Fauxpas (Band)

Aus MARJORIE-WIKI
Wechseln zu: Navigation, Suche

Fauxpas war eine Deutschrock-Band aus Brandenburg an der Havel. Sie wurde 1996 gegründet und trennte sich 2008.

Fauxpas
Jupe (links) und Gränzer auf einem der letzten Konzerte
Jupe (links) und Gränzer auf einem der letzten Konzerte
Allgemeine Informationen
Genre(s) Deutschrock, Rock
Gründung 1996
Auflösung 2008
Website fauxpas-band.de
Gründungsmitglieder
Torsten Gränzer
Rayk Buchmüller
Frank Wagenbrett
Peter Jupe
Letzte Besetzung
Gitarre
Ronny Grzeska
Schlagzeug
Frank Wagenbrett
Gesang
Janis Kitschke
Klavier, Gesang
Sylvia Swierkowski
Gesang
Torsten Gränzer
Bass
Rayk Buchmüller
Gitarre
Peter Jupe
Ehemalige Mitglieder
Gitarre
Christian Müller (1997� 1999)

Inhaltsverzeichnis

Bandgeschichte[Bearbeiten]

Die Band Fauxpas wurde im Januar 1996 in der Brandenburger Bar „Pink Panther“ gegründet. Zu den Gründungsmitgliedern gehören mit Frank „Else“ Wagenbrett (Schlagzeug) und Peter „Pitti“ Jupe (Gitarre) zwei Mitglieder der Bluesrockformation „Einstein“, welche sich kurz darauf auflöste. Weiterhin zählt Rayk Buchmüller (Bass) zu den Gründern. Nur Tage später stieß Torsten Gränzer (Gesang) zur Band. Es entstanden erste Titel („Sommernacht“. „Vaterliebe“, „Soweit“, „Ich bin nicht Du“). Erstere fielen durch äußerst provokante Texte auf, welche sich inhaltlich mit Nekro- und Pädophilie beschäftigen.

1997 kam mit Christian Müller (Gitarre) ein weiterer Musiker zu Fauxpas, der die Band jedoch schon zwei Jahre später aufgrund von Drogenproblemen verließ. Nach mehreren kalten Entzügen wurde Sänger Gränzer nach zwölf Jahren Alkoholmissbrauch und –abhängigkeit clean. Die Thematik der Sucht bestimmte weiterhin eine Anzahl der Texte. Es folgten erste Konzerte in der Region, die sich bald darauf auf den gesamten deutschsprachigen Raum ausweiteten. Vor allem auf Bikertreffen und Punkfestivals waren Fauxpas in dieser Zeit präsent. Ende des Jahres 1999 sorgte ein von Fauxpas veranstaltetes Konzert in Brandenburg-Kirchmöser für Negativpresse, nachdem es von der Polizei aufgrund des Verdachtes der Volksverhetzung sowie der Vermutung einer Versammlung von verfassungsfeindlichen Gruppierungen und befürchteten rechtsradikalen Übergriffen aufgelöst wurde. Die Vorwürfe erwiesen sich später als haltlos, trotzdem wurde die Band nun vom Verfassungsschutz beobachtet. Fauxpas bekamen daraufhin Auftrittsschwierigkeiten.

Im Januar 2000 nahmen „Fauxpas“ das Demo „Wilde Jahre“ auf, welches kurz darauf als CD erschien und in Auszügen später über die Bellaphon vertrieben wurde. Im Dezember des selben Jahres gingen Fauxpas ins Berliner Feedback-Studio, um mit Tobias Dickmann das erste Album „Komm in meine Welt“ aufzunehmen. Fauxpas wurden später auf der CD einer einschlägig als rechts einzustufenden Band (Landser) gegrüßt und handelte sich damit unter anderem Auftrittsverbote in Berlin sowie einen Labelboykott ein. Als politisches Zeichen wollten Fauxpas im Sommer 2001 zusammen mit einer Mitarbeiterin eines Jugendclubs ein szeneübergreifendes Festival unter dem Motto "Gegen rechte Gewalt, für Toleranz" auf dem Premnitzer Dachsberg veranstalten. Die Stadt ist seit Jahren Brennpunkt politisch motivierter Straftaten. Das Engagement von Bands und Mitarbeitern scheiterte schließlich an der Haltung von Vertretern der Jugendclubleitung und der Stadt, so dass dieses Festival letztendlich nicht stattfinden konnte. Weitere Konzertreisen führten die Band im Anschluss durch das Ruhrgebiet, Sachsen, Brandenburg, Berlin und Schleswig Holstein. Zum Jahresabschluss wurden Fauxpas in Lübeck von einigen hundert Besuchern wie verrückt gefeiert, bis zu diesem Zeitpunkt eines der erfolgreichsten Konzerte der Band. Branimir Sokner, Redakteur eines serbischen Metal Magazins und Moderator einer Rocksendung im Belgrader „Radio Politika“ sorgte für ersten internationalen Radio-Airplay der Band.

Im Jahr 2002 erfolgte eine längere Auszeit. Nach Konzerten in Braunschweig und Nauen am Jahresanfang, die zum Auftakt einer längeren Konzertreise standen, mussten mehrere geplante Auftritte in Deutschland und Österreich abgesagt werden. Immer häufigere Zusammenbrüche Gränzers machten weiteres Touren nicht mehr möglich. Er wurde in eine psychiatrische Klinik eingewiesen. In dieser Zeit entstanden die Texte vieler neuer Songs. Bereits hier war ein Wandel erkennbar. Anklagende Lyrics der Vergangenheit wichen einem Blick ins eigene Erleben. Nach Gränzers stationärem Aufenthalt folgten einige Konzerte in Tharandt, Lübeck, Stendal und Brandenburg. Im darauf folgenden Jahr machten Fauxpas mit der Aufnahme des Songs „Stahl Feuer“ , das sie zusammen mit Fans des FC Stahl Brandenburg einspielten, von sich reden. Höhepunkt für die Band war die Präsentation des zur Hymne erklärten Songs vor einem Spiel des FC Stahl. Die erste Auflage wurde dabei komplett ausverkauft. Auch die zweite Auflage fand schnell ihre Abnehmer und gilt heutzutage als Rarität. Direkt nach den Studioaufnahmen präsentierten sich Fauxpas wieder live, unter anderem in Erfurt und Berlin. Ein Konzert in Wolfenbüttel musste aufgrund von Gewaltandrohungen politischer Extremisten abgesagt werden. Wiederum stand die Band im Herbst nach persönlichen Schicksalsschlägen vor dem Aus. Ein gut besuchtes und stimmungsvolles Konzert in Brandenburg-Kirchmöser beschloss das Jahr. Hier waren der Band die Probleme während des Auftritts deutlich anzumerken. Ein weiteres Konzert wurde aufgrund der Situation in der Band abgesagt. Für über zwei Jahre sollten sich Fauxpas fast gänzlich von Liveaktivitäten zurückziehen. Trotzdem ging die Band im Jahr 2004 noch einmal in Studio, um den Antikriegssongs „1109“ für den Sampler „Fanzhelfen – Rock für Peru“ aufzunehmen, mit dem Casa de Milagros, eine Einrichtung für Straßenkinder in den Anden, unterstützt wird. Novum in der Band: Mit Janis Kitschke unterstützte erstmals eine Sängerin einen Fauxpas-Song. Zum Ende des Jahres 2005 fand Fauxpas wieder zusammen und die restlichen Songs für ein neues Studioalbum auszuarbeiten.

Von Januar bis April 2006 hielten sich Fauxpas in den Berliner Feedbackstudios auf, um nach 5 Jahren das zweite Album einzuspielen. Auf „Therapie“ werden thematisch noch einmal die Erlebnisse Gränzers während der Zeit in der psychiatrischen Klinik behandelt. Die bereits früher benutzte Thematik des (Kindes-) Missbrauchs wird beispielsweise wesentlich feinfühliger aus Opfersicht und nicht im Stil der Anfangszeit der Band behandelt. Mehrere Brandenburger Künstler waren an der Gestaltung des Albums und den Aufnahmen beteiligt: Sören Stanchera als Komponist und Klavierspieler bei „Das letzte Ufer“, Thoralf Pötsch traf Arrangements bei „Das letzte Ufer“ und „Visionen der Dunkelheit“ und Stefanie Deisler spricht und singt bei „P10“, „Schatten“, „Zusammen“ und „Das letzte Ufer“. Bald darauf nahmen verschiedene Online-Radios Fauxpas in ihre Rotation auf, was die Albenverkäufe ankurbelte. Im September spielten Fauxpas ihren größten Auftritt vor mehreren Tausend Besuchern in Bitburg. Zum Jahresabschluss brachte ein Benefizfestival für krebskranke Kinder in Magdeburg, an dem 10 Bands (unter anderem Fauxpas, Frei.Wild, Berserker) beteiligt sind, mehrere Tausend Euro Erlös. Auch in den folgenden beiden Jahren erwiesen sich Fauxpas als äußerst tourfreudig, bevor im Sommer 2008 das letzte Fauxpas-Konzert auf dem Flugplatz Brandenburg-Briest stattfand. Im November dann beschlossen die Bandmitglieder, getrennte Wege zu gehen.

Im Februar 2010 veröffentlich Fauxpas-Sänger Gränzer den autobiographischen Roman "Whiskey, Tränen und die Onkelz" (978�3839132951), in dem er die Erlebnisse aus 12 Jahren Fauxpas aus seiner Sicht beschreibt.

Stil[Bearbeiten]

Fauxpas spielten deutschsprachigen Rock mit teilweise kontroversen Texten. Die Einflüsse lagen bei diversen Deutschrockbands (wie Böhse Onkelz), aber auch Punk- Rock- und Metalbands (wie Motörhead und AC/DC zählten zu den Einflüssen. Textlich wurde das eigene Leben bzw. Erleben verschiedener persönlicher Episoden, meist aus Sicht des Sängers, beleuchtet. Zudem fanden sich auch gesellschaftskritische Texte im Repertoire der Band.

Diskographie[Bearbeiten]

  • 1999: Ich bin so, ich kann nichts dafür... (Demo-CD)
  • 2000: Wilde Jahre (Demo-CD)
  • 2001: Brandenburg/City (Demo-CD)
  • 2001: Komm in meine Welt
  • 2003: Stahl Feuer (Maxi)
  • 2006: Therapie

Literatur[Bearbeiten]

  • Torsten Gränzer: "Whiskey, Tränen und die Onkelz". Bod, Norderstedt 2010

Quellen[Bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten]