Freimaurerloge Konrad Ekhof

Aus MARJORIE-WIKI
Wechseln zu: Navigation, Suche
Datei:KE Logo blau.jpg
Loge: Konrad Ekhof i.O. Hamburg

Die Freimaurerloge Konrad Ekhof in Hamburg ist eine reguläre deutsche Freimaurerloge. Sie arbeitet unter dem freimaurerischen Dachverband der Vereinigten Großlogen von Deutschland und gehört zur Großloge der Alten Freien und Angenommenen Maurer von Deutschland. Die Loge zählt zu den Johannislogen und wurde im Jahr 1911 nach dem Schauspieler und Freimaurer Conrad Ekhof benannt. Sie arbeitet bis heute nach den Ritualen von Ignaz Aurelius Feßler.

Logengeschichte[Bearbeiten]

1892 gründeten Männer aus Wirtschaft und Werkschaft einen Verein, den sie Bruderkette nannten. Die Mitglieder dieses Vereins hatten sich zur Förderung ähnliche Zwecke verbunden, die auch eine Freimaurerloge verfolgt.

Irreguläre Freimaurerloge[Bearbeiten]

1895 änderte der Verein seinen Namen in Freimaurerloge zu den drei Palmen. Um die freimaurerische Regularität zu erlangen musste der Verein von einer anerkannten Großloge übernommen und neu installiert werden. Zu diesem Zwecke 1898 neun Herren aus der Freimaurerloge zu den drei Palmen aus und suchten vorübergehend in der ebenfalls nicht anerkannten Bürgerloge in Altona um Aufnahme nach. Sie wurde ihnen noch im selben Jahr gewährt.

Bald darauf gründeten diese neun Herren eine Schwesterloge zu der Bürgerloge in Altona unter dem Namen Allgemeine Bürgerloge zur deutschen Treue. Aber die überragenden freimaurerischen Eigenschaften ihres letzten Meisters vom Stuhl, des Herrn Kölling, hatten den Bürgerlogen Ansehen in der regulären Freimaurerei verschafft. Nunmehr war zu erwarten, dass Verhandlungen mit einer regulären Grßloge über eine Aufnahme Aussicht auf Erfolg zu haben. Die Allgemeine Bürgerloge zur deutschen Treue hatte bewiesen, dass sie die erforderlichen Voraussetzungen mitbrachte. So kam es zu Verhandlungen mit der Große Loge von Hamburg. Am Ende des ausgehenden Jahrhunderts führten Differenzen in der Johannisloge Zur goldenen Kugel im Verbande der Große Landesloge der Freimaurer von Deutschland zum Austritt zahlreicher Brüder. Diese gründeten im Jahre 1901 die Loge Gudrununter der Konstitution der Großen Loge von Hamburg. Diese Loge wollte die gesamte Mitgliederschaft der Allgemeinen Bürgerloge zur deutschen Treue nicht übernehmen. Es sollte eine Auswahl unter den Mitgliedern der Bürgerloge getroffen werden. Diese Forderung wurde von der allgemeinen Bürgerloge zur deutschen Treue abgelehnt. Weitere Verhandlungen um Aufnahme schienen zwecklos. Am 31. Oktober 1924 schloss sich die Johannisloge Gudrun wieder in den Schoß der Großen Landesloge an.

Inzwischen wurde aber eine Kommission in der allgemeinen Bürgerloge zur deutschen Treue gebildet, die versuchen sollte, einen Weg zu finden, dem gesteckten Ziele näher zu kommen. Diese Kommission verhandelte mehrfach mit der Johannisloge Roland und der inzwischen als gerecht und vollkommen anerkannten Johannisloge Armin zur Treue und Einigkeit in Altona. Beide Logen gehörten der Großen Loge von Preußen Royal York zur Freundschaft an. In der Sitzung vom 16. Januar 1910 wurde beschlossen, aus der allgemeinen Bürgerloge zur deutschen Treue eine Johannisloge unter dem Namen Konrad Ekhof zu gründen. Das erforderliche Vermögen von 6.000 Mark wurde nachgewiesen. Am 25. Januar 1910 wandten sich die beiden Johannislogen Roland und Armin zur Treue und Einigkeit mit dem Ersuchen an die Große Loge von Preußen Royal York zur Freundschaft in Berlin, diese neue Loge Konrad Ekhof als Johannisloge zu affilieren. Bedingungsgemäß beendete eine feierliche Tempelarbeit am 1. Februar 1910 das Bestehen der allgemeinen Bürgerloge zur deutschen Treue.

Installation zur regulären Freimaurerloge[Bearbeiten]

Am 12. März 1911 wurde durch den Großmeister der Großen Loge von Preußen Royal York zur Freundschaft, Br. Wagner, im Logenhaus Große Bergstraße in Altona das maurerische Licht in die nunmehrige Johannisloge Konrad Ekhof feierlich eingebracht. Die Zwischenzeit war mit viel Arbeit ausgefüllt. Das Ortsgesetz musste geschaffen werden. Es wurde am 29. November 1910 vollendet. Am 6. März 1911 wurde es von der Großen Loge von Preußen Royal York zur Freundschaft genehmigt. Die Großloge übersandte als Geschenk einen Lehrlingsteppich, die Schwesterloge Roland stiftete den ersten Hammer. Meister vom Stuhl wurde Alexander. Den Festvortrag hielt Herr Julius Steinsch über das Thema: „Konrad Ekhof als Freimaurer und Künstler“. Der Großmeister und Meister vom Stuhl der Johannisloge Armin zur Treue und Einigkeit, Br. Tartsch, wurden am Gründungstage zu Ehrenmitgliedern der gerechten und vollkommenen Johannisloge Konrad Ekhof ernannt. Der erste Trinkspruch an der Tafelloge wurde noch ausgebracht auf „Kaiser, Protektor und Senat“. Die Stiftungsurkunde, die alljährlich bei der Feier des Stiftungsfest verlesen wurde, ist nach dem zweiten Weltkriege nicht wieder aufgefunden worden. Die Geheime Staatspolizei des nationalsozialistischen Reichs hat sie im Jahre 1935 beschlagnahmt.

Der jungen Loge blieben äußere und innere Kämpfe nicht erspart. Bis sich etwas konsolidiert und in sich festigt, dass es auch für die Zukunft Bestand hat, müssen Reifungsprozesse vor sich gehen. Für die Johannisloge Konrad Ekhof brachten die hohen Kosten für die Miete der freimaurerischen Arbeitsräume finanzielle Sorgen, die ernsthaft auf der noch kleinen Bruderschaft lasteten. Da nahmen die fünf vereinigten hamburger Logen am 28. April 1911 die junge Loge in ihre Obhut in das Logenhaus in der Welckerstraße. Jahre des ruhigen Aufbaus lagen nun vor ihr. Auch am politischen Himmel erschienen noch keine Wolken. Die Scheinruhe und die Wohlhabenheit der Menschen führte auch in der Loge Konrad Ekhof zu kulturellen Leistungen. Das Logenmitglied Fritz Poser, dessen Neffe Paul nach dem Jahre 1945 am Wiederaufbau der Loge tatkräftig mitwirkte, gründete am 4. November 1912 ein Logenquartett. Es überdauerte den ersten Weltkrieg und formierte sich sogar als Doppelquartett. Weit über die eigene Bruderschaft hinaus trug es durch Konzerte zur Verschönerung von Tempelarbeiten und Festen bei. Im Jahre 1913 gründete die Loge, um ihre Wohlfahrtsbestrebungen und caritativen Verpflichtungen auf eine breitere Basis zu stellen, den Klub brüderliche Einigkeit. Die Mitgliederzahl der Loge stieg ständig an. Aber dieses ruhige Aufblühen und Werden währte nicht lange.

Erster Weltkrieg[Bearbeiten]

Arbeitsplan 1924
Arbeitsplan 1924

Der Schatten des ersten Weltkrieges breitete sich auch über die junge Loge aus. Viele Brüder wurden zu den Fahnen gerufen. Neuaufnahmen fanden nicht mehr statt. Am 9. März 1917 kamen zum sechsten Stiftungsfest einschließlich aller besuchenden Brüder nur 22 Brüder zusammen. Das darauf folgende Johannisfest wurde schon nicht mehr gefeiert; es wurde durch eine brüderliche Zusammenkunft ersetzt, an der nur 13 Brüder teilnahmen. Am Ende des ersten Weltkrieges verteilten sich etwa 8000 Brüder auf 80 Logen. Das entsprach etwa der Mitgliederzahl, die allein die Große Loge von Preußen Royal York zur Freundschaft im Jahre 1908 aufwies. Die Loge Konrad Ekhof hatte von 30 zum Kriegsdienst einberufenen Brüdern nur zwei verloren. Während die politischen Parteien in Deutschland ihre blutigen Kämpfe in den Straßen der Städte austrugen, sammelte sich die alte Bruderschaft dennoch nur langsam. Dafür strömte eine große Zahl neuer Männer den Logen zu. Das Stiftungsfest der Johannisloge Konrad Ekhof vereinigte im Jahre 1919 nun 57 Brüder. Das Johannisfest konnte im selben Jahr nicht gefeiert werden, weil in Hamburg Unruhen ausgebrochen waren. Der Belagerungszustand wurde verhängt, Ausgangssperre angeordnet. Für Deutschland kam noch ein zweites hinzu. Im Herbst des Jahres 1923 erreichte die deutsche Inflation, die mit neuen inneren Unruhen einherging, ihren Höhepunkt. Eine Billion Papiermark glich dem Werte von einer einzigen früheren Goldmark. Viele Menschen verloren jedes Verhältnis zum Gelde und zum Geldwert. Ersparnisse und Vermögen rannen dahin, wie das Wasser dahinschmelzenden Schnees. Die Lockerung alter, durch Jahrhunderte bewährte Gebräuche öffnete auch Menschen die Logen, die nicht in diese gehörten.

Das bisher tragende Element in den deutschen Logen war der Adel, der Offiziersstand, das höhere Beamtentum, die Akademiker und die führenden Männer aus Wirtschaft und Wissenschaft. Nach der Inflation waren diese Schichten verarmt oder sogar verschuldet. Das starke Nachdrängen anderer Kreise zu den Logen machte es unmöglich, die Aufnahmegesuche mit der sonst gewohnten Sorgfalt zu überprüfen und zu steuern. In der Loge Konrad Ekhof fanden zwischen dem 8. und 9. Stiftungsfest 20 Aufnahmen statt. Das zehnjährige Stiftungsfest am 13. März 1921 besuchten 82 Brüder der eigenen Loge und 64 Brüder befreundeter Bauhütten, Trotz der zahlenmäßigen Vergrößerung der einzelnen Logen war vorauszusehen, dass sich bald die Spreu vom Hafer trennen musste. Damit rückte auch der Plan zum Erwerb eines eigenen Logenhauses mit den Schwesterlogen Globus und Armin zur Treue und Einigkeit in weite Ferne. Die Demoralisierung der Menschen, die unausbleiblich mit der rapiden Geldentwertung und der zunehmenden Not eintreten musste, ließ kein klares Bild mehr über die zahlreichen nach Aufnahme suchenden Männer zu. Die Loge Konrad Ekhof war in dieser Zeit auf 200 Brüder angewachsen. Erst das Stabilwerden der Geld- und Wirtschaftsverhältnissemit der Währungsumstellung im Winter 1923 gestattete eine langsame Reform an Haupt und Gliedern. Nach neunjähriger Leitung der Loge übergab Herr Max Haubold am 27. Mai 1927 den ersten Hammer an Herr Ferdinand Laudenbach. Mit Ruhe und Sicherheit führte dieser die Loge Konrad Ekhof aus der Krise heraus und zunächst ruhigeren Zeiten entgegen.

Im Jahre 1928 erst gewannen frühere Pläne, ein eigenes Logenhaus zu erwerben, die Unterstützung der Großloge. In dem Hause Schwanenwik 31, das einst der Hamburger Staat dem scheidenden Alt-Reichskanzler Fürst Otto von Bismarck als Ruhesitz angeboten hatte, schienen sich Aussichten zu eröffnen, ein für Logenzwecke geeignetes Gebäude zu erhalten. Gedacht war es für die Hamburger Freundschaftslogen. In der Loge Globus fand sich indessen keine Mehrheit für diesen Plan. Daher gründeten die Logen Roland und Konrad Ekhof den Verein zur Förderung der freimaurerschen Bestrebungen der Freundschaftslogen in Hamburg eV. Das Haus wurde erworben und zweckentsprechend umgebaut. Mehr als 300,000 Mark wurden investiert. Am 8. Dezember 1929 brachte der Großbeamtenrat unter Vorantritt des Großmeisters Zimmer, das maurerische Licht in den neuen Tempel ein, der in seiner hervorragenden Anlage und architektonischen Gestaltung in voller Schönheit erstrahlte und trotz seiner imponierenden Größe die Besucherzahl nicht fassen konnte. Die Einladung zu dieser Feier ist erhalten geblieben.

Logenhaus Schwanenwik 31
Lichteinbringung und Tempelweihe

Zeit des Nationalsozialismus[Bearbeiten]

Mit dem Jahre 1930 stieg die Zahl der Arbeitslosen unaufhaltsam an und überschritt im Jahre 1933 die 7-Millionen-Grenze. Das wirkte sich auch auf die Logen aus. Der Zustrom zu den Bauhütten ließ nach, viele Brüder blieben auch nicht von den Härten, die der Lebenskampf und das Ringen um das tägliche Brot und die nackte Existenz mit sich brachte, verschont. Der Brand entzündete sich jetzt an dem mehr und mehr fühlbar werdenden Gegensatz zwischen arm und reich. Internationale Strömungen brachen auf, aber auch nationale und völkische Bewegungen fanden einen sehr geeigneten Boden für ihre Ausbreitung. Die Propaganda richtete sich nicht nur gegen die internationalen kommunistischen Umsturzabsichten. Dem „Weltjudentum“ wurde die Schuld gegeben. Es beherrsche die Welt wie der Kommunismus und das „international gesteuerte Freimaurertum“ . Die Folge dieser verschwörungstheoretischen Propaganda wurde für die Loge bald spürbar. Neuaufnahmen wurden seltener. Brüder, die im öffentlichen Leben standen oder Staatsstellungen innehatten, fürchteten ungünstige Entwicklungen für sich, wenn sie sich allzusehr als Freimaurer exponierten. Dass der Zustrom von Suchenden unter dem Einfluß der antimasonischen Schriften von Mathilde Ludendorff und Erich Ludendorff nachließ, war die natürliche Folge der ständigen Angriffe und Verleumdungen des Freimaurerbundes. Dass aber auch die Bruderschaft unsicher wurde und sich die Austritte mehrten, zeigte, dass die deutsche Maurerei im Kern ungesund geworden war. Jetzt rächten sich die Jahre der Scheinblüte, die dem Bunde zwar eine erhebliche Mitgliederzahl, aber nur wenige wirkliche Maurer eingebracht hatten. Die rückläufige Bewegung der Mitgliederzahlen ging mit dem Anwachsen und der Bedeutung der Nationalsozialistischen Deutschen Arbeiterpartei (kurz NSDAP) im Staate einher. Wenn trotzdem etwa noch 100 Brüder der eigenen Loge und von befreundeten Bauhütten an der Feier des 20. Stiftungsfestes 1931 der Johannisloge Konrad Ekhof teilnahmen und das Mitgliederverzeichnis zu Johannisfest 1931 noch 124 Brüder auswies, so war das ein Zeichen dafür, dass die "wahren" Maurerenger zusammengerückt waren. Es schien abgestoßen zu sein, was nicht im Herzen Maurer war.

Die Vertrauenskrise in Regierung und Kabinett blieb nicht auf die Regierungskreise beschränkt. Tiefe Sorge vor der Zukunft zeigte sich auch im Bruderkreise. Im Jahre 1932 schieden hauptsächlich aus wirtschaftlichen, aber auch aus politischen Gründen 37 Brüder durch Streichung aus der Loge Konrad Ekhof aus. Zu diesen äußeren Sorgen um die Zukunft der Loge kamen innere Schwierigkeiten. Durch den Abgang der vielen Brüder konnten die Kosten für das Logenhaus am Schwanenwik nicht mehr aufgebracht werden. Der hausbesitzende Verein musste daher im Jahre 1934 in Liquidation treten. An dieser Stelle sei noch vermerkt, dass die letzte Aufnahme in der Loge Konrad Ekhof am 14.02.33 stattfand: aufgenommen wurde Richard Beckmann, der vielen Radiohörern durch die Sendung des NDR „Am Flügel Richard Beckman“ bekannt war.

Deutscher Christlicher Orden
Deutscher Christlicher Orden

Mit der „Machtübernahme“ verstärkten sich auch die Angriffe auf den Bund. Wenn die Logen zunächst noch fast ungestört ihre Arbeiten fortsetzen durften oder nur „Beobachter“ zugeteilt bekamen, dann erklärte sich das ganz natürlich. Adolf Hitler musste seine Macht sichern, bevor er gegen seine Feinde auf der ganzen Linie vorgehen konnte. Diese Macht war von den Freimaurern nicht bedroht. Dazu war der Bund viel zu klein. Als dann die deutschen Großlogen anboten, Einsicht in die Archive zuzulassen, um den unpolitischen Charakter der Logen und ihre jeder Zeit staatstreue Haltung zu beweisen, blieben die zahlreichen Eingaben unbeantwortet.

Die Umwandlung der Große National-Mutterloge „Zu den drei Weltkugeln“ und der Große Loge von Preußen genannt Royal York zur Freundschaft in deutsch-christlichen Orden nach dem Vorbilde der großen Landesloge konnte Hitler und seine Anhänger nicht beeindrucken. Sie besaßen längst sämtliche Mitgliederlisten der Logen und wußten genau, dass es sich nur um Tarnorganisationen handeln konnte. Der letzte Schlag gegen die deutschen Freimaurer fiel im Frühjahr 1935. In einer öffentlichen Rede forderte der damalige Reichsinnenminister Wilhelm Frick die Logen auf, sich aufzulösen. Diesen Druck hatte der ehrw. MvSt der Loge Konrad Ekhof nicht mehr abgewartet. Am 6. Jan. 1934 richtete er folgendes Schreiben an Br. Fritz Mesow:

Herrn Fritz Mesow, Hamburg 35 Hierdurch wird Ihnen mitgeteilt, dass mit dem heutigen Tage die Ordensgruppe Konrad Ekhof von dem Unterzeichneten kraft seines Führeramtes aufgelöst worden ist. Mit deutschen Gruß gez. Ferd. Laudenbach Nachschrift: Am gleichen Tage sind auch die Ordensgruppen „Globus“ und „Roland“ von ihren Führern aufgelöst worden.

Archive und Bibliotheken wurden von der SS „sichergestellt“, sind aber durchweg verschleppt, eingestampft, verbrannt oder anderweitig vernichtet worden. Logenhäuser wurden beschlagnahmt und anderen Bestimmungen zugeführt oder wie das Logenhaus der vereinigten fünf hamburger Logen in der großen Loge von Hamburg in der Welckerstraße, abgerissen und bis auf die Grundmauern zerstört. Wie Hitler selbst über die deutschen Freimaurer gedacht hatte, weshalb er ihre Auflösung befahl, wurde erst nach dem Zweiten Weltkrieg ermittelt. Im Jahre 1940 erschien in Zürich im Europa-Verlag die zweite Auflage der „Gespräche mit Hitler“ von dem ehemaligen Senatspräsidenten von Danzig, Hermann Rauschning. Dort wird ein Gespräch mit Hitler über die Freimaurerlogen überliefert. Hitler sagte:

„Ich glaube natürlich nicht im Ernst an die abgrundtiefe Bosheit und Schändlichkeit dieser in Deutschland immer harmlos gewesenen Vereinigung zur gegenseitigen Beförderung der eigenen Interessen. Ich habe Major Buch die Untersuchung und den zusammenfassenden Bericht erstatten lassen. Nun, was darin von angeblichen Gräueln zu Tage kam, von Skeletten und Totenköpfen, von Särgen und geheimnisvollen Zeremonien, das ist alles Kinderschreck. Aber eines ist das Gefährliche und auch das jenige, was ich von den Freimaurern übernommen habe: Sie bilden eine Art Priesterschaft! Sie schließen sich durch besondere Bräuche ab. Sie haben eine Geheimlehre entwickelt, die keine einfach formulierte Lehre ist, sondern in Symbolen und Riten, d.h. ohne den Verstand zu behelligen, sondern durch Befruchtung der Phantasie, durch magische Einwirkung kultischen Symbolen, das ist das Gefährliche und Große von ihr und von mir übernommen. Sehen Sie nicht, dass unsere Partei etwas ganz Ähnliches sein muss? Ein Orden, die hierarchische Ordnung eines weltlichen Priestertums. Aber das bedeutet natürlich, dass es nicht etwas Ähnliches von anderer Seite geben darf. Entweder wir oder die Freimaurer oder die Kirche. Aber niemals zwei nebeneinander. Das schließt sich aus,und die katholische Kirche hat, wenigstens was die Freimaurerei anbelangt, ihre Lage begriffen. Nun sind wir die Stärksten, und darum werden wir beide beseitigen, die Kirche und die Freimaurer!“

Der Zweck, den Hitler mit der Auflösung der deutschen Freimaurerei verfolgte, schien erreicht. Auch im Geheimen kamen die versprengten Bruderkreise niemals wieder zusammen. Man traf sich höchstens einmal im kleinen Kreis in öffentlichen Lokalen. Auch die deutschen Freimaurer hatten unter den Gräueltaten des nationalsozialistischen Regimes gelitten. Von etwa 80.000 Brüdern überlebten etwa 5.000. Das Schicksal vieler Brüder blieb unbekannt. Der Tod hatte ihre Reihen dezimiert, Nachwuchs war nicht vorhanden. Viele Brüder waren Opfer der Bombenangriffe auf die deutschen Städte. Genaueres wurde nur über einen kleinen Teil der Bruderschaften bekannt. Dass sich die deutsche Freimaurerei von den Vernichtungsschlägen wieder erholen würde, konnte kaum angenommen werden. Und doch, kaum waren die letzten bitteren Tage vergangen, da regten sich die fleißigen Hände der Maurer wieder. Die Reorganisation war schwer, weil sämtliche Unterlagen und Rituale fehlten und vieles erst einmal aus dem Gedächtnis der alten Brüder erstellt werden musste. Zu Johanni 1960 gab es in der Bundesrepublik schon wieder 380 Logen mit 18.000 Brüdern. Jedoch war der Wiederaufbau dann doch schwieriger als erwartet. Das Durchschnittsalter der Brüder, die sich im Jahre 1945 wieder gesammelt hatten, war sehr hoch. In manchen Logen war es bis 70 Jahre angestiegen. Besondere Verhältnisse bot die ehemalige Hauptstadt Berlin. Die Amerikaner hatten zwar in ihrer Besatzungszone bald vier Großlogen zugelassen, darunter auch die ehemalige Große Loge von Preußen Royal York zur Freundschaft, allerdings mit der Maßgabe, dass sie keine Tochterlogen außerhalb von Berlin haben durfte. Aus einem umfangreichen Rundschreiben dieser Großloge vom April 1946 einige Passagen:

Im Jahre 1935 hat eine das hohe Gut der Geistesfreiheit missachtende Regierung uns gezwungen, die Lichter in unseren Tempeln auszulöschen. Sobald die Wiederaufnahme der regelmäßigen Logenarbeit genehmigt ist, wird die feierliche Eröffnung stattfinden, welche wir mit dem Johannisfest verbinden zu können hoffen. Unsere Großloge ist gewillt, zusammen mit allen anderen deutschen Großlogen und Logen aufrichtige Freundschaft zu pflegen. In gemeinsamer Arbeit mit ihnen werden wir um eine auf gegenseitigem Verständnis gegründete Übereinstimmung bemüht sein. Unseren lieben Tochterlogen aber, und allen verstreuten Brüdern, reichen wir in altter Verbundenheit die Hand und bitten sie hiermit, uns ihre Anschriften mitzuteilen…

Das Rundschreiben war unterschrieben von Herr August Horneffer. Aus einem weiteren Rundschreiben, das auch von Herrn August Horneffer unterzeichnet war, soll aus der Verfügung der amerikanischen Militärregierung dieses aufgezeichnet werden:

– Freimaurerlogen sollen ausschließlich dem traditionell humanitären Zweck dienen. Sie sollen sich aller politischen, militärischen, subversiven oder feindlichen Betätigung gegen die Militärregierung oder die anerkannten deutschen Behörden enthalten. – Die Militärregierung u. die zivilen Behörden haben jederzeit das Recht, in die Protokolle und die wirtschaftliche Geschäftsführung der Logen Einblick zu nehmen. – Nur Rituale sind von der Einsichtnahme ausgeschlossen, sonst nichts. – Jeder rechtmäßige Freimaurer der Loge eines anderen Landes ist anzuerkennen und zu Arbeiten zuzulassen.

In dem Rundschreiben heißt es dann u.a.: Im Kreise einer über Erwarten zahlreichen Bruderschaft haben wir am 24. Juni die Eröffnungsfeier und das Johannisfest der Großen LOGE ROYAL YORK und ihrer vier Berliner Johannislogen in dankbar freudiger Hochstimmung begangen. Über dreihundert Brüder füllten die zum Tempel ausgestalteten Festsäle des Schöneberger Ratskellers. An der Festtafelloge nahmen gegen 250 Brüder teil, die ihre Anmeldung mit Einsendung der Lebensmittelkarten rechtzeitig hatten bewirken müssen.

Ernst und zeitgemäß ist die Forderung nach Überwindung der Geburts- und Standesvorurteile. Bei dem Empfang der drei Berliner Großlogen gab der amerikanische Beauftragte seiner Verwunderung darüber Ausdruck, dass hier nur Herren aus einer „bestimmten Gesellschaftsschicht“ vertreten wären. Schon vor vielen Jahren, als mein Reclambüchlein „Die Freimaurerei“ erschienen war, habe ich von Lesern aus dem Arbeiterstande Briefe bekommen, in denen sie mich baten, ihre Aufnahme in die Loge zu vermitteln. Meine Bemühungen waren vergeblich. Heute erscheint mir die Zeit gekommen, wo wir endlich gemäß jener berühmten Stelle in Lessings Freimaurergesprächen den Hochstrebenden aus der Arbeiterund Handwerkerschicht unsere Türen öffnen sollten. Die Schranke der sogenannten „guten Gesellschaft“ niederzureißen, ist wahrhaft eine dringendere Aufgabe, als Misstrauen zwischen die Großlogen zu säen. Arm sind wir alle und Schulbildung ist für unsere heilige Werkgenossenschaft weniger erforderlich als Herzensbildung. Hamburg war britische Besatzungszone. Hier erwachte das maurerische Leben zwar auch unmittelbar nach den letzten Unglückstagen der Stadt. Der frühere zugeordnete Meister der Johannisloge Roland, Herr Langkopf, rief die Brüder der Freundschaftslogen, soweit sie ihm bekannt waren, zu einer Besprechung zusammen. Zu entscheidenden Schritten kam es aber nicht, weil Herr Langkopf schon kurz darauf starb. Herr Erbarth, der ehem. MvSt der Johannisloge Armin zur Treue und Einigkeit, führte die Verhandlungen des Arbeitsausschusses fort. Er schrieb am 14. Juni 1945 an die britische Militärregierung, erhielt aber eine ablehnende Antwort. Am 19. Oktober 1945 wiederholte Herr Erbarth seinen Antrag bei der Sicherheitsbehörde der Militärregierung mit den selben Worten. Doch auch jetzt wurde die Erlaubnis zur Wiedereröffnung der Loge verweigert.

Trotzdem ruhte Br. Erbarth nicht. Er rief die Vertreter der Freundschaftslogen Armin, Globus, Roland und Konrad Ekhof zusammen und gründete am 1. November 1945 die freimaurerischen vereinigung zur Freundschaft, deren Vorsitz er übernahm. Die Johannisloge Konrad Ekhof war durch Herr Ludwig Appel vertreten. Die Vereinigung hatte es sich zur Aufgabe gestellt, sämtliche Brüder der Freundschaftslogen zu sammeln und wieder aufzunehmen, soweit keine Einsprüche dagegen erfolgten. Am 20. Dezember 1945 vereinigten sich die Brüder der Freundschaftslogen zu der ersten gemeinsamen Weihnachtsfeier nach elf Jahren. Am 27. Juni 1946 wurde das erste Johannisfest seit 1935 wieder gefeiert. Unter diesen Zukunftsaussichten konstituierte sich am 20. September 1946 auch die Johannisloge Konrad Ekhof neu. Herr Oscar Streit war ihr erster Meister vom Stuhl. Eine unendliche Kleinarbeit begann nun, denn die Geheime Staatspolizei hatte sämtliche Logenakten, Archive und Rituale beschlagnahmt. Zum Teil aus der Erinnerung wurden neue Rituale zusammengestellt, bis es gelang, da und dort ein altes Ritual ausfindig zu machen, das der Beschlagnahme entgangen war.

Die Johannisloge Konrad Ekhof arbeitete seit Beginn des Jahres 1947 einmal im Monat selbständig in dem von Zerstörungsplänen und Bombennächten verschont gebliebenen Logenhaus in der Eißendorfer Straße in Hamburg-Harburg. Die Arbeiten mussten in aller Stille durchgeführt werden, weil die Logen von der Besatzungsmacht immer noch nicht offiziell zugelassen waren. Die Bemühungen um Zulassung gingen unentwegt weiter. Am 24. März 1947 teilte der Meister vom Stuhl der Johannisloge zur Erkenntnis im Orient Hbg-Harburg, Herr Adolf Bünger, dem Meister vom Stuhl der Johannisloge Konrad Ekhof, Herr Oscar Streit, einen Schriftwechsel seiner Loge mit der Kulturverwaltung der Hansestadt Hamburg mit, um eigene Erfahrungen bei Anträgen auf Zulassung der Johannisloge Konrad Ekhof zur Verfügung zu stellen. Erst im Juni 1948 teilte die Behörde für Kultur der Hansestadt Hamburg mit, dass die Freimaurerlogen als Vereine zugelassen wären und ihre Arbeiten wieder aufnehmen dürften. Die Johannisloge Konrad Ekhof hatte sich, dem Zuge der Zeit entsprechend, ebenfalls der großen Loge von Hamburg angeschlossen, worüber sie die folgende Ersatzurkunde für das in den Wirren der letzten vierzehn Jahren abhanden gekommenden Konstitutionspatent erhielt.

Große Loge von Hamburg Hamburg, den 25. Mai 1949 An die Johannisloge Konrad Ekhof z. Hd. ihres ehrw. Meisters vom Stuhl, Bruder Oscar Streit. Hiermit wird bescheinigt, dass die gerechte und vollkommene Johannisloge Konrad Ekhof, i. O. Hamburg, gestiftet am 12. März 1911, von der unterzeichneten großen Loge von Hamburg anerkannt und angenommen worden ist. Diese Bescheinigung gilt als Ersatz für die in der Zeit der Freimaurerverfolgung (1933–1945) durch höhere Gewalt der Vernichtung anheimgefallene Konstitutions-Urkunde obengenannter Loge Große Loge von Hamburg

Wiederaufleben und Geschichte der Loge nach 1949[Bearbeiten]

Noch im gleichen Jahre gelang die Einigung sämtlicher sogenannter „humanitärer“ Logen in der Bundesrepublik als vereinigte Großloge der alten freien und angenommenen Maurer von Deutschland. Am 28. April 1949 nahm auch die Loge Konrad Ekhof die Verfassung dieser VGL an. Am 19. Juni 1949 konnte die vereinigte Großloge der alten freien und angenommenen Maurer von Deutschland in der Paulskirche in Frankfurt/M feierlich eingesetzt und als Großmeister (Dr. Ing.) Theodor Vogel verpflichtet werden. Der Gedanke, wieder einmal ein eigenes Logenhaus zu besitzen, musste wegen der Währungsreform von 1948 zurückgestellt werden. Die Opferfreudigkeit der Bruderschaften ermöglichte die Anpachtung der ERHOLUNG im Dragonerstall. An der ersten Arbeit in den neuen Räumen der Logen nahmen über 500 Brr., darunter die von „Konrad Ekhof“ teil. Aber leider währte die Freude über den Besitz eines eigenen Logenhauses nicht lange. Termiten hatten das Gebälk zerstört. Das Haus musste abgebrochen werden. Durch Verhandlungen mit der großen Landesloge der Freimaurer von Deutschland, vertreten durch die Provinzialloge von Niedersachsen in Hamburg, deren Logenhaus in der Moorweidenstraße 36 von der Zerstörung verschont geblieben war, konnte ein Abkommen erreicht werden, nach dem auch die Hamburger Logen der A.F.u.A.M. v. D. in diesem Logenhaus arbeiten durften. Das Abkommen wurde zunächst auf die Dauer von fünf Jahren geschlossen. Der Umzug erfolgte am 1. Oktober 1956. Das 46. Stiftungsfest der Johannisloge Konrad Ekhof konnte am 14. März 1957 schon in diesen ehrwürdigen Räumen gefeiert werden.

Im Sommer dieses Jahres beauftragte der ehrw. MvSt Br. Oscar Streit, wegen eines Augenleidens seine beiden zugeordneten Meister mit seiner Vertretung. Herr Ludwig Appel leistete die interne Verwaltungsarbeit, Herr Carl Erich Schuntermann übernahm die Leitung der Tempelarbeiten und vertrat die Loge nach außen und im Stuhlmeisterzirkel. Mit Ablauf des Logenjahres zum Johannisfest 1957 legte Herr Oscar Streit den Hammer endgültig aus der Hand. Die Bruderschaft wählte einstimmig Herr Carl Erich Schuntermann zum neuen Meister vom Stuhl. Der Loge gehörten 44 Brr. an. Aber schon im Frühjahr 1960 wurde Br. Schuntermann zum Distriktmeister des Logendistrikts Hamburg gewählt, so dass er die Leitung der Loge Konrad Ekhof, die inzwischen auf 60 Brüder angewachsen war, bald in andere Hände legen musste. Wovon die deutschen Freimaurer immer geträumt hatten: die einige und einzige deutsche Freimaurerei, ging 1958 in Erfüllung. Die Große Landesloge der Freimaurer von Deutschland und die Vereinigte Großlogen von Deutschland fanden den Weg zu einander und schlossen sich zu den Vereinigten Großlogen von Deutschland "Bruderschaft der deutschen Freimaurer" zusammen. Am 27. April 1958 wurde in Berlin die Margna Carta der deutschen Freimaurer unterzeichnet. Am 17. Mai 1958 wurde sie in Wiesbaden und Berlin gleichzeitig ratifiziert. Erster Großmeister wurde Theodor Vogel. Er wurde mit Recht der Einiger der deutschen Freimaurer genannt, denn dieses Einigungswerk war seinem unermüdlichen Streben zu danken. Im Jahre 1959 folgte ihm auf dem Großlogentag in Frankfurt am Main in der historischen Paulskirche Herr Pinkerneil im Amt. Er konnte verkünden, dass sich auch die ehemalige Große National-Mutterloge „Zu den drei Weltkugeln“ mit 25 Bauhütten der Bruderschaft der deutschen Freimaurer angeschlossen hat. Damit wurde Wirklichkeit, was August Horneffer als letzter Großmeister der ehemaligen Großen Loge von Preußen genannt Royal York zur Freundschaft ersehnt hatte. Die gründenden Großlogen und sämtliche Bauhütten bewahrten aber ihre Eigenart, ihre Sitten und Gebräuche. Auch die Loge Konrad Ekhof blieb der Tradition der Großen Loge Royal York zur Freundschaft verbunden und pflegt bis heute die Ritualtexte von Ignaz Aurelius Feßler. In alter Verbundenheit wird einmal jährlich nach dem Ritual des Freimaurer-Grades I der Großen Loge von Preußen genannt Royal York zur Freundschaf gearbeitet, und zwar abwechselnd von den Johannislogen Roland, Hamburg (Matrikelnummer 489), Globus, Hamburg (441), Konrad Ekhof, Hamburg (601), Ernst-August zum goldenen Anker, Harburg (377), Armin zur Treue und Einigkeit, Hamburg (591), Friederike zur Unsterblichkeit, Stade (342).

Weblinks[Bearbeiten]

 Commons: Freimaurerloge Konrad Ekhof – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien
Info Sign.svg Dieser Wikipedia-Artikel wurde, gemäß GFDL, CC-by-sa mit der kompletten History importiert.