Henriette von Schönaich-Carolath

Aus MARJORIE-WIKI
Wechseln zu: Navigation, Suche
Prinzessin Henriette, ihre Mutter Hermine und ihr Stiefvater Kaiser Wilhelm II., März 1931.
Prinzessin Henriette, ihre Mutter Hermine und ihr Stiefvater Kaiser Wilhelm II., März 1931.

Prinzessin Henriette von Schönaich-Carolath (vollständiger Name Henriette Hermine Wanda Ida Luise; * 25. November 1918 in Berlin; † 16. März 1972 in Neuendettelsau, Mittelfranken) war die jüngste Tochter von Fürst Johann Georg von Schönaich-Carolath und Prinzessin Hermine Reuss von Greiz , der zweiten Ehefrau von Kaiser Wilhelm II..[1]

Frühes Leben[Bearbeiten]

Henriette wurde nach Ende der Monarchie als jüngstes der fünf Kinder ihrer Eltern geboren. Nachdem ihr Vater 1920 an Tuberkulose starb, war ihre Mutter nun verwitwet und musste sich alleine die Kinder kümmern. Prinzessin Hermine Reuss von Greiz heiratete 1922 Kaiser Wilhelm II., den letzten deutschen Kaiser. Die Ehe hielt bis zu seinem Tod im Jahre 1941.

Nach der Heirat folgte ihre Mutter ihrem zweiten Ehemann in seine Exilresidenz ins Haus Doorn in den Niederlanden. Da sie fünf kleine Kinder hatte, wurde beschlossen, dass nur Henriette mit ihr kommen würde, um bei ihnen zu leben. Die drei Söhne und die älteste Tochter blieben in Berlin. Kaiser Wilhelm schien echte Zuneigung für Henriette zu empfinden. Eigentlich mischte er sich nicht in die Angelegenheiten seiner Stiefkinder ein, nur wenn es um Henriette ging.

Die Breslauer Kunstfotografin Elfriede Reichelt (1883–1953) durfte Wilhelm II. und seine Familie im niederländischen Exil in den 1920er Jahren des Öfteren porträtieren. In der Deutschen Fotothek ist zum Beispiel ein Porträt inventarisiert, das den Ex-Monarchen mit seiner kleinen Stieftochter zeigt. Es trägt den Titel „Doorn. Kaiser Wilhelm II. mit Prinzessin Henriette Schoenaich-Carolath im Arm“.[2] Ein weiteres Porträtfoto von Elfriede Reichelt zeigt Henriette von Schönaich-Carolath mit dem Familienhund: „Prinzessin Henriette von Schoenaich-Carolath mit Schäferhund "Arno"“.[3] Dieses wurde unter anderem 1925 in Reichelts Ausstellung im Museum der Bildenden Künste in Breslau gezeigt und damals in der Illustrierten Wochenbeilage der Schlesischen Zeitung publiziert.[4]

Wie ihre ältere Schwester Caroline Hermine (1910–1992) 1932/33, absolvierte Henriette von Schönaich-Carolath 1936/37 ein sogenanntes Maidenjahr[5] in der 1901 auf Initiative von Ida von Kortzfleisch gegründeten Wirtschaftlichen Frauenschule Obernkirchen. Eine ihrer Mitschülerinnen war in diesem Jahrgang Verena (* 1920), die jüngste Tochter von Siegfried Wagner und Enkelin Richard Wagners, die 1943 Bodo Lafferentz heiratete.[6]

Ehe und letzte Jahre[Bearbeiten]

Am 6. August 1940 gab der ehemalige deutsche Kaiser die Heirat zwischen Henriette und Prinz Karl Franz von Preußen (1916-1975) bekannt. Karl Franz war der Sohn von Prinz Joachim von Preußen und Prinzessin Marie Auguste von Anhalt. Sie heirateten am 1. Oktober 1940 in Doorn.

Aus der Ehe gingen drei Söhne hervor, von denen einer jedoch früh starb:

Henriettes Ehe wurde am 5. September 1946 geschieden. Sie starb am 16. März 1972 in Neuendettelsau mit 53 Jahren.[1]

Titel[Bearbeiten]

  • 25. November 1918 bis 1. Oktober 1940: Ihre Durchlaucht Prinzessin Henriette von Schönaich-Carolath
  • 1. Oktober 1940 bis 5. September 1946: Ihre Königliche Hoheit Prinzessin Karl Franz von Preußen
  • 5. September 1946 bis 16. März 1972: Ihre Durchlaucht Prinzessin Henriette von Schönaich-Carolath

Literatur[Bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten]

  1. 1,0 1,1 Darryl Lundy: The Peerage: Henriette Hermine Wanda Ida Luise Prinzessin von Schönaich-Carolath (englisch) In: John Cardinal's Second Site. thepeerage.com. 1. Februar 2013. Abgerufen am 2014-08-169.
  2. Elfriede Reichelt um 1925: „Doorn. Kaiser Wilhelm II. mit Prinzessin Henriette Schoenaich-Carolath im Arm“. Münchner Stadtmuseum, Sammlung Fotografie, Signatur/Inventar-Nr.: FM-2005/384.358.o Behandelt in: Verena Faber (2011): Elfriede Reichelt (1883-1953). Atelierfotografie zwischen Tradition und Moderne. Dissertation, LMU München. Bd. 2, Werkverzeichnis, Nr. 472.
  3. Portraitfoto von Elfriede Reichelt in der Deutschen Fotothek, um 1925, Titel: „Prinzessin Henriette von Schoenaich-Carolath mit Schäferhund "Arno"“, Münchner Stadtmuseum, Sammlung Fotografie, Signatur/Inventar-Nr.: FM-2005/384.99. Behandelt in: Verena Faber a.a.O., Werkverzeichnis, Nr. 436.
  4. Illustrierte Wochenbeilage der Schlesischen Zeitung, Nr. 49 (Sonnabend 5. Dezember 1925), S. 2: "Aus einer Ausstellung von Photographien von Elfriede Reichelt im Museum der Bildenden Künste in Breslau."
  5. Handbuch der deutschen Bildungsgeschichte, hgg. von Christa Berg, Band 5: 1918–1945, Die Weimarer Republik und die nationalsozialistische Diktatur, hgg. von Dieter Langewiesche und Heinz-Elmar Tenorth, München 1989, S. 296 (Digitalisat)
  6. Ortrud Wörner-Heil, Adelige Frauen als Pionierinnen der Berufsbildung: die ländliche Hauswirtschaft und der Reifensteiner Verband, Kassel 2010, ISBN 978-3-89958-904-7, S. 384 (Digitalisat)
Info Sign.svg Dieser Wikipedia-Artikel wurde, gemäß GFDL, CC-by-sa mit der kompletten History importiert.