Deutscher Betriebsräte-Preis

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Der Deutsche Betriebsräte-Preis wurde von der Zeitschrift Arbeitsrecht im Betrieb 2009 erstmals ausgeschrieben und wird jährlich verliehen. Die zentrale Idee des Preises ist es, den Einsatz von Betriebsräten für den Erhalt von Arbeitsplätzen und für die Schaffung guter Arbeitsbedingungen zu würdigen und ihm öffentliche Anerkennung zu verschaffen.

Schirmherr/Schirmherrin[Bearbeiten]

Der Deutsche Betriebsräte-Preis steht unter der Schirmherrschaft des Bundesministeriums für Arbeit und Soziales.

Teilnahme[Bearbeiten]

Teilnahmeberechtigt am Deutschen Betriebsräte-Preis sind Betriebsratsmitglieder, Betriebsratsgremien und Arbeitsgruppen sowie betriebsübergreifende Betriebsrats-Kooperationen. Die Teilnahme erfolgt förmlich durch die Anmeldung einer Initiative oder eines Projekts beim Bund-Verlag. Die Kurzdarstellung der Initiative oder des Projekts in der Anmeldung soll durch eine ausführliche Beschreibung und gegebenenfalls zusätzlich durch eine Dokumentation und durch erläuternde Materialien ergänzt werden. Einsendeschluss für die Anmeldung zur aktuellen Auslobung des Deutschen Betriebsräte-Preises 2012 ist der 30. April 2012.

Auszeichnung[Bearbeiten]

Die Anerkennung und Würdigung des Einsatzes von Betriebsräten für die Belange der Beschäftigten ist die zentrale Idee des Deutschen Betriebsräte-Preises. Die Auszeichnung beispielhafter Initiativen und Projekte soll der Arbeit von Betriebsräten zunächst allgemein mehr Aufmerksamkeit und Wertschätzung in der öffentlichen Wahrnehmung verschaffen. Der Deutsche Betriebsräte-Preis ist bewusst nicht mit einem Geldpreis dotiert. Im Mittelpunkt steht die Würdigung aller Teilnehmer, die Dokumentation und Veröffentlichung der Projekte und die Ehrung der Nominierten und der Preisträger im Rahmen der offiziellen Preisverleihung. Der Deutsche Betriebsräte-Preis wird in den Ausführungen Gold, Silber und Bronze verliehen. Darüber hinaus werden bis zu vier Sonderpreise vergeben. Die eingereichten und von der Jury geprüften Projekte werden in einem als Jahrbuch herausgegebene Dokumentationsband veröffentlicht und geben damit einen aktuellen Überblick über die Arbeit von Betriebsräten in Deutschland.

Jury[Bearbeiten]

Wichtige Kriterien für die Bewertung der eingereichten Projekte sind deren konkrete Auswirkungen in der betrieblichen Praxis, Grad der Innovation in der Entwicklung oder der Umsetzung, Gültigkeit und Übertragbarkeit für andere Betriebe, Teamleistung im Gremium oder auch im Unternehmen. Die Jury des Deutschen Betriebsräte-Preises wird von der Zeitschrift Arbeitsrecht im Betrieb berufen und ist mit Vertretern aus Wissenschaft und Praxis besetzt:

  • Dina Bösch, Mitglied des ver.di-Bundesvorstandes
  • Ulrike Schramm de Robertis, Betriebsratsvorsitzende Lidl-Filiale Bamberg, Buchautorin und Referentin für Arbeitsrecht
  • Günter Schölzel, Justitiar und Leiter der Abteilung Betriebsverfassung im Hauptvorstand der IG BCE
  • Thorsten Halm, Gründer und Geschäftsführer der Mitbestimmungsberatung [m]5-consulting
  • Dietmar Hexel, Mitglied des DGB-Bundesvorstand
  • Peter Donath, Bereichsleiter Betriebs- und Branchenpolitik beim IG Metall-Vorstand
  • Eva-Maria Stoppkotte, Verantwortliche Redakteurin der Zeitschrift Arbeitsrecht im Betrieb
  • Heinrich Wottawa, Professor an der Ruhr-Universität Bochum, Wissenschaftlicher Leiter der Akademie der Ruhr-Universität

Preisverleihung und Preisträger[Bearbeiten]

Die Verleihung des Deutschen Betriebsräte-Preises durch den Schirmherrn und durch die Mitglieder der Jury erfolgt im Oktober jeden Jahres im Rahmen des BetriebsräteTages in Bonn. 2009 wurden die Betriebsräte der Karstadt Warenhaus GmbH (Arcandor) für ihren Einsatz zur Erhaltung der Arbeitsplätze und der Standorte des Unternehmens mit Gold ausgezeichnet. Der Deutsche Betriebsräte-Preis 2010 in Gold wurde am 20. Oktober 2010 an Betriebsräte der Drogeriemarktkette Schlecker überreicht. Die Preisträger des Deutschen Betriebsräte-Preises 2010 im Überblick:

  • Deutscher Betriebsräte-Preis 2010 - Gold
Betriebsräte der Drogeriemarktkette Schlecker, Bezirk Mayen und Bezirk Fürth/Herzogenaurach:
"Rote Karte für Anton Schlecker" und "Beschäftigungssicherung/Tarifgerechte Bezahlung/Leiharbeit" - mit couragiertem Einsatz gegen Lohndrückerei, Missbrauch von Leiharbeit und Tarifflucht, mit der Mobilisierung von Politik und Öffentlichkeit, konnte die Unternehmensleitung zum Rückzug und zur Einstellung ihrer Zusammenarbeit mit der Leiharbeitsfirma Meniar bewegt werden.
  • Deutscher Betriebsräte-Preis 2010 - Silber
Gesamtbetriebsrat der Krones AG, Neutraubling:
Mit einem Standortsicherungsvertrag, in dem die Rahmenbedingungen für die Beschäftigungssicherung vereinbart wurden, konnten in der Krise Standorte und Beschäftigung gesichert, die Ausbildungszahlen erhöht, die Übernahme der Auszubildenden gewährleistet und die Weiterbildungs- und Qualifizierungsbedingungen im Unternehmen weiter verbessert werden.
  • Deutscher Betriebsräte-Preis 2010 - Bronze
Betriebsrat der IBENA Textilwerke, Bocholt
Die Betriebsräte des nordrhein-westfälischen Textilunternehmens beschäftigten sich ausführlich mit dem sensiblen Thema Leiharbeit und vereinbarten dazu eine beispielhafte Betriebsvereinbarung, die den Einsatz von Leiharbeit regelt und Leiharbeitern eine konkrete Perspektive auf Festanstellung eröffnet.
  • Sonderpreis in der Kategorie »Aus- und Weiterbildung«
Betriebsrat der Stadtwerke Hannover AG:
Entwicklung und Weiterbildung individueller Kompetenzen der einzelnen Betriebsratsmitglieder als Grundlage für eine erfolgreiche Interessenvertretung in allen Themenbereichen.
  • Sonderpreis in der Kategorie »Beschäftigungssicherung«
Betriebsrat der Happich Fahrzeug- und Industrieteile GmbH, Wuppertal:
Vor dem Hintergrund drohender Arbeitsplatzverluste und einer Werkschließung in der Insolvenz initiierte und begleitete der Betriebsrat eine umfassende Reorganisation, verhinderte den massiven Abbau von Arbeitsplätzen und unterstützte eine erfolgreiche Neuausrichtung.
  • Sonderpreis in der Kategorie »Gute Arbeit«
Betriebsrat der GEWOBA AG Wohnen und Bauen, Bremen :
Mit dem Projekt „Gesunde Arbeit für Supermänner und Superfrauen“ gelang es dem Betriebsrat, die Belegschaft für die Risiken von Arbeitsüberlastung zu sensibilisieren und Gegenmaßnahmen zu entwickeln.
  • Sonderpreis in der Kategorie »Innovative Betriebsratsarbeit«
Betriebsrat der Esprit Europe GmbH, Ratingen:
„Wissen, was der Wähler will“ - Die Esprit-Betriebsräte entwickelten und realisierten eine Mitarbeiterbefragung, die sich insbesondere mit dem Thema Führungsschwäche beschäftigte.

Literatur[Bearbeiten]

  • Eva-Maria Stoppkotte / Thorsten Halm: Erfolgreiche Betriebsratsarbeit in Krisenzeiten. 90 Beispiele einer erfolgreichen Interessenvertretung - Dokumentation zum Deutschen Betriebsräte-Preis 2009, Bund-Verlag, 2010. ISBN 978-3-7663-3989-8
  • Eva-Maria Stoppkotte / Thorsten Halm: Erfolgsfaktor Betriebsratsrarbeit. Beispiele erfolgreicher Interessenvertretung - Dokumentation zum Deutschen Betriebsräte-Preis 2010, Bund-Verlag, 2011. ISBN 978-3-7663-6065-6

Weblinks[Bearbeiten]

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