Ernst Reichard

Aus MARJORIE-WIKI
Wechseln zu: Navigation, Suche

Ernst Reichard (* 1.Juni 1876 in Feuchtwangen) war ein deutscher Jurist, Präsident des Werberats der deutschen Wirtschaft und Publizist

Inhaltsverzeichnis

Werdegang[Bearbeiten]

Als Sohn eines Pfarrers besuchte er ein Gymnasium. Danach studierte er Rechtswissenschaften. Er schlug die Beamtenlaufbahn im Regierungsdienst der Finanzverwaltung ein. Es folgte die Einstellung als Regierungs-Assistent. Mit der Beförderung zum Regierungsrat und zum Geheimen Regierungsrat der Reichs-Finanzverwaltung und 1910 für das Ministerium von Elsaß-Lothringen. Im Jahre 1919 wurde er Vortragender Rat und Ministerialrat im Reichsfinanzministerium.

Im Jahre 1931 wurde er zum Stellvertreter des Reichskommissars für die Osthilfe ernannt. Zum Ministerialdirektor wurde er im Reichsministerium für Ernährung und Landwirtschaft befördert. Seit 1933 führte er als Präsident den Werberat der deutschen Wirtschaft bis Ende 1938. In dieser Funktion war er auch in dieser Zeit Vizepräsident des Internationalen Werberats. Im Zuge der Machtergreifung der NSDAP und der damit verbundenen Personalwechsel im Regierungsapparat wurde er in den einstweiligen Ruhestand versetzt[1]. Er hatte sich geweigert, Mitglied der NSDAP zu werden. Er wohnte 1935 in Berlin-Steglitz in der Elisenstraße 13.

Nachkriegszeit[Bearbeiten]

Weil keine andere Persönlichkeit den US-Behörden zur Verfügug stand, wurde er am 4. Mai 1945 zum Regierungspräsidenten von Ober- und Mittelfranken ernannt[2]. Im Zuge über die Modalitäten der Entnazifizierung kam es zwischen den US-Behörden und den deutschen Amtsträgern zu Auseinandersetzungen, so dass am 28. September 1946 es zu einer Entlasungswelle kam. Dabei verlor auch Reichard seine Position als Regierungspräsident.

Schriften[Bearbeiten]

  • Kommentar zur Reichskassenordnung, 2. Auflage, Berlin 1928
  • Wirtschaftsbestimmungen für die Reichsbehörden: Kommentar nebst einem Grundriss des Reichshaushaltsrechts, Berlin 1935

Einzelnachweise[Bearbeiten]

  1. Herrmann A. Degener (Hrsg.), Wer Ist's, Berlin 1936, S. 1278
  2. Hans Woller, Gesellschaft und Politik in der amerikanischen Besatzungszone - Die Region Ansbach und Fürth, München 1986, S. 76
  Dieser Artikel ist im Marjorie-Wiki entstanden.