Heiligenzyklus St. Maria (Schloss Zeil)

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Heiligenzyklus St. Maria Schloss Zeil ({{{künstler}}})
Heiligenzyklus St. Maria Schloss Zeil
, 1939
Fresko
10000 × 4500 cm
Pfarrkirche St. Maria (Schloss Zeil)

Der Heiligenzyklus St. Maria (Schloss Zeil) ist das im Kriegsjahr 1939 von August Braun aus Wangen im Allgäu gemalte zentrale Deckenfresko in der römisch-katholischen Pfarrkirche St. Maria Schloss Zeil in Leutkirch im Allgäu.

Der Entwurf stammt von Erich August Fürst von Waldburg zu Zeil und Trauchburg. Auf dem ovalen Fresko sind siebenundvierzig Heilige und Nichtheilige abgebildet, die in mittelbarer oder unmittelbarer Verbindung zum welfisch-staufischen Adelshaus Waldburg-Zeil stehen.

Rosenkranzübergabe, Heilige, Kaiser und Mönche[Bearbeiten]

Ganz oben beginnend thront das Jesuskind auf dem Schoss seiner Mutter Maria. Es übergibt den Rosenkranz an Dominikus. Auf der linken Seite steht Katharina von Siena, die Papst Paul VI. zur Kirchenlehrerin erhoben hat und zahlreiche Engel. Auf der Wolkenebene darunter Personen, die zeitlich am des Ende der Völkerwanderung gelebt haben. Gregor der Große, er ist auch unter dem Namen Gregor Dialogus bekannt und ist der jüngste der vier lateinischen Kirchenlehrer der Spätantike. Dahinter steht Augustinus von Canterbury, Missionar in England. Beide starben im Jahre 604 n. Chr. Rechts davon Isidor von Sevilla, Schutzpatron Spaniens, Verfasser der Etymologiae. Jahrhunderte vor dem Einfall der Mauren in Spanien, faßte er das Wissen der Antike in einem enzyklopädischen Werk zusammen. Er kann aber auch zu den letzten Autoren der Spätantike gezählt werden, weil er das antike Wissen sammelte und ordnete. Der König des westgotischen Reiches Sisebut steht als Auftraggeber hinter seinem Berater Isidor von Sevilla. Die erste weströmische Kaiserin Galla Placidia rechts daneben hat das römische Reich dem Christentum erhalten.

Es folgt ein Gruppe von drei Mönchen. Einer davon ist Benedikt von Nursia Patriarchen der abendländischen Mönche, der mit seiner Regel die Grundlage des christlichen Ordenswesens schuf. Daneben sind die Patrone und Glaubensboten des Allgäus, der irische Missionar Gallus und der Benediktinermönch Magnus von Füssen zu sehen. Auf diese Gruppe regionaler Glaubensboten folgt Bonifatius Apostel Deutschlands, Reformer und Organisator der fränkischen Kirche. Neben ihm steht Benedikt von Aniane.

Dahinter ist Karl den Großen sowie seinen Sohn Ludwig den Frommen und Widukind von Egern, den Sachsenführer, der im Kampf gegen Karl unterlag und sich daraufhin 785 taufen ließ. Schräg dahinter folgt Otto der Große, der die Herzogsgewalt einschränkte und sich vermehrt auf die geistlichen Fürsten stützte, seine Gemahlin Adelheid von Burgund sowie sein Bruder Bruno, Erzbischof von Köln und Kanzler des Reichs. Adelheid eine Kaiserin des mittelalterlichen römischen Reiches und wird auch als Heilige verehrt. Zu ihren Füßen sitzen Bischof Bernward von Hildesheim, der Vormund Kaiser Ottos III., und Kaiser Heinrich II., der Gründer des Bistums Bamberg mit seiner Gemahlin Kunigunde von Luxemburg.

Links außen schließen sich nach den weltlichen Kaisern wieder Ordensleute an. Bernhard von Clairvaux der Abt des Reformordens der Zisterzienser und Bruno der Gründer des Kartäuserordens.

Kaiser, Kirchenlehrer, Päpste und Philosophen[Bearbeiten]

Es folgt rechts daneben Thomas von Aquin, der größte kirchliche Philosoph und Theologe des Mittelalters und sein Lehrer, der Dominikaner Albertus Magnus, der bedeutende Theologe und Naturwissenschaftler. Links außen der Begründer des Bettelordens Franz von Assisi, dessen Predigten eine gewaltige religiöse Erneuerungsbewegung auslösten, sowie Dante und Friedrich, der nach heftigem Kampf mit dem Papsttum 1245 durch das Konzil von Trient abgesetzt wurde. Links außen eine Gruppe bestehtend aus Kaiser Karl V., der wiederholt versuchte, nach der Reformation die eine Kirche zu bewahren, und sein Sohn Philipp II., der bei Seeschlacht von Lepanto über die Türken siegte und den Jesuitenorden förderte. Der Stifter dieses Ordens, Ignatius von Loyola ist umringt von seinen Schülern Franz Borgia und Petrus Canisius, dem deutschen Vertreter der Gegenreformation. Darunterfolgen die Päpste der Neuzeit: Leo XIII., der die Beendigung des Kulturkampfes in Deutschland im Konflikt zwischen Staat und Kirche erreichte, Pius X., der die Kinderkommunion einführte, und Pius XI., der die Priesterweihe in den Missionsländern begann.

Neuzeit[Bearbeiten]

Wappen Waldburg - Es dominierien die staufischen Farben schwarz-gelb

In Ebene III befinden wir uns in der Neuzeit. Sie wendet sich ausschließlich Personen zu, die mit der Geschichte des Hauses Waldburg-Zeil unmittelbar verbunden sind. Willibald, daneben sein angelsächsischer Bruder ein Neffe des Bonifatius, Wunibald und Walburga, Nichte des Bonifatius sind die drei Schutzpatrone des Adelshauses. Unterhalb dieser Gruppe links Otto von Waldburg, Bischof von Augsburg und Kurienkardinal und ein weitere Namensträger des Namens Otto, Otto von Waldburg Bischof von Konstanz. Auf dem Pferd Truchsess Froben, der das Schloss von 1599 bis 1614 erbauen lies. Rechts von ihm im roten Wams, der Unterjacke der fränkischen Reiter stehend, Christoph von Waldburg-Friedberg-Scheer. Er führte die Verehrung der Hauspatrone ein. Links daneben Graf Franz Anton von Waldburg-Zeil im Reichstruchsessenornat. Nachfolgend die beiden Fürstbischöfe von Chiemsee aus dem gräflichen Hause Zeil Ferdinand Christoph und Sigmund Christoph von Zeil und Trauchburg.

Ganz links außen im der milden Licht der untergehenden Sonne Georg Wilhelm Friedrich Hegel. Er war ein wichtiger Vertreter des Deutschen Idealismus und seine Ideen beflügelten die Aufklärung. Hegels Philosophie gilt als einer der zentralen Ausgangspunkte für den Marxismus. Hegels Werke übten entscheidenden Einfluss auf die Existenzphilosophie Søren Kierkegaards und den französischen Existentialismus Jean-Paul Sartres.

Am rechten Bildrand trägt ein Engel die Kartusche mit den Familienwappen. Darunter links Fernansicht des Schlosses Zeil.

Georg III. Truchsess von Waldburg-Zeil[Bearbeiten]

Es fehlt Georg III. Truchsess von Waldburg-Zeil genannt der Bauernjörg, Heerführer und eigentlich der bekannteste Vertreter des Hauses Waldburg im 16. Jahrhundert. Er hatte im Heiligen Römischen Reich ab 1525 das Erbtruchsessenamt inne und führte dieses als Bestandteil seines Namens. 1508 diente er Herzog Ulrich von Württemberg und half ihm bei der Niederschlagung des Armen Konrad-Aufstandes, 1516 kämpfte er für Bayern an der Seite Kaiser Maximilians in Oberitalien gegen Frankreich und die lombardischen Städte. In den Folgejahren führte er vor allem Aufträge für den Schwäbischen Bund aus. 1519 vertrieb er in dessen Auftrag seinen ehemaligen Herrn Herzog Ulrich aus Württemberg.

Literatur[Bearbeiten]

  • Erich von Waldburg-Zeil: Schloß Zeil. München 1953
  • Rudolph Rau: Schloß Zeil. München 1962

Weblinks[Bearbeiten]

 Commons: Pfarrkirche St. Maria (Schloss Zeil) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

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