Günter A. Richter

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Günter A. Richter (* 26. März 1927 in Berlin; † 22. August 2014 in Rottach-Egern) war ein deutscher Autor, Herausgeber und Verleger.

Leben[Bearbeiten]

Richter studierte ab 1945 Wirtschaft, Philosophie, Literatur- und Kunstgeschichte. Seine Spezialgebiete waren Vorläufer der Moderne und Pariser Avantgarde, Literatur und bildende Kunst 1870 bis 1930 sowie Exilliteratur und vergessene Künstler.

Günter A. Richter war Mitarbeiter der Berliner Zeitung ab 1945 und der Zeitschrift Ulenspiegel ab 1946. Erste Verlagsgründung. Fritz Neubert: Ein Jahrtausend deutsch-französischer geistiger Beziehung. Privatsekretär. Public Relations. Werbeberater. Pressekorrespondenzen. 1960 Gründung einer Werbeagentur und geschäftsführender Gesellschafter dieser Werbeagentur in Stuttgart. Aufbau einer Kunstsammlung mit Arbeiten auf Papier. 1972 Gründung des Kunstkabinetts (in Stuttgart): Aufarbeitung des Künstlernachlasses von G. B. R. van Hoboken (1893-1971), erste Publikation über den verschollenen Berliner Maler und Graphiker, Organisation von 4 Einzelausstellungen. Dito Jeanne Mammen (1890-1976) und dem Nachlass von Ludwig Kainer. Galerieprogramm: Arbeiten der klassischen Moderne.

1973 Gründung der Edition G. A. Richter in Stuttgart als Verlag für signierte Original-Graphiken internationaler Künstler, seit 1983 in Rottach-Egern. In den siebziger und achtziger Jahren Aufarbeitung und Herausgabe des unveröffentlichten graphischen Werkes von Christian Schad in Zusammenarbeit mit dem Künstler. Handpressendrucke bedeutender Werkstätten auf ausgewählten Büttenpapieren und handgeschöpften Japanpapieren: Einzelblätter, Mappenwerke, Kassetten, bibliophile Ausgaben, Portfolios der Schadographien. Zusammenarbeit mit namhaften Kunsthistorikern und Autoren.

Seit 1974 langjähriger enger Freund und Vertrauter von Christian Schad. Der Kunsthändler, Verleger und Autor war maßgeblich an der deutschen „Wiederentdeckung“ Schads beteiligt und ermöglichte die ersten großen Retrospektiven Schads 1980 in der Staatlichen Kunsthalle Berlin und die zweite Retrospektive 1997 im Kunsthaus Zürich mit Folgestationen in der Städtischen Galerie im Lenbachhaus München sowie der Kunsthalle Henri und Eske Nannen in Emden. Dazu kamen vierzig Einzelausstellungen in Städtischen Galerien durch seine Ehefrau Marie-Luise Richter. Teilnahme an der Art Basel 1976 und 1977 mit je einer One-Man-Show von Christian Schad, sowie einer One-Man-Show am Intern. Kunstmarkt Düsseldorf 1976. Aufbau eines Christian Schad Archivs.

Günter A. Richter starb 2014 in Rottach-Egern, wo er mit seiner Frau seit 1983 lebte und arbeitete.

Werke[Bearbeiten]

  • G. B. R. van Hoboken. Die Auffindung eines Nachlasses und die Entdeckung eines verschollenen Expressionisten. Stuttgart 1973, Ausstellungskatalog
  • Jeanne Mammen. Stuttgart 1974, Ausstellungskatalog
  • Christian Schad – Zeichnungen und Legenden 1918-1977. Mit Biographie und Ausstellungsverzeichnis. Rottach-Egern 1990. ISBN 3-923265-05-0
  • Christian Schad – Druckgraphiken und Schadographien 1913-1981. Mit Biographie, Ausstellungsverzeichnis und Bibliographie. Rottach-Egern 1997 und 2001. ISBN 3-923265-08-5
  • Christian Schad Monographie. Die erste umfassende Monographie zu Werk und Leben des Künstlers (Bd.1). Mit einführenden Texten und 120 Legenden. Ergänzt um Biographie, Bibliographie und ein Verzeichnis der Einzel- und Themenausstellung. Rottach-Egern 2002. ISBN 3-923265-09-3
  • Christian Schad. Texte, Materialien und Dokumente (Bd. 2), Hrsg. Günter A. Richter. Mit erweiterter Biographie, Register zu Bd. 1 und Bd. 2. Autoren u. a.: Christian Schad, Günter A. Richter, Elisabeth Bronfen, Lothar Klünner, Anja Eichler, Max Osborn, Wieland Schmied, Giovanni Testori. Rottach-Egern 2004. ISBN 3-923265-11-5

Editionen[Bearbeiten]

  • Ödipiade oder Sorgen eines Engagierten. Ein Höhepunkt im Graphischen Werk Schads. Mappenwerk mit einer Folge von 7 sign. Radierungen 1967 und einem Text Christian Schads. Auflage 36 Mappen. Stuttgart 1975
  • Hommage à Dada. Der Gruß Christian Schads zu Dadas 60. Geburtstag. An die Idee der unbegrenzten Freiheit. Portfolio mit 10 sign. vom Künstler ausgewählten Schadographien (Photogrammen) und der Radierung Dada 1916-1976. Auflage 90 Portfolios. Stuttgart 1976
  • Orbis sensualium pictus. Der einzige Querschnitt durch das Œuvre 1915-1975. Kassette mit 18 sign. graphischen Arbeiten in unterschiedlichen Techniken. Auflage 38 Kassetten. Stuttgart 1976
  • Schadiana. 3 sign. Hauptblätter aus dem Graphischen Œuvre. Auflage 40 Mappen. Stuttgart 1978
  • Gaspard de la nuit. Portfolio mit 20 sign. Schadographien (Photogrammen) zu den Prosagedichten Aloysius Bertrand und 1 sign. Radierung Scarbo, Er und Ich. Beigelegt das Textbuch der Prosagedichte in der Übersetzung Christian Schads. Bibliophiler Luxusdruck. Auflage 40 Portfolios. Stuttgart 1980
  • Zehn Studien zu Aloysius Bertrand. Portfolio mit 10 sign. Schadographien (Photogrammen) zu den Prosagedichten Aloysius Bertrand als Variationen. Auflage 20 Portfolios. Stuttgart 1978
  • Viola d’amore. Eine kleine Sammlung früher italienischer Gedichte mit 5 sign. Radierungen als lose Beilage. Auflage 100 Mappen. Stuttgart 1980
  • Edition weiterer 25 Einzelblätter außerhalb der Mappenwerke. Stuttgart 1976 bis 1981
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