Friedrich Böhme

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Friedrich Böhme, (* 8. Mai 1899 in Varel; † 21. September 1984 in Glücksburg) war ein deutscher Marineoffizier, zuletzt Kapitän zur See im Zweiten Weltkrieg.

Militärische Laufbahn[Bearbeiten]

Erster Weltkrieg[Bearbeiten]

Böhme trat am 8. Mai 1916 als Kriegsfreiwilliger in die Kaiserliche Marine ein, wo er der II. Matrosen-Artillerie-Abteilung in Wilhelmshaven zugeteilt wurde. Danach war er bis Ende des Ersten Weltkriegs bei verschiedenen Minensuchflottillen eingesetzt.

Reichsmarine[Bearbeiten]

Nach Kriegsende trat er am 1. April 1921 als Offiziersanwärter in die Reichsmarine ein. Seine Ausbildung erfolgte bis zum 10. Juni 1923 an der Marineschule Mürwik, wo er am 1. April 1923 zum Fähnrich zur See befördert wurde. Danach besuchte er an der gleichen Schule einen einjährigen Sonderlehrgang, den er am 1. November 1924 begann. Am 1. Oktober 1925 wurde er zum Leutnant zur See befördert und am 1. November 1925 auf das Linienschiff Braunschweig versetzt. Ab Februar 1926 diente er auf dem Linienschiff Schleswig-Holstein. Am 20. November 1926 kehrte er wieder zur II. Marine-Artillerie-Abteilung zurück, wo er bis zum 31. Dezember 1928 diente. Mit Wirkung vom 1. Juli 1927 wurde er zum Oberleutnant zur See befördert. Vom 1. Januar 1929 bis zum 30. September 1930 war er bei der 4. Torpedobootsflottille. Danach diente er bis zum 30. September 1933 als Lehrer in der Küstenartillerieschule, bevor er am 1. Oktober 1933 Kommandant des Torpedobootes Jaguar in der 3. Torpedobootshalbflottille wurde. Am 1. November 1933 folgte die Beförderung zum Kapitänleutnant.

Kriegsmarine und Zweiter Weltkrieg[Bearbeiten]

Vom 1. November 1935 bis 31. Oktober 1938 war Böhme Referent und Lehrer an der Küstenartillerieschule und Kompanieführer einer Artillerie-Versuchs-Kompanie. In dieser Zeit erfolgte am 1. Oktober 1937 die Beförderung zum Korvettenkapitän. Am 1. November 1938 wurde Böhme Lehrgangsführer der Flugabwehr- und Küstenartillerieschule, und am 1. April 1939 wurde er zum Leiter der Baubelehrung der Zerstörer in Bremen (DESCHIMAG) ernannt. Nach dem Polenfeldzug wurde Böhme am 24. September 1939 Kommandant des Zerstörers Z 23 Anton Schmitt, mit dem er in der Ost- und Nordsee eingesetzt war.

Im Verlauf der deutschen Besetzung von Norwegen verlor Böhme sein Schiff am 10. April 1940 bei der Schlacht um Narvik, wo er als Teil der "Kriegsschiffgruppe 1" unter Kommodore Friedrich Bonte Gebirgsjäger zur Besetzung von Hafen und Stadt angelandet hatte. Er wurde dann am 11. April 1940 zum Kommandanten und Seekommandanten Narvik ernannt. Mit Wirkung vom 1. April 1941 wurde Böhme zum Fregattenkapitän befördert. Am 13. Mai 1942 wurde er Marineverbindungsoffizier bei der Luftflotte 5 in Oslo, am 1. März 1943 Kommandeur der Marine-Flakschule I in Swinemünde. Dort erhielt er am 1. April 1943 seine Beförderung zum Kapitän zur See. Am 1. Oktober 1943 wurde Böhme zum Höheren Kommandeur der Marine-Flak und Küstenartillerieschule in Swinemünde ernannt. Gleichzeitig war er auch Leiter eines Artillerie-Versuchskommandos (Land).

Zum 1. Juni 1944 wurde Böhme Kommandeur und Einsatzleiter (Chef des Kommandostabes West) der Kleinkampfverbände der Kriegsmarine in Frankreich; gleichzeitig wurde er Einsatzleiter der K-Flottillen 361, 362 und 363. Anfang Juli 1944 wurde er bei einem Luftangriff verwundet, so dass er sein Kommando vorübergehend an Karl Heinz Potthast abgeben musste. Am 26. August 1944 erhielt Böhme wegen seiner umsichtigen Führung der Kleinkampfverbände in der Normandie und der durch seine Verbände errungenen Erfolge das Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes. Er blieb Chef des Kommandostabes West bis zum 30. Oktober 1944, und wurde dann am 31. Oktober 1944 Chef der Kleinkampfverbände (K-Stab Süd) in Italien. Diese Stellung hatte Böhme bis Kriegsende inne.

Am 8. Mai 1945 kamen er und sein Stab in den Dolomiten in US-amerikanische Kriegsgefangenschaft. Im Juli 1945 wurde er den Engländern ausgeliefert, die ihn dann am 9. Mai 1948 aus der Kriegsgefangenschaft entließen.

Auszeichnungen[Bearbeiten]

Literatur[Bearbeiten]

  • Manfred Dörr: Die Ritterkreuzträger der Überwasserstreitkräfte der Kriegsmarine 1939–1945 Band I, Buchstabe A–K, S. 60–61

Einzelnachweise[Bearbeiten]

  1. Rangliste der Deutschen Reichsmarine, Hrsg.: Reichswehrministerium, Mittler & Sohn, Berlin 1929, S.51
  2. Siegfried Beyer, Gerhard Koop, Die Deutsche Kriegsmarine 1935–1945, Band 3, Seite 147, ISBN 9783893506996
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