Erich Hohn
Erich Hohn war ein Gestapo-Mitglied, verurteilter Kriegsverbrecher und kurzzeitiger Vize-Präsident der Bamberger Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes.
Erich Hohn stammte aus Reichenberg in Bayern und trat während des Nationalsozialismus in den Dienst der Geheimen Staatspolizei. Um einer rechtlichen Verfolgung zu entgehen, nahm er nach Ende des Krieges die Identität eines Juden und Überlebenden eines Konzentrationslagers an und führte den Namen Julius Israel Holm. Hohn blieb zunächst unentdeckt und wurde 1948 sogar zum Vizepräsidenten der Anfang 1947 gegründeten Bamberger Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes gewählt. Die Mitglieder derselben Vereinigung waren es jedoch auch, die kurz darauf Hohns wahre Identität aufdeckten. 1948 wurde ihm in Bamberg der Prozess gemacht und er wurde wegen Kriegsverbrechen zu einer Haftstrafe von drei Jahren verurteilt.
Literatur[Bearbeiten]
- Helmut Braun: Ich bin nicht Ranek: Annäherung an Edgar Hilsenrath. Dittrich Verlag, Köln 2014, ISBN 978-3-937717-09-8 (In Kapitel 5 wird u.a. eine Meldung über Erich Hohns Verurteilung aus dem Jewish Echo von 1948 zitiert.).
- Ines Kühnel: Literarisierung von Verfolgungserfahrungen bei Edgar Hilsenrath. Diplomarbeit, Universität Wien, 2011 (PDF)
Weblinks[Bearbeiten]
- Abbildung einer Zeitungsmeldung zur Verurteilung von Erich Hohn im Jewish Echo vom 8. Oktober 1948: "Gestapo Official Posing as Jew"
Personendaten | |
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NAME | Hohn, Erich |
ALTERNATIVNAMEN | Holm, Julius Israel |
KURZBESCHREIBUNG | Gestapobeschäftigter, verurteilter Kriegsverbrecher und kurzzeitiger Vize-Präsident der Bamberger Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes |