Hermann-Friedrich Joppien

Aus MARJORIE-WIKI
Wechseln zu: Navigation, Suche
Joppien 1940 in Frankreich.

Hermann-Friedrich Joppien (* 19. Juli 1912 in Bochum; † 28. August 1941 bei Brjansk) war Jagdflieger der Luftwaffe im Zweiten Weltkrieg. Mit 70 Luftsiegen zählte er mit zu den erfolgreichsten Jagdpiloten des Krieges.

Biografie[Bearbeiten]

Jupp Joppien war der Sohn eines Arbeiters. 1917 siedelte die Familie aus beruflichen Gründen nach Bad Hersfeld über. Nach dem Besuch der Schule erlernte Joppien den Beruf eines Schriftsetzers.

Im Oktober 1931 trat er der Reichswehr bei. Dort wurde er dem 15. Infanterie-Regiment in Gießen zugeteilt. 1933 erfolgte seine Beförderung zum Unteroffizier. In seiner Freizeit absolvierte Joppien eine Ausbildung zum Flieger, die er mit Auszeichnung ablegte. Am 15. Oktober 1935 trat er zur Luftwaffe über, wo er Flugzeugführer wurde. Am 1. Oktober 1936 erfolgte seine Beförderung zum Unterfeldwebel, am 1. Februar 1937 die zum Feldwebel und am 1. Juli 1937 die zum Oberfeldwebel. 1938 kam er zur Offiziersausbildung an eine Kriegsschule. Am 23. Dezember 1938 erhielt er das Leutnantspatent.

Zunächst diente Joppien als Flugzeugführer und Staffeloffizier im Jagdgeschwader 2. Am 1. Juni 1939 wurde er zum Oberleutnant befördert. Zu dieser Zeit diente er als Technischer Offizier bei der Jagdgruppe 176, die später zur II. Gruppe des Zerstörergeschwaders 76 wurde. Vor Ausbruch des Zweiten Weltkrieges wurde Joppien zum Jagdgeschwader 51 versetzt. Mit dessen 1. Staffel nahm er im September 1939 am Deutschen Überfall auf Polen teil. Seinen ersten Luftsieg errang er am 23. November 1939 an der Westfront bei Zweibrücken, als er eine französische Morane-Saulnier MS.406 zur Bruchlandung zwang. Seine eigene Maschine wurde dabei am ebenfalls beschädigt, so dass sie sich bei der Landung überschlug; Joppien blieb jedoch unverletzt. Am 13. Dezember 1939 wurde ihm das Eiserne Kreuz II. Klasse verliehen. Im Westfeldzug im Frühjahr 1940 erhielt Joppien am 10. Juni 1941 das Eiserne Kreuz I. Klasse. Bis Ende August 1940 hatte er insgesamt elf Luftsiege errungen.

Am 6. August 1940 wurde er Staffelkapitän der 1. Staffel im Jagdgeschwader 51. In der Luftschlacht um England wurde er mit insgesamt 26 Luftsiegen einer der fünf erfolgreichsten deutschen Jagdflieger. Am 16. September 1940 erhielt er nach 21 Luftsiegen das Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes. Am 18. Oktober 1940 wurde er Kommandeur der I. Gruppe des Geschwaders. Am 22. April 1941 wurde Joppien im Wehrmachtsbericht genannt, und am 23. April 1941 erhielt er, nach nunmehr 41 Luftsiegen, das Eichenlaub zum Ritterkreuz. Es war die 11. Verleihung an einen Angehörigen der Wehrmacht und die 6. an einen Luftwaffenoffizier. Das Eichenlaub wurde ihm am 18. Mai 1941 in Berlin durch Hitler überreicht. Anschließend wurde das Jagdgeschwader 51 an die Ostfront verlegt. Bis Ende Juni 1941 stiegen Joppiens Abschüsse auf 51. Hierfür wurde er am 1. Juli 1941 erneut im Wehrmachtsbericht erwähnt. Bei seinem 58. Luftsieg am 5. Juli wurde Joppien verwundet und verbrachte mehrere Wochen im Lazarett und Genesungsurlaub.

Am 28. August 1941 stürzte Joppien während eines Angriffs auf eine sowjetische, von Jägern begleitete Bomberkette mit seiner Messerschmidt Bf 109 F-2 südwestlich von Brjansk ab und starb beim Aufschlagbrand. Leutnant Hans Fleig, der den Flug Joppiens begleitet hatte, gab an, dass Joppien nach dem Angriff auf eine Bomberkette wahrscheinlich durch einen russischen Begleitjäger oder einen Bomber aus dem Verband abgeschossen wurde. Joppiens Maschine ging nach Fleigs Aussagen in einen steuerlosen Sturzflug über und zerschellte gegen 12:20 Uhr.

Der Tod Joppiens wurde am 29. August 1941 im Wehrmachtsbericht erwähnt. Insgesamt flog er 270 Feindflüge, wobei er 70 Luftsiege errang.

Weblinks[Bearbeiten]

Literatur[Bearbeiten]

  • Peter Stockert: Die Eichenlaubträger 1940-1945', Band 1. Selbstverlag Peter Stockert, 2012, S. 97f
  • Franz Thomas: Die Eichenlaubträger 1939–1945 Band 1: A–K. Biblio-Verlag, Osnabrück 1997. ISBN 3-7648-2299-6, S. 331.
  Dieser Wikipedia-Artikel wurde, gemäß GFDL, CC-by-sa mit der kompletten History importiert.