Helene Hering-Herber

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Helene Hering-Herber (2006)

Helene Hering-Herber (* Mai 1946 in Frankfurt am Main; † August 2016 ebenda) war eine deutsche Malerin.

Leben[Bearbeiten]

Helene Hering-Herber wurde im Mai 1946 in Frankfurt am Main geboren. Nach Dekorateurlehre und Werkkunstschule war sie freiberuflich tätig im Ausstellungs-, Messe- und Kulturbereich. Es folgte ein Politologie- und Sprachenstudium in Berlin, London und Paris und die Mitarbeit bei verschiedenen Frauenfilm-Projekten in Frankreich, Großbritannien und Deutschland. Anfang der 1980er-Jahre entstanden eigene Filmarbeiten: La Réligieuse, Völlig normal, Das konfiszierte Leben, die u.a. bei Filmfestivals in Berlin, Osnabrück, Köln und Frankfurt am Main ausgewählt und präsentiert wurden. In den 1990er-Jahren begann sie ihre Malerei öffentlich auszustellen, u.a. in Frankfurt am Main, Berlin, Köln, Mailand und New York. Helene Hering-Herber verstarb im August 2016 in Frankfurt am Main.

Werk[Bearbeiten]

Das Werk von Helene Hering-Herber umfasst Malerei, Collagen und Chemiegramme sowie Film- und Fotoarbeiten. Den Hauptteil macht eine bevorzugt großformatige abstrakte Malerei aus. Charakteristisch ist hierbei eine ineinandergreifende Farbschichtung, die Verarbeitung von vermittels Metallpaste entstandenen Oxidationsprozessen in Quarzsand, Kies, Pigment und Lack und eine damit einhergehende reliefartige Struktur. Zudem die Einarbeitung von Schriftzeichen oder dokumentarischen Strukturen wie z.B. eingearbeiteten Fundstücken und das wiederholte Auftreten der Farbe Blau. Der Großteil ihres Werkes ist schlicht durchnummeriert. Erst in späterer Schaffensphase sind Bildbetitelungen zu finden.

Studienaufenthalte: Bretagne, Paris, Provence, Venedig, Toskana, Umbrien, Sizilien.

Ihre Arbeiten befinden sich in privatem und öffentlichem Besitz.

„Ich gehöre zu den Menschen, die ihre Bilder nur ungern interpretieren.“[1]

Ausstellungsbeteiligungen (Auswahl)[Bearbeiten]

  • 1983 Copy Mail Art Berlin, Mailand und New York
  • 1994 Null ist gleich zwei - Lyrik und Malerei, Literaturhaus Berlin
  • 1995 Versinterter Dornbusch - Lyrik, Malerei und Neue Musik, Bezirkskulturamt von Berlin-Tempelhof
  • 2011 Atelier d'Artistes "Portes Ouvertes", Ivry-sur-Seine, Paris

Einzelausstellungen (Auswahl)[Bearbeiten]

  • 1983 Abenteuer-Traum-Erotik - Collagen, Copy-Art und Chemiegramme, Paramount, Berlin
  • 1986 Polaroids Foto-Galerie, Berlin
  • 1990 Malerei Galerie Kunstschalter, Köln
  • 1995 Über Wege.Namenlos Schmiede Wettig-Galerie, Nieder-Olm/Mainz
  • 1996 Stille Zeichen - Schatten aus Licht Galerie artificia, Berlin
  • 1996-1997 Innen.Zeit.Raum Schmiede Wettig-Galerie, Nieder-Olm/Mainz
  • 1997 Ferne Orte einer geborgten Zeit Galerie artificia, Berlin
  • 1997 Ferne Orte einer geborgten Zeit Museum des Bezirksamtes Berlin-Tempelhof
  • 2001 Vom Verschwinden der Zeit Museum Undenheim/ Bingen
  • 2003 Fremd.Spuren Schloss Sörgenloch/ Mainz
  • 2004 spurensuche.namenlos I Bikinihaus - ehemals Staatliche Kunsthalle Berlin
  • 2005 spurensuche.namenlos II Bikinihaus - ehemals Staatliche Kunsthalle Berlin
  • 2006 Zwischen.Zeit.Raum Kunstverein Eisenturm Mainz e.V., Mainz
  • 2007 Ferne Orte. Fremde Zeichen Bikinihaus - ehemals Staatliche Kunsthalle Berlin
  • 2008 19 Sekunden zwischen Blau Malerei Helene Hering-Herber/musikalische Kompositionen Marco Trochelmann (Fujara) Unterirdische Reinwasserhalle, Berlin-Grunewald
  • 2011 Kunst im CCB - Medizinisches Versorgungszentrum Frankfurt/Main
  • 2013 30 Jahre Atelier Galerie, Atelier Galerie Hering-Herber, Frankfurt/Main
  • seit 2009 Dauerausstellung in der Augur Capital Group, Frankfurt/Main
  • 2008 + 2010 Kunst-Auktion der Aids-Hilfe Mainz
  • 2009-2011 OPEN DOORS, Frankfurter Künstler öffnen ihre Ateliers
  • 2012 + 2014 Frankfurter Ateliertage, Frankfurter Künstler öffnen ihre Ateliers

Pressestimmen[Bearbeiten]

„Helenes Bilder sind phantastisch, surrealistisch, geheimnisvoll. Sie sind nur intuitiv zu verstehen, so wie sie entstanden sind. Sie sind Auslöser für Träume, und jede soll dieses Geheimnis für sich selbst lüften.“[2]

„Scheint ein Bild bei der ersten Betrachtung aus der Ferne noch eine homogene Farbfläche zu sein, so offenbaren sich dem Betrachter auf den zweiten und jeden weiteren Blick weitere Elemente, die aus der Tiefe ans Licht treten, wie Formen, die sich aus einem Nebel lösen und sich dem Betrachter erst beim Näherkommen zu erkennen geben.“[3]

„Die Werke von Helene Hering-Herber bestechen durch ihre lebendige Farbgebung....Verschlüsselte Landschaften und träumerische Orte. Es sind Orte, die sich nicht genau definieren, nicht genau orten lassen, in die man ein-, aber so schnell nicht wieder auftaucht.“[4]

Impressionen[Bearbeiten]

„Fragmentarische Codes sind „nur“ gesetzt, entziehen sich so der Deutung und werfen den Betrachter somit auf sich selbst zurück….dieser „Nicht-Festlegung“, in rationaler als auch in emotionaler Hinsicht, und in der damit entstehenden Wechselseitigkeit von Form- und Farbkomposition, fühlte sich Helene Hering-Herber in ihrer künstlerischen Arbeit verpflichtet.“

Barbara Pohle April 2014

„Ich muss mich einlassen auf die Traum- und Zaubersphäre, muss in mir selbst wühlen und graben, um das zu entdecken, was mir und dem Bild gemeinsam ist: Das in den Tiefen des ererbten Bewusstseins verankerte Wiedererkennen von Räumen außerhalb unseres Raums, von Zeiten vor oder gar außerhalb unserer Zeit. Es sind Ausflüge zu den Wurzeln. Zu den verloren geglaubten Erinnerungen.“[5]

„Wie jeder Künstler lädt Hering-Herber uns zu neuen Erfahrungen ein, ihre Kraft und Intensität spornt uns an, nach der Kraft und Intensität unseres eigenen Lebens zu suchen, die wir so leicht vergessen, sie heben uns in eine Sphäre, die weit über oder unter oder hinter dem Atmosphärischen liegt. Sie lädt uns zu einem Dialog ein, zu unmittelbaren und persönlichen Erfahrungen.“[6]

„Bilder namenlose, von denen man sich kein EINZIGES Bild wird machen können. Und wenn so, werden sie singen.

Eine Musik, von der man sich keine EINZIGE Partitur wird herstellen können. Und wenn so, werden sie tanzen.

Nicht zu fassen.

Stille Herausforderungen.“

Merve Lowien Oktober 1990

Weblink[Bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten]

  1. aus: "Besuch im Atelier", von Danijel Majic, Frankfurter Rundschau 22.10.2010
  2. "Träume und Trümmerhaufen", von C.S., TAZ 30.9.1983
  3. "Auf der Spur der Vergänglichkeit, Ausstellung im Undenheimer Heimatmuseum", von Andreas Lerg, Rhein Main Presse, 14.3.2001
  4. "Traumlandschaften in satten Tönen", von Stefanie Vorbeck, Mainzer Allgemeine 10.4.2006
  5. aus: Ausstellungskatalog "spurensuche.namenlos", Berlin 2004, Waldtraut Lewin.
  6. aus: Ausstellungskatalog "Ferne Orte.Fremde Zeichen", Berlin 2007, Mirjam Pressler.
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