Heinz-Jürgen Pitzing

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Heinz-Jürgen Pitzing 2013

Heinz-Jürgen Pitzing (* 1952 in Hamm) ist ein deutscher Sozialwirt und Psychotherapeut in Stuttgart.

Leben[Bearbeiten]

Pitzing machte zunächst eine Radio- und Fernsehtechniker-Lehre, später Abitur im Abendgymnasium Dortmund und begann ein Psychologiestudium an der TU Berlin, das er 1988 abschloss. Er absolvierte Zusatzausbildungen zum Verhaltenstherapeuten (DGVT), zum Sozialwirt (FH Esslingen, 1999), zum Supervisor sowie zum Mediator. Er ist seit 1999 als Psychologischer Psychotherapeut approbiert.

Seinen beruflichen Werdegang als Psychologe begann er 1988 im Kinder- und Jugendpsychiatrischen Dienst Berlin-Charlottenburg; von 1989-1990 war er in der Jugendberatung JOKER Wilmersdorf und danach beim Berliner Anti-Drogen-Verein tätig, wo er von 1992-1994 eine Reha-Einrichtung leitete. Jürgen Pitzing wechselte nach Alpirsbach Baden-Württemberg und leitete dort die Fachklinik nebst Reha-Einrichtung für Drogenabhängige. Seit 2000 arbeitet er in der 1998 aufgebauten Psychotherapeutischen Ambulanz für Gewalt- und Sexualstraftäter des Vereins Bewährungshilfe Stuttgart.[1]

Jürgen Pitzing ist mit Sara Niese verheiratet, Psychologin und Senior Manager bei Daimler[2]; beide leben in Stuttgart.

Leistungen[Bearbeiten]

Bekannt wurde er als einer der wenigen deutschen Psychotherapeuten, die sich um die Diagnostik, Therapie und Rehabilitation von Sexualstraftätern bemühen und sogenannte Täterarbeit bemühen, also um die Durchführung gerichtlich angewiesener ambulanter Straftäterbehandlungen.[3] Pitzing entwickelte eine Einrichtung innerhalb der Stuttgarter Bewährungshilfe weiter in Richtung hin auf eine forensische Ambulanz für Gewalt- und Sexualstraftäter für Strafentlassene mit Führungsaufsicht.[4] Der Karlsruher Richter Böhm hält diese Ambulanz in ihrem Konzept für führend in ganz Deutschland.[5][6] Für online Focus formulierte Pitzing es so: „Wir haben sehr stabile Therapieverläufe und weniger Abbrüche als üblich. Die Rückfallquote meiner Klienten liegt bei unter zehn Prozent“.[7] In diesem Kontext hielt Pitzing Vorträge, wirkte als Diskussionsleiter[8] und verfasste einige Aufsätze für einschlägige Zeitschriften sowie für Sammelbände.

Vorträge

  • Therapie für Täter ist ein Beitrag zum Opferschutz Deutscher Präventionstag 2009[9]

Mitgliedschaften und Funktionen[Bearbeiten]

  • Mitglied der DGVT seit 1984
  • von 1989-1992 Redakteur der DGVT-Zeitschrift Verhaltenstherapie und Psychosoziale Praxis
  • 1991-1994 Vorstand im 'Therapieladen e.V.' Berlin
  • 2006-2010 Delegierter in der Vertretungsversammlung der Landespsychotherapeutenkammer von Baden-Württemberg
  • 2008-2010 Vorstandsmitglied und Rechnungsführer der LPK-BW
  • seit 2008 Mitglied der Vertreterversammlung des Versorgungswerks der Psychotherapeutenkammer von NRW[10]
  • seit 2010 Vorsitzender des Haushaltsausschusses der LPK-BW[11]

Schriften[Bearbeiten]

  • Die Arbeit der psychotherapeutischen Ambulanz für Sexualstraftäter des Vereins für Bewährungshilfe Stuttgart e.V. In: Bewährungshilfe, 48(4), Mönchengladbach, 383-391, 2001.
  • Psychotherapeutische Ambulanz für Sexualstraftäter: Grundlagen, Konzeption, Darstellung; Eigenverlag Bewährungshilfe Stuttgart, (35 S.) 2002
  • Die Ambulante Psychotherapie von Sexualstraftätern – Diskrepanz zwischen Gesetzgebung und Praxis. In: What works? Neue Ansätze der Straffälligenhilfe auf dem Prüfstand. Hrg.: Cornel/Nickolai, Freiburg i.B., 138-160, 2004.
  • Ambulante Psychotherapie von Sexualstraftätern - Ist Therapie mit Kontrolle vereinbar? In: Freiheit und Unfreiheit – Arbeit mit Straftätern und außerhalb des Justizvollzuges. Hrg.: Rehm/Nanninga/Thiel, Herbolzheim, 458- 469, 2004.
  • Ambulante Psychotherapie von Sexualstraftätern ist ein Beitrag zum Opferschutz. Ist Therapie mit Kontrolle vereinbar? In: Verhaltenstherapie und Psychosoziale Praxis, 01/2004
  • Ambulante Psychotherapie von Sexualstraftätern bei Strafaussetzung »Diskrepanz zwischen Gesetzgebung und Praxis«. In: Rudolf Egg (Hrsg.): Ambulante Nachsorge nach Straf- und Maßregelvollzug, Kriminologie und Praxis, Kriminologische Zentralstelle Wiesbaden, 65-85, 2004; Wiederabdruck in: In: Sozialtherapie im Justizvollzug – Aktuelle Konzepte, Erfahrungen und Kooperationsmodelle. Hrg.: Wischka, B./Rehder, U./Specht, F./Foppe,E. und Willems, R., Lingen, 383-382, 2005.
  • Justiz und Psychotherapie mit gefährlichen Sexualstraftätern – Ausführungen zum Gesetz der Bundesregierung zur Reform der Führungsaufsicht (Bundesgesetzblatt Jg. 2007 Teil I Nr. 13, Berlin, 17. April 2007). In: Verhaltenstherapie und Psychosoziale Praxis, 39 (2), Rosa Beilagen. Jahrgang 02/07, 17-22, 2007.
  • (mit Henner Will): Psychotherapeutische Behandlung von Sexualstraftätern. In: Praxis der Psychotherapie, 3.-5. Auflage, Kap. VI/50 Krankheitsbilder. Stuttgart, 677-688, 2011.
  • Entwicklung der Psychotherapeutischen Ambulanz für Sexualstraftäter in Stuttgart zu einer »Forensischen Ambulanz« für Straftäter. In: Forensische Psychiatrie und Psychotherapie – Werkstattschriften, Volume 18, 2011 (2). Lengerich, 62-92, 2011.

Weblinks[Bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten]

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