Differentielle Optimalentwicklung

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Datei:Entwicklungsaufgaben als Regulationserfordernisse nach Seyrer.pdf
Entwicklungsaufgaben als Regulationserfordernisse nach Seyrer
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Fünf Funktionen psychischer Regulation nach Seyrer

Die Theorie der Differentiellen Optimalentwicklung[1] erklärt, wie unterschiedliche Menschen auf ihre Weise genuss-, liebes- und arbeitsfähige[2] Persönlichkeiten werden. Ihr Menschenbild[3] ist davon geprägt, dass das Individuum Kompetenzen erwirbt und dadurch sein Leben kontrollieren kann und soll. Sie unterscheidet in differentieller Hinsicht fünf erfordernisgerechte[4] Funktionen psychischer Regulation, d.h. jeweils ein Persönlichkeitstyp[5] ist auf je eine der fünf Funktionen spezialisiert: Gedächtnis und Grundstimmung verleihen dem psychischen Prozess Stabilität, Denken, Fühlen und Handeln versorgen ihn mit der darauf aufbauenden Variabilität.

Die drei hierarchisch-sequentiellen Modelle der Differentiellen Optimalentwicklung[Bearbeiten]

Datei:5x2er-Modell der Gedächtnisregulation nach Seyrer.pdf
5x2er-Modell der Gedächtnisregulation nach Seyrer
Datei:2x2er-Modell der Entscheidungsregulation nach Seyrer.pdf
2x2er-Modell der Entscheidungsregulation nach Seyrer
Datei:3x5er-Modell der Handlungsregulation nach Seyrer.pdf
3x5er-Modell der Handlungsregulation nach Seyrer

Ausgehend von objektiven[6][7] und zunehmend komplexeren Regulationserfordernissen[8] modelliert die Theorie der Differentiellen Optimalentwicklung,

• in einem 5x2er-Modell der Gedächtnisregulation, wie unterschiedliche Persönlichkeiten durch die Liebe liebesfähig[9] werden,

• in einem 2x2er-Modell der Entscheidungsregulation, wie unterschiedliche Persönlichkeiten in der Gemeinschaft mit Gleich- und Höhergestellten lernen, sich kompetent zu entscheiden[10], auch dann, wenn es sich um schwierige Ziele handelt, und

• in einem 3x5er-Modell der Handlungsregulation, wie unterschiedliche Persönlichkeiten sich dazu befähigen[11] mit inhaltlich und mitmenschlich befriedigender Arbeit steuerpflichtig Geld zu verdienen.

Die Theorie der Differentiellen Optimalentwicklung erklärt persönliche Entwickeltheit und persönlichen Erfolg.[12] Alle ihre Modelle und damit die Theorie der Differentiellen Optimalentwicklung insgesamt wurden ausschließlich aus natürlichen[13] Daten[14] gewonnen und diese dann sowohl inhaltsanalytisch interpretiert als auch mit mathematischen und statistischen Methoden ausgewertet, validiert und repliziert.

Die Reichweite der Differentiellen Optimalentwicklung anhand eines Beispiels[Bearbeiten]

Die Allgemeingültigkeit im Sinne von Kontext- und Methodenunabhängigkeit der Termini der Differentiellen Optimalentwicklung läßt sich gut anhand ihres Begriffs koordinieren veranschaulichen: ursprünglich rein theoretisch[15] im Rahmen eines mathematisch-psychologischen Modells konzipiert, wurde er erstmals im Rahmen einer teilnehmenden Beobachtung als das „Führen einer Vier-Farben-Druckmaschine“ im Sinne der Koordination[16] verschiedener Druckwerke empirisch operationalisiert. Seine nächste[17] Umsetzung in Abhebung von der verschiebenden und der verkehrenden Planung des Verhältnisses von Arbeit und Freizeit erfuhr die „koordinierende Bereichsplanung“[18] als die konkret-offensive Variante erfolgreicher beruflicher Rehabilitation ehemals Heroinabhängiger; als Erhebungsmethode wurde hier ein freies Interview eingesetzt. Im dritten Beispiel wurde „koordiniert[19] als Gegensatz zu chaotisch als persönliche Stärke von Spitzenleistern [20] konkretisiert, wobei als Methode diesmal eine inhaltsanalytische mathematische Sekundärauswertung ihres Sprechens eingesetzt wurde.

Die Theorie der Differentiellen Optimalentwicklung basiert nicht nur in diesen drei methodisch verschiedenartigen Beispielen ausschließlich[21] auf Natürlichen Daten, weil sich nur im Rahmen dieser Methodologie natürliches Erleben und Verhalten abbildet. Es wird für die Forschung generell als besser erachtet, wenn etwas in einem vorgefundenen Kontext erforscht wird, was für die Untersuchten, Befragten, Beobachteten etc. auch ohne das Forschungsprojekt existierte.[22] Experimente werden im Rahmen dieser Theorie wegen der Künstlichkeit[23] dieser Methode innerhalb der Psychologie grundsätzlich abgelehnt.

Den Sprung von der Theorie in die Praxis vollzog die Theorie der Differentiellen Optimalentwicklung mit der Software Führungsmatrix.[24] Die Führungsmatrix algorithmisiert auf der Grundlage der Differentiellen Optimalentwicklung mathematisch formalisierte Persönlichkeitseigenschaften anhand offener Interviews oder anderer Situationen natürlichen Sprechens und verbalisiert die berechneten Ergebnisse ebenfalls vollautomatisch in einem standardisiertem Stärkenbericht. Stärkenberichte habe sich als prognosetauglich erwiesen. Der Erfolg unternehmerischer Persönlichkeiten und anderer Spitzenleister kann damit vorhergesagt[25] werden.

Literatur[Bearbeiten]

  • Seyrer, Yann: Differentielle Optimalentwicklung: zur Validierung eines entwicklungspsychologischen Ansatzes. Tübingen: dgvt, 1997 [26]
  • Oesterreich, Rainer: Handlungsregulation und Kontrolle. München: Urban & Schwarzenberg, 1981

Einzelnachweise[Bearbeiten]

  1. Seyrer, Yann: Differentielle Optimalentwicklung. Tübingen: DGVT, 1997
  2. Seyrer, Yann: Aufbruch in den Alltag. Beltz, Weinheimz 1986, S. 45.
  3. Seyrer, Yann: Optimalregulation. Berlin: epubli 2011, S. 13, 122
  4. Seyrer, Yann: Optimalregulation. Berlin: epubli 2011, S.17: Optimalentwickler „erarbeiten sich anhand ihrer Erfordernisse, den im folgenden aufgeführten Entwicklungsaufgaben, bestimmte Handlungskompetenzen:“ (Seyrer 1986, S.261)
  5. Seyrer, Yann.: Differentielle Optimalentwicklung. Tübingen: DGVT 1997, S. 174 f.
  6. Oesterreich, Rainer: Handlungsregulation und Kontrolle. München: Urban & Schwarzenberg 1981, S. 287.
  7. Volpert, Walter und Oesterreich, Rainer: Verfahren zur Ermittlung von Regulationserfordernissen in der Arbeitstätigkeit (VERA). Analyse von Planungs- und Denkprozessen in der industriellen Produktion. Köln: TÜV Rheinland 1983, S. 34, 7.
  8. Volpert, Walter und Oesterreich, Rainer: Verfahren zur Ermittlung von Regulationserfordernissen in der Arbeitstätigkeit (VERA). Analyse von Planungs- und Denkprozessen in der industriellen Produktion. Köln: TÜV Rheinland 1983
  9. Seyrer, Yann.: Differentielle Optimalentwicklung. Tübingen: DGVT 1997, S. 28
  10. Seyrer, Yann: Differentielle Optimalentwicklung. Tübingen: DGVT 1997, S. 75.
  11. Seyrer, Yann: Differentielle Optimalentwicklung. Tübingen: DGVT 1997, S. 111.
  12. Seyrer, Yann: Der Gefühlsspiegel – Formeln für persönliche Entwickeltheit und persönlichen Erfolg. Frankfurt/M: Peter Lang 2003, Titelbild
  13. Paul F. Lazarsfeld in: Marie Jahoda 1933/ 1960, S. 5.
  14. Seyrer, Yann.: Optimalregulation. Berlin: epubli 2011, S. 51, 54, 65 ff., 94 f., 129 ff., 133, 162 ff.
  15. Oesterreich, Rainer: Handlungsregulation und Kontrolle. München: Urban & Schwarzenberg 1981, S. 142
  16. Volpert, Walter und Oesterreich, Rainer: Verfahren zur Ermittlung von Regulationserfordernissen in der Arbeitstätigkeit (VERA). Analyse von Planungs- und Denkprozessen in der industriellen Produktion. Köln: TÜV Rheinland 1983, S. 55 f.
  17. Siehe „4. Bereichsplanung“ im 3*5er-Modell der Handlungsregulation; zuerst in: Seyrer, Yann: Aufbruch in den Alltag. Weinheim: Beltz 1986, S. 249, 263
  18. Seyrer, Yann: Differentielle Optimalentwicklung. Tübingen: DGVT 1997, S. 102 ff.
  19. Seyrer, Yann: Der Gefühlsspiegel – Formeln für persönliche Entwickeltheit und persönlichen Erfolg. Frankfurt/M: Peter Lang 2003, S. 349, 371
  20. http://www.kraft5.com/downloads/staerkenberichtjobs2.pdf
  21. Seyrer, Yann.: Differentielle Optimalentwicklung. Tübingen: DGVT 1997, S. 175.
  22. Seyrer, Yann.: Optimalregulation. Berlin: epubli 2011, S. 92
  23. Seyrer, Yann.: Optimalregulation. Berlin: epubli 2011, S. 43, 95, 136, 162.
  24. Seyrer, Yann: Der Gefühlsspiegel – Formeln für persönliche Entwickeltheit und persönlichen Erfolg. Frankfurt/M: Peter Lang 2003.
  25. http://www.kraft5.com/0491879c470daf204/index.html
  26. http://books.google.de/books?id=jT9iB4YinX4C&printsec=frontcover&dq=Yann+Seyrer&hl=de&sa=X&ei=e-DBULmPKITTtAbm1oHQBg&redir_esc=y

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