Professeor Bernhard Pankok in der Klasse von Professor F. H. Ernst Schneidler. Ab 1934 war er künstlerischer Lehrer an der Württembergischen Staatlichen Gewerbeschule, ab 1939 zusätzlich Lehrbeauftragter an der Akademie der Bildenden Künste in Stuttgart. Von 1941 - 1945 leistete er Kriegsdienst und geriet in amerikanische Kriegsgefangenschaft. Während des Kriegs war er Soldat in einer Panzer-Beobachtungsbatterie. Er fertigte Studienskizzen in Frankreich, Russland, Nordafrika. Daraus sind viele Sammelmappen mit Zeichnungen und Malereien entstanden unter dem Titel „Am Rande des großen Krieges“ und „Mein Tournistergepäck“ (nicht veröffentlicht). Während der Kriegsgefangenschaft in den USA gelang ihm gemeinsames künstlerisches Arbeiten mit Kameraden in den Abendstunden, verbunden mit Ausstellungen in den Prisoner of War Camps Mc.Lean in Texas und Fort Lewis in Washington.
1944 erfolgte ein Auftrag für ein repräsentatives Bildgeschenk anlässlich des Muttertags an die Stadt Amarillo in Texas. 1945, nach der Absolvierung einer „demokratischen Schulung“ in Fort Eustis im Staat Virginia, kehrte er nach Deutschland zurück. Den Dienst an der Akademie der Bildenden Künste in Stuttgart kündigte er.
Seit 1946 war er als selbständiger Maler und Grafiker für Verlage und Unternehmen in Industrie und Wirtschaft tätig, ab 1970 als freischaffender Künstler. In dieser Zeit entstanden neben vielen anderen Bildern die Bilder zum Zyklus „Meine Bilder, meine Welt“, der 54 Bildwerke aus zwei Jahrzehnten umfasst. Diese Bilder wurden im Februar 1992 anlässlich seines 80. Geburtstags im Künstlertreff in Stuttgart ausgestellt. Er hat eigentlich nie für andere, sondern immer nur für sich selbst gemalt.
„Die Leuchtkraft der Farbe ist das Wichtigste, alles andere ist nur Beigabe“
Hermann Georg Lechler war vom Bauhaus beeinflusst. Sicher nicht zufällig hat er mit seiner Frau und seinen drei Kindern bis zu seinem Tod in der Weißenhofsiedlung in Stuttgart gewohnt, die von Ludwig Mies van der Rohe und Le Corbusier anlässlich der Werkbundausstellung im Jahr 1927 in Stuttgart erbaut worden war.
Sein innovativer Beitrag zur Kunstgeschichte war eine Maltechnik, bei der Acrylfarben auf Japanpapier aufgetragen und anschließend mit Linolgravuren strukturiert werden.
Buchumschlag, -gestaltung[Bearbeiten]
- Kurt Becker: Auf Wiedersehen in Stuttgart. Veitsburg Verlag, Ravensburg 1963, DNB 450296393 (mit Fotos und Zeichnungen von Hermann Georg Lechler).
- Helmut Bechtel: Naturfotografie. Ulmer, Stuttgart 1979, ISBN 3-8001-7042-6 (Zeichnungen nach Skizzen des Verfassers von Burkard Kahl und Hermann Georg Lechler).
- Alfred Rapp: Bonn auf der Waage : Ist unser Staat wetterfest? Union Verlag, Stuttgart 1959, DNB 453914462 (Schutzumschlag und Einband gestaltet durch Hermann Georg Lechler).
- Monika Leist-Andre: Werkliches Schaffen: Ein Arbeitsbuch für Mädchen und Frauen. Union Verlag, Stuttgart 1957, DNB 452790867 (Umschlag und Einband gestaltet durch Hermann Georg Lechler).
- Gerhard Venzmer: Das Buch von der Entdeckung des Menschen: Forscher ringen um die Geheimnisse des menschlichen Organismus. Union Verlag, Stuttgart 1959, DNB 455215731 (Einbandentwurf von Hermann Georg Lechler).
Ausstellungen[Bearbeiten]
- 1992 Künstlertreff, Stuttgart (anlässlich des 80. Geburtstags)
Personendaten | |
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NAME | Lechler, Hermannn Georg |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Maler |
GEBURTSDATUM | 10. September 1912 |
GEBURTSORT | Stuttgart |
STERBEDATUM | 20. oder 21. Jahrhundert |
STERBEORT | Stuttgart |