Grain Club

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Der Grain Club wurde 2004 in Anlehnung an eine gleichlautende europäische Initiative gegründet. Er ist ein Zusammenschluss von acht Verbänden aus den der Landwirtschaft vor- und nachgelagerten Bereichen Erzeugung, Verarbeitung, Herstellung und Handel.

Der Grain Club bildet eine Allianz der Getreide-, Futtermittel- und Ölsaatenwirtschaft entlang der gesamten Wertschöpfungskette. Er engagiert sich politisch zu den Themen Agrar-, Handels-, Wirtschafts-, Finanz- und Umweltpolitik sowie Verbraucherschutz und Nachhaltigkeit.

Mitglieder[Bearbeiten]

Der Grain Club bündelt die Interessen von acht Verbänden.

Bundesverband Deutscher Pflanzenzüchter e.V. (BDP)[Bearbeiten]

Der Bundesverband Deutscher Pflanzenzüchter e.V. mit Sitz in Bonn und Berlin ist die berufsständische Vertretung der rund 130 deutschen Pflanzenzuchtunternehmen und Saatenhändler aus den Bereichen Landwirtschaft, Gemüse und Zierpflanzen. Mit einer F&E-Quote (Forschung & Entwicklung) von 16,1 Prozent gehört die Pflanzenzüchtung zu den innovativsten Branchen in Deutschland. Rund 12.000 Beschäftigte finden in ihr einen Arbeitsplatz und legen mit ihrer Tätigkeit die Basis für eine erfolgreiche Landwirtschaft und die darauf folgenden Stufen der Wertschöpfungskette.

Bundesverband der Agrargewerblichen Wirtschaft e.V. (BVA)[Bearbeiten]

Der Bundesverband der Agrargewerblichen Wirtschaft e.V. ist ein Zusammenschluss von Verbänden und Unternehmen der agrargewerblichen Branchen. Die rund 600 Mitglieder des BVA im Bundesgebiet befassen sich mit der Erfassung, Aufbereitung und Lagerung von Getreide und Ölsaaten aus der Landwirtschaft für die Nahrungs- und Futtermittelproduktion. Darüber hinaus befassen sie sich mit der Distribution von landwirtschaftlichen Betriebsmitteln wie Futter-, Dünge- und Pflanzenschutzmittel sowie Saatgut für Getreide, Ölsaaten und Feldsaaten an die Landwirtschaft. Das Agrargewerbe erfüllt damit eine wichtige Funktion als Scharnier zwischen der Landwirtschaft und den getreide- und ölsaatenverarbeitenden Industrien sowie den Herstellern von landwirtschaftlichen Betriebsmitteln.

Deutscher Raiffeisenverband e.V. (DRV)[Bearbeiten]

Der Deutsche Raiffeisenverband e.V. mit Sitz in Berlin vertritt die Interessen der genossenschaftlich organisierten Unternehmen der deutschen Agrar- und Ernährungswirtschaft. Als wichtiges Glied der Wertschöpfungskette Lebensmittel erzielen die 2.604 DRV-Mitgliedsunternehmen im Agrarhandel und in der Verarbeitung von Agrarerzeugnissen mit rund 100.000 Mitarbeitern einen Umsatz von rund 42,8 Milliarden Euro. Landwirte, Gärtner und Winzer sind die Mitglieder und damit Eigentümer der Genossenschaften.

Deutscher Verband Tiernahrung e.V. (DVT)[Bearbeiten]

Der Deutsche Verband Tiernahrung e.V. ist die Interessenvertretung des Wirtschaftsbereiches Tierernährung. Die rund 260 Mitgliedsfirmen repräsentieren den deutschen Markt und sind in Herstellung und Handel von Tiernahrung, Futtermitteln, Vormischungen und Zusatzstoffen für Nutz- und Heimtiere tätig. Der DVT fungiert als Mittler zwischen Futtermittelbranche und Land- und Ernährungswirtschaft, Politik, Öffentlichkeit, Medien, anderen Wirtschaftszweigen sowie Behörden und Wissenschaft.

Deutscher Verband des Großhandels mit Ölen, Fetten und Ölrohstoffen e.V. (Grofor)[Bearbeiten]

Der Deutsche Verband des Großhandels mit Ölen, Fetten und Ölrohstoffen e.V. ist 1916 in Hamburg gegründet worden. Heute vertritt er als Bundesverband etwa 140 Mitgliedsunternehmen aus Deutschland und dem europäischen Ausland, die mit pflanzlichen Ölen, Fetten, Ölrohstoffen, Fettsäuren und anderen verwandten Produkten handeln bzw. sie verarbeiten und herstellen. Abnehmer dieser Produkte kommen neben dem Lebensmittel- und Futtermittelbereich auch aus der Kosmetikbranche oder der Biodieselindustrie.

Verband der ölsaatenverarbeitenden Industrie in Deutschland e.V. (OVID)[Bearbeiten]

Der Verband der ölsaatenverarbeitenden Industrie in Deutschland e.V.(OVID), bis 2008 Verband Deutscher Oelmühlen e.V. (VDOe), ist die Interessenvertretung der ölsaatenverarbeitenden und ölraffinierenden Unternehmen in Deutschland. Der Verband sieht sich als Schnittstelle zwischen den Mitgliedsunternehmen, politischen Entscheidungsträgern, Wirtschaftsverbänden, der Wissenschaft und Institutionen. Die Kernaufgabe der 18 Mitgliedsfirmen des Verbandes ist die Verarbeitung von Ölsaaten und Pflanzenölen zu Produkten für die Lebensmittelindustrie, die Oleochemie, die technische Verwendung und für die Bioenergie.

Verein der Getreidehändler der Hamburger Börse e.V. (VdG)[Bearbeiten]

Nach der Gründung eines vom Vorstand der Getreidebörse der Hamburger Handelskammer gegründeten ständigen Schiedsgerichts im Jahre 1863 riefen fünf Jahre später vornehmlich in Hamburg ansässige Handelshäuser den Verein der Getreidehändler der Hamburger Börse e.V. als Interessensvertretung des Getreidehandels ins Leben. Der Bundesverband hat sich heute mit über 140 Mitgliedsunternehmen aus dem gesamten Bundesgebiet und dem benachbarten europäischen Ausland zum Sprachrohr des international aktiven Groß- und Außenhandels mit Getreide und Ölsaaten entwickelt. Neben reinen Handelshäusern sind Landhändler, Makler, Lagerhalter und Verarbeiter von Getreide und Ölsaaten die hier vertretenen Bereiche der Lebensmittel- und Futtermittelwirtschaft.

Verband Deutscher Mühlen e.V. (VDM)[Bearbeiten]

Im Verband Deutscher Mühlen e.V. haben sich die deutschen Getreidemühlen zusammengeschlossen. Sie vermahlen jährlich etwa acht Millionen Tonnen Brotgetreide zu hochwertigen Mahlerzeugnissen und sind damit unverzichtbar in der Getreideverarbeitung. Ihre Produkte ermöglichen nicht nur die in Deutschland große Brotvielfalt, sondern finden sich auch in zahlreichen Lebens- und Futtermitteln. Die rund 580 mittelständischen Getreidemühlen erwirtschaften mit rund 6.000 Beschäftigten einen Jahresumsatz von knapp 2,5 Milliarden Euro.

Die Gesamtheit der Grain Club-Mitgliedsunternehmen leistet einen erheblichen Beitrag für die deutsche Agrar- und Ernährungsbranche. Mit mehr als 120.000 Beschäftigten tragen sie zu rund 30 Prozent des Gesamtumsatzes von insgesamt 200 Milliarden Euro der Agrar- und Ernährungsbranche bei.[1]

Arbeitsbereiche[Bearbeiten]

Agrarpolitik[Bearbeiten]

Das Leitbild einer modernen Agrarpolitik ist schon Anfang der 50er-Jahre des vergangenen Jahrhunderts entworfen und diskutiert worden. Staatliche Interventionen in der Nachkriegszeit dienten in erster Linie dazu, eine ausreichende Nahrungsmittelversorgung für die Bevölkerung zu angemessenen Preisen sicherzustellen. Die dazu ergriffenen Maßnahmen trugen im Laufe der Zeit zu einer Überproduktion bei.[2] Durch zahlreiche Agrarreformen in den vergangenen beiden Jahrzehnten begegnete die Politik dieser Entwicklung. Die rasant steigenden Preise für Agrarrohstoffe im Jahr 2007 und 2010 haben deutlich gemacht, wie handelsbeschränkende Maßnahmen in einigen Ländern die Ausschläge der Preise auf den Weltagrarmärkten noch weiter verstärken.[3]

Der Grain Club setzt sich für gleiche Wettbewerbsbedingungen auf europäischer und internationaler Ebene ein, so dass ein Ausgleich von Warenströmen für eine sichere weltweite Versorgung mit Lebensmitteln auch in schwierigen Jahren gewährleistet werden kann. Die Welthandelsorganisation (WTO) sorgt dabei als globale Organisation für einen Ausgleich der Interessen.[4]

Nachhaltigkeit[Bearbeiten]

Nachhaltig ist eine Entwicklung, „die den Bedürfnissen der heutigen Generation entspricht, ohne die Möglichkeiten künftiger Generationen zu gefährden, ihre eigenen Bedürfnisse zu befriedigen und ihren Lebensstil zu wählen.“ Brundtland-Bericht Die Agrar- und Ernährungswirtschaft nimmt eine zentrale Funktion für eine nachhaltige Entwicklung ein. Gleichzeitig trägt die Agrarwirtschaft einen erheblichen Teil zur Erreichung der Klimaschutzziele der Bundesregierung bei.

Biomasse ist derzeit die tragende Säule unter den erneuerbaren Energien und der wichtigste Baustein, um das von der EU ausgelobte Ziel zu erfüllen, bis 2020 20 Prozent des Energieverbrauchs aus erneuerbaren Energien zu speisen.[5]

Der Grain Club setzt sich dafür ein, dass die Vorgaben der geltenden Nachhaltigkeitsverordnung für Strom aus Biomasse und Biokraftstoffe zu keiner Fragmentierung und damit auch zu keiner Belastung der Agrar- und Rohstoffmärkte führen. Zudem ist die Landwirtschaft bereits heute den Umwelt- und Nachhaltigkeitsvorschriften der Cross Compliance unterworfen, deren Einhaltung Voraussetzung für den Erhalt von EU-Subventionen ist.

Weblinks[Bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten]

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