Hadwig Soyoye-Rothschädl

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Hadwig Soyoye-Rothschädl (* 30. Dezember 1962 in Salzburg) ist eine österreichische Politikerin, Gründerin und Bundeskoordinatorin von DIE LINKE Österreich.

Hadwig Soyoye-Rothschädl

Ausbildung und Beruf[Bearbeiten]

Soyoye-Rothschädl besuchte die Volksschule in Salzburg-Mülln, legte die Matura am Bundesrealgymnasium Akademiestraße ab. Anschließend absolvierte sie einen einjährigen Sprachaufenthalt an der Université de Nancy in Frankreich. 1994 schloss sie ihr Studium, Landschaftsökologie und Landschaftsgestaltung, an der Universität für Bodenkultur Wien ab. In ihrer Diplomarbeit dokumentierte sie ein dreijähriges Forschungsprojekt im Bereich Altlastensanierung/Deponietechnik der Hausmülldeponie St. Valentin am Institut für Angewandte Geologie. 1998–2010 war sie als selbstständige Landschaftsarchitektin mit Schwerpunkt in der kommunalen Freiraumplanung tätig. 2010–2012 absolvierte sie die Mediendesignakademie. Seither arbeitet sie als Universitätslektorin (Raumordnung, Landschaftsplanung, Umweltrecht), Beraterin im Bereich Freiraum[1] und selbständige Grafikerin.

Politische Laufbahn[Bearbeiten]

Soyoye-Rothschädl stammt aus einer politisch aktiven Familie: Ihr Großvater Franz Rothschädl (1905–1981) war Mitglied des Verbands der Unabhängigen (VdU), der Vorläuferpartei der Freiheitlichen und von 1953–1964 Gemeinderat, davon ab 1956 als Klubobmann (Mitglied im Stadtsenat, Vorsitzender des Bauausschusses). Ihre Schwester Elrun Rothschädl (1957–2009) baute die KPÖ in Salzburg mit auf, war Mitorganisatorin und Sprecherin auf der größten österreichischen Friedensdemonstration von 1983 mit rd. 100.000 TeilnehmerInnen, Gründerin des Salzburger Friedensbüros sowie langjährige Leiterin des Saftladens[2], einer Sozialeinrichtung der Haftentlassenenhilfe. Soyoye-Rothschädl war ab 1988 Mitglied der SPÖ Ottakring und ab 2004 der SPÖ Salzburg-Stadt, Sektion Aigen. Sie leitete dabei den Arbeitskreis Umwelt und Nachhaltigkeit des Renner Instituts Salzburg, der sozialdemokratischen Parteiakademie, und hielt in dem Zusammenhang Fortbildungsveranstaltungen für GemeindemandadarInnen ab. 2009 trat sie aus der Partei aus. Sie begründete ihren Austritt mit demokratiepolitischen Defiziten, mangelnder Öffnung für zukunftsrelevante Themen und globalisierungsfreundlicher Politik der Partei.

2013 gründete sie Die Linke-Österreich[3][4], der sie als Bundeskoordinatorin vorsteht. 2014 trat Die Linke erstmals zur Gemeinderatswahl in Salzburg[5][6] an.[7] Die Linke-Österreich ist eine unabhängige Neugründung mit den Schwerpunkten Regionalisierung, Neue Demokratie, Grundeinkommen und Gewaltfreiheit.[8] Neben der Koordination von Die Linke-Österreich leitet Soyoye-Rothschädl die Parteiakademie stadt:land:zukunft von Die Linke.

Engagement[Bearbeiten]

1999–2009 war Soyoye-Rothschädl Regionalsprecherin der Österreichischen Gesellschaft für Landschaftsplanung und Landschaftsarchitektur (ÖGLA) für das Bundesland Salzburg. Im Zusammenhang dieser Tätigkeit wurden wieder LandschaftsarchitektInnen in den Gestaltungsbeirat aufgenommen, gab es erste Bestrebungen soziale und ökologische Freiraumqualitäten[9] in das Salzburger Wohnbauförderungsgesetz aufzunehmen. 2006 gründete sie Lokale Agenda 21-Salzburg e.V., den sie als Vorsitzende bis 2010 leitete. Der Verein bewarb Ideen und Konzepte bürgerInnenbeteiligter Nachhaltigkeit in Politik , Verwaltung und Gemeinden. Trotz intensiver Bemühungen gelang es nicht die Salzburger Politik von dem im deutschsprachigen Raum weitverbreiteten Ansatz der angewandten Nachhaltigkeit zu überzeugen, weshalb die Organisation 2010 aufgelöst wurde.

2014 initiierte sie den Runden Tisch BürgerInnenbeteiligung und Mitbestimmung Salzburg, der sich überparteilich für mehr direktdemokratische und prozessorientierte Beteiligungsinstrumente in Salzburg engagiert, Veranstaltungen zu dem Thema organisiert und Lobbyarbeit betreibt. Sie arbeitet in der 2014 gegründeten Plattform TTIP Stoppen Salzburg mit, die sich gegen die Freihandelsabkommen TTIP, CETA und TiSA wendet und für das Alternative Handelmandat eintritt.[10]

Sie ist in der Salzburger Arbeitsgruppe zum Bedingungslosen Grundeinkommen (BGE) engagiert. Sie ist Mitglied der Salzburger Armutskonferenz[11]. Sie ist Vorsitzende des Vereins 2. Leben, der Sozialprojekte organisiert, derzeit ein Projekt „Lernen-macht Spaß!“ (Kostenfreie Lernbetreung in den Stadtteilen).

Privat[Bearbeiten]

Soyoye-Rothschädl ist das 4. von 6 Kindern ihrer Eltern, Volker und Heidi Rothschädl. Sie ist verheiratet mit Pastor Adetokunbo Soyoye, gemeinsam haben sie zwei erwachsene Töchter. Soyoye-Rothschädl ist bekennende Christin. In ihrer Jugend war sie in der Sport Union Salzburg engagiert (zweifache Jugendstaatsmeisterin, Juniorinnen Nationalteam und Bundesligaspielerin Basketball).

Weblinks[Bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten]

  1. Architektur+Schule – Kurse im Bereich Freiraum. Website von Architektur + Schule. Abgerufen am 12. Dezember 2014.
  2. 20 Jahre Saftladen. Website Land Salzburg. Abgerufen am 12. Dezember 2014.
  3. Die Linke – Eintrag ins Parteienregister. Website von DIE LINKE Österreich. Abgerufen am 12. Dezember 2014.
  4. Die Linke – Eintrag ins Markenregister. Website von DIE LINKE Österreich. Abgerufen am 12. Dezember 2014.
  5. SpitzenkandidatInnen GR Wahl Salzburg 2014 – Kurzporträts. Salzburger Fenster, Printausgabe, 21. Jänner 2014.
  6. Gemeinderatswahlen Salzburg 2014 – Wahlergebnisse. Website Land Salzburg. Abgerufen am 12. Dezember 2014.
  7. Elf Listen treten bei Gemeinderatswahl an, Der Standard vom 13. Jänner 2014
  8. Die Linke Österreich – Auszug aus den Statuten. Website von Die Linke Österreich. Abgerufen am 12. Dezember 2014.
  9. Wohnbauförderung Salzburg – Vorschlag zu ökologischen und sozialen Freiraumkriterien. Website der Stadt Salzburg. Abgerufen am 12. Dezember 2014.
  10. Über TTIP – Radiointerview, Radiofabrik Salzburg. 19.9.2014
  11. Salzburger Armutskonferenz – Mitglieder . Website der Salzburger Armutskonferenz. Abgerufen am 12. Dezember 2014.
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