Hands-on-Mentalität

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Der Begriff Hands-on-Mentalität ist insbesondere im Personalwesen von Unternehmen gebräuchlich. Häufig wird er in Stellenanzeigen als erforderliche Eigenschaft, die ein Bewerber aufweisen muss, angegeben.

Der Begriff leitet sich aus dem englischen hands-on ab, was so viel wie praktisch bedeutet. Verbunden mit dem Wort Mentalität ist die Fähigkeit gemeint, geplante Vorhaben praktisch umsetzen zu können (auch mit Umsetzungsstärke, Proaktivität oder Handlungsorientiertheit umschreibbar). Ebenso häufig wird dabei auch eine Einstellung von Managern angesprochen, Probleme selbst zu lösen oder mit anzupacken. Sinn und Zweck ist dabei die Abgrenzung von einer Delegations-Mentalität, bei der ein Manager die Aufgaben nur verteilt, ohne sich selbst an ihrer Ausführung zu beteiligen.

Die Konstruktion eines englischen mit einem deutschen Begriff wird häufig als Sprachpanscherei bezeichnet (Future-Denken, Sunshine-Tarif usw.). Bei Hands-on-Mentalität kann zusätzlich von einer Worthülse ohne Aussagekraft gesprochen werden, da der Begriff so gut wie bedeutungslos ist. Praktische Umsetzung von Ideen oder Vorhaben dürften in annähernd allen üblichen Berufen Grundvoraussetzung sein. Selbst ein vorrangig denkender Geisteswissenschaftler muss seine Gedanken verschriftlichen oder in der Lehre weitergeben, was zugleich praktische Umsetzung bedeutet. Adorno hat selbst den Denkprozess an sich als Praxis bezeichnet.

Um die Aussagelosigkeit dieser Eigenschaft zu vermeiden, werden im Anforderungsprofil einer Stellenausschreibung oft verstärkende Begriffe wie ausgeprägt, ausgesprochen oder zielstrebig vorangestellt.

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