Deniz Y. Dix

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Deniz Yusuf Dix (* 8. August 1992 in Freiberg) ist ein deutscher Politiker, Satiriker und religionskritischer Aktivist. Er ist Landesvorsitzender der Partei Die PARTEI in Rheinland-Pfalz.

Leben

Dix erwarb 2012 das Abitur in Speyer. Er studierte Politikwissenschaft und Philosophie an der Universität Trier.

Politisches Wirken

2009 bis 2011 nahm er ein Mandat im Speyerer Jugendstadtrat wahr.[1]

2011 trat Dix der Satirepartei Die PARTEI bei und wurde 2012 Vorsitzender des Kreisverbandes Speyer-Römerberg. Seit März 2013 ist er Vorsitzender des rheinland-pfälzischen Landesverbands.[2]

Neben der Tätigkeit als Politiker tritt Dix öffentlich als „außerparlamentarischer Gegenpapst" und Oberhaupt der satirischen Religionsgemeinschaft Die RELIGION mit dem Künstlernamen „Papst Propagandalf I.“ auf.[3] Er ist Co-Redakteur der Satirezeitschrift „Der WACHTURM“, welche inhaltlich mit der Gemeinschaft „Die RELIGION“ verwoben ist.[4] Des Weiteren ist er Autor beim Humanistischen Pressedienst[5] und des Dubito-Magazins.[6]

Kontroversen

Crowdfunding für Beamtenbestechung

Im November 2014 startete Dix die Internetplattform www.briber.de, welche als Forum für Beamtenbestechung dienen sollte. Entsprechend des Crowdfunding-Konzeptes konnten Einzelpersonen durch Geldzahlungen politische Ziele unterstützen. Das gesammelte Geld sollte nach Ablauf eines Zeitintervals dem Politiker ausbezahlt werden, welcher für das jeweilige Gesetz eintreten solle. Beispielsweise erreichte eine Kampagne zur Legalisierung von Marihuana insgesamt 282,50€, welche für den CDU-Gesundheitsminister Hermann Gröhe bestimmt waren. Die Plattform schloss wenige Tage später.

Antisemitische Wahlplakate

Die PARTEI-nahe Hochschulgruppe "Die LISTE" der Universität Mainz verwendete im Juli 2015 im Rahmen des Wahlkampfes zum Studierendenparlament Wahlplakate, die von der Öffentlichkeit als antisemitisch wahrgenommen wurden. Es handelte sich um Parodien von NS-Propaganda, welche die SPD-nahe Juso-Hochschulgruppe diffarmieren sollte. Dix stritt die Verwicklung in den Wahlkampf zunächst ab, verteidigte das Vorgehen anschließend. Josef Schuster, Präsident des Zentralrats der Juden in Deutschland, verurteilte das Vorgehen. Due Juso-Hochschulgruppe und der Universitätspräsident Georg Krausch stellten Strafanzeige.[7]

AfD-Spendenkampagne

Im Herbst 2015 rief Dix dazu auf, die Spendenkampagne der Alternative für Deutschland mit 1-Cent-Beträgen zu unterstützen. Da der genutzte Zahlungsanbieter PayPal dem Spendenempfänger eine Transaktionsgebühr von 0,35€ pro Spende berechnete, entstanden somit jeweils Kosten von 34 Cent für die AfD.[8] Diese kündigte über Social Media an, rechtliche Schritte gegen Dix zu prüfen und dementierte die Wirksamkeit der Aktion unter Verweis auf Sonderkonditionen, die mit PayPal ausgehandelt worden waren.[9] PayPal bestätigte dies nicht, erklärte jedoch, dass man das Vertragsverhältnis mit der AfD gekündigt habe.[10]

Stimmhandel

Nachdem die PARTEI 2016 aus Mangel an Unterstützungsunterschriften nicht zur Landtagswahl in Rheinland-Pfalz zugelassen wurde[11], startete Dix eine Auktion auf der Onlineplattform Ebay, in welcher er die Stimmen seines Wählerrepertoires versteigerte.[12] Dies solle durch das Aussprechen einer „unverbindlichen Wahlempfehlung“ geschehen, während der Erlös als Spende seiner Partei zugute kommen solle.[13] Mehrere öffentliche Stimmen signalisierten bezüglich dieses Vorgehens juristische Bedenken. Der Auktionssieger war die Piratenpartei Deutschland.

Sonstiges

Unter erfundenen Identitäten gibt Dix regelmäßig Pressemitteilungen absurden Inhalts heraus, um Zeitungsredaktionen, im Falle eines Abdrucks, in ihrer unsorgfältigen Arbeitsweise zu entlarven. So wurde beispielsweise sein Kommentar zur Schließung der St. Alduin Kirche in Mainz von der Allgemeine Zeitung (Mainz) publiziert, obwohl weder die Kirche noch ein St. Alduin existieren. Die Rheinpfalz veröffentlichte einen Absatz zum nicht existierenden "Carla-Columna-Preis für Medienwissenschaften", der Dix angeblich verliehen wurde.

Dix ist Rapper und Gitarrist der Nu Metal-Band Divide by Zero.

Vereinzelt trat Dix als Model für Stockfotografie in Erscheinung.

Veröffentlichungen

  • Deniz Y. Dix: Besti flokkurinn. Der Erfolg einer Satirepartei: Explorative Studie zur Suche nach Gründen und Ursachen. GRIN Verlag, München 2015, ISBN 978-3-668-01487-9 (17 S., Studienarbeit).
  • Deniz Y. Dix: The Square Root of 1: Derived to a Million Decimal Places. Independent, 2022, ISBN 979-83-6703405-9 (289 S.).

Weblinks

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Einzelnachweise

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