Deutscher Hanf Verband

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Logo des Deutschen Hanf Verband

Der Deutsche Hanf Verband (Hanfverband, DHV) ist ein 2002 gegründetes Einzel-Unternehmen mit Sitz in Berlin. Es bezeichnet sich als Interessenvertretung der deutschen Hanfbranche und setzt sich für die Legalisierung von Cannabis ein; Inhaber ist der Berliner Georg Wurth.

Entwicklung:[1][Bearbeiten]

  • Der DHV wurde im Frühjahr 2002 als Abteilung der Agentur Sowjet (Herausgeber Hanf Journal) gegründet.
  • Im Mai 2002 wurde Georg Wurth Geschäftsführer.
  • 2004 wurde der DHV selbstständiges Unternehmen und Georg Wurth alleiniger Inhaber.
  • Im Jahre 2005 wurde ein sog. Protestmailer eingerichtet, über den fortlaufend Briefvorlagen für Leserschreiben verteilt werden.
  • Seid 2006 können private Personen den Hanfverband als Privatsponsoren unterstützen. Das jährliche Budget stieg auf über 80.000 Euro.
  • In 2009 wurde vom Verband zu Aufklärungszwecken der Streckmittelmelder online gestellt, üben den Betroffene den Fundort und Symptome von verunreinigten und damit unnötig gesundheitsschädlichen Hanferzeugnissen melden können.
  • 2011 wurde ein Onlineshop eingerichtet, über den unter anderem Präventionsflugblätter zum Druckkostenpreis verteilt werden. Ebenso können Hanftextilien erworben werden, durch deren Kauf eine Spende an den DHV abfällt.
  • 2012 wurde ein eigenes Internetforum eingerichtet.

Struktur:[Bearbeiten]

Der DHV verfügt nach eigenen Angaben über mehr als 600 private Unterstützer, welche einen Jahresbeitrag entrichten. Diese gliedern sich nach eigenen Angaben des Verbandes in über 132 kommerzielle Unterstützer, zumeist sogenannte Headshops, welche das finanzielle Hauptstandbein ausmachen, und aktuell über 460 Privatsponsoren. Im Jahr 2011 hatte er ein Budget von rund 81.000 Euro zur Verfügung. Heute hat der Deutsche Hanf Verband drei volle Mitarbeiter. Neben der Legalisierung von Cannabis setzt sich der DHV auch für Cannabis als Arzneimittel und für die Verwendung von Nutzhanf ein. Weitere Themen des DHV sind Entkriminalisierung der Konsumenten und des Anbaus weniger Hanfpflanzen für den Eigenbedarf, die Führerscheinproblematik, die Streckmittelproblematik und ähnliches. Er bietet seinen privaten Förderern kostenlose Rechtsinformationen an und nimmt zu drogenpolitischen Themen Stellung.

Die Arbeit konzentriert sich als Lobbyvereinigung darauf, Politiker und Behörden zu beeinflussen, sowie Medien und Öffentlichkeit über die Regulierung von Hanf aufzuklären.

Der deutsche Hanfverband liefert wichtige Informationen für die Wissenschaft. So finanziert er regelmäßig Meinungsforschungsumfragen sowie den Streckmittelmelder, welche unter anderem die Grundlage für Untersuchungen wie den REITOX Jahresbericht für Deutschland (Deutsche Beobachtungsstelle für Drogen und Drogensucht) dient.[2]

Auch die Justiz vertraut den Daten des DHV bei der Urteilsfindung.[3]

Desweiteren ist der DHV regelmäßig auf Hanfdemonstrationen und -Messen anwesend.

Öffentliche Resonanz[Bearbeiten]

  • Einer 2010 vom Deutschen Hanfverband in Auftrag gegebenen EMNID-Umfrage nach spricht sich die Mehrheit der Befragten für eine weitreichene Entkriminalisierung oder sogar Legalisierung von Cannabis aus.[4]
  • Herbst 2010 wurde der Legalisierungsvorschlag des DHV bei einer Youtube-Abstimmung der Kanzlerin Merkel auf Platz 1 gewählt.[5]
  • Im Dezember 2010 reichte der DHV eine Petition an den Deutschen Bundestag zur Entkriminalisierung von Cannabiskonsumenten mit über 30.000 Unterzeichnern ein.[6]
  • Zu Beginn des Jahres 2012 war Georg Wurth anwesend in der medial sehr beachteten Anhörung im Gesundheitsausschuss zum Antrag der Linken Partei zur Freigabe von Cannabis Social Clubs, welche auf die Petition des DHV zur Entkriminalisierung von Konsumenten zurückging.[7][8][9][10][11]
  • 2012 erreichte der DHV-Beitrag "Cannabis legalisieren = den Markt für Erwachsene regulieren!" beim von Bundeskanzlerin Angela Merkel ausgerufenen "Zukunftsdialog"[12] mit etwa 152.000 Stimmen den zweiten Platz.[13]

Weblinks[Bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten]

  1. hanfjournal.de Hanf Journal Sonderausgabe Hanfparade 2012, abgerufen am 22. Dezember 2012
  2. dbdd.de REITOX Jahresbericht für Deutschland der Deutschen und europäischen Beobachtungsstelle für Drogen und Drogensucht, S. 33, S. 200; abgerufen am 22. Dezember 2012
  3. hanfjournal.de Keine Kifferdatei, abgerufen am 22. Dezember 2012
  4. 88news.de Deutscher Hanf Verband launcht PR- und Werbekampagne, abgerufen am 22. Dezember 2012
  5. Süddeutsche.de Kanzlerin vor der Hanf Frage, abgerufen am 22. Dezember 2012
  6. Deutscher BundestagEntkriminalisierungs Petition, abgerufen am 22. Dezember 2012
  7. Deutscher Bundestag Experten äußern sich zu einer möglichen Einführung von Cannabis-Clubs, abgerufen am 22. Dezember 2012
  8. bild.de Wirbel um Kiffer-Clubs in Deutschland, abgerufen am 22. Dezember 2012
  9. rtl.deLinkspartei fordert Cannabis-Clubs in Deutschland, abgerufen am 22. Dezember 2012
  10. welt.de, abgerufen am 22. Dezember 2012
  11. spiegel.de Linke will Kiffer Clubs eröffnen, abgerufen am 22. Dezember 2012
  12. spiegel.de, abgerufen am 28. November 2012
  13. dialog-ueber-deutschland.de, abgerufen am 28. November 2012
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